17.03.2012, 23.31 Uhr   |   Marcus Müller   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Spanischer Meister schnappte RSC-Löwen die Punkte weg

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Rollhockey vom Feinsten sahen die Fans im Europapokal-Spiel der RSC-Löwen gegen den spanischen Meister Reus Deportiu in der Alfred-Henckels-Halle.

Wer am Samstagabend, 17. März 2012, nicht in der Alfred-Henckels-Halle war, der hat wirklich was verpasst: In einem sehenswerten Rollhockey-Spiel unterlag der deutsche zwar dem spanischen Meister, die RSC-Löwen schlugen sich vor rund 300 Zuschauern allerdings mehr als gut. „Das Spiel gegen Coutras war zwar schon gut, aber heute haben wir über 50 Minuten unser bestes Spiel in der Champions League gezeigt“, freute sich auch Cronenbergs Trainer Sven Steup nach der Partie.

Dabei ging es für die Hausherren hervorragend los: Von Beginn machten die Löwen Druck und gingen nach dreieinhalb Minuten bereits in Führung: Nach einem Distanzschuss von Luis Coelho schob Mark Wochnik die Kugel am spanischen Keeper vorbei ins Netz. Ab diesem Zeitpunkt entwickelte sich ein Spiel auf gleicher Augenhöhe: Zwar glichen die Gäste bereits zwei Minuten später durch Jordi Adroher wieder aus – die Cronenberger erspielten sich aber zahlreiche weitere Chancen. Mark Wochnik scheiterte gleich zweimal aber ebenso wie Benni Nusch, der in der 10. Spielminute nur die Latte traf. Fünf Minuten später erzielte Albert Casanovas dann die 1:2-Führung für die favorisierten Spanier, die RSC-Löwen hielten weiter tapfer und kämpferisch dagegen: Lauter Jubel brandete in der Alfred-Henckels-Halle auf, als nach einem Schuss von Mark Wochnik das Tornetz wackelte. Der Torjäger hatte allerdings nur das Außennetz getroffen.

Nach der Halbzeitpause kam Reus etwas schwungvoller wieder ins Spiel zurück: Nach einem Lattentreffer musste sich RSC-Torhüter Sebastian Wilk erstmals an diesem Abend bei einem Penalty nach einem Stockschlag im Strafraum beweisen – der junge Keeper hielt. Fünf Minuten später das gleiche Bild auf der anderen Seite, Thomas Haupt setzte die Kugel jedoch neben das Tor. Nach dem zehnten Teamfoul des RSC stand Basti Wilk in einem schwungvollen und spielerisch hochwertigen Match erneut im Mittelpunkt des Geschehens. Gleich zweimal konnte er den Schuss des Spaniers abwehren. Zwei Minuten später war er jedoch geschlagen: Der Ball kullerte nach einem Schuss langsam über die Torlinie, Wilk verschob das Tor, die Spanier gingen zu forsch auf den Torwart los, sodass die beiden Unparteiischen den Treffer allerdings nicht gaben.

Eine Blaue Karte sollte letztlich aber die Entscheidung zugunsten des Favoriten bringen: Bei einem Konter hinderte Jens Behrendt seinen Gegenspieler am Enteilen, bekam von diesem dann aber auch den Schläger ins Gesicht. Der Cronenberger sah Blau, für die Spanier den nächsten Direkten Freistoß. „Der eine Schiedsrichter gibt hier eine Karte, der andere wieder nicht. Das kann passieren“, resümierte RSC-Trainer Sven Steup nach dem Spiel. Jordi Ferrer traf zum 1:3-Endstand, die Löwen hatten durch einen Heber von Benni Nusch sowie einen Direkten von Marco Bernadowitz nach einer Flugeinlage von Luis Coelho, die das zehnte Teamfoul der Spanier bedeutete, zwar noch Chancen zu verkürzen, scheiterten aber jeweils. Auch wenn die knappe Niederlage schmerzte, letztlich konnten aber alle Cronenberger mit der gezeigten Leistung zufrieden sein: „Wir haben heute ein sehr, sehr gutes Spiel gesehen“, freute sich RSC-Coach Sven Steup, auch Gästetrainer Alejandro Dominguez und DRIV-Präsident Harro Strucksberg äußerten lobend. Die 2:8-Niederlage aus dem Hinspiel und so mancher Patzer in der Bundesliga war da von den Zuschauern vergessen.

RSC-Löwen - Reus Deportiu - Foto 01

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