28.10.2012, 15.41 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Tafel-Klau am Ehrenmal: Kein Geld und nicht mehr Polizei

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Das Cronenberger Ehrenmal, das im Juni 2012 Ziel von dreisten Metall-Dieben war. Neue Namenstafeln, so teilte die Stadt mit, sollen über Spenden finanziert werden.

Nach dem dreisten Metall-Diebstahl am Ehrenmal Cronenberg, bei dem Unbekannte am 5. Juni 2012 insgesamt 22 bronzene Tafeln mit den Namen der im 1. Weltkrieg gefallenen Cronenberger stahlen (die CW berichtete), hat sich die Stadt zum Ersatz der Tafeln geäußert. Quintessenz des Schreibens des Ressorts Grünflächen an die Bezirksvertretung (BV) Cronenberg: Die Stadt hat kein Geld, um die neuen Namenstafeln zu finanzieren. Daher, so Ressortleiter Peter Ehm, in seiner Stellungnahme an die BV, müssten für den Ersatz der Tafeln, die im übrigen „diebstahlresistent“ angebracht werden sollen, Spendengelder eingeworben werden. Nach CW-Informationen sollen die Kosten über 30.000 Euro liegen.

Eine Zusage gab das Grünflächen-Ressort indes dazu, Bäume und Sträucher rund um das Ehrenmal zurückzuschneiden, um das Areal damit einsehbarer zu gestalten. Der Rückschnitt soll im kommenden Winter-Halbjahr umgesetzt werden. Damit wird eine Forderung von Thomas Gaffkus-Müller, des Vorsitzenden der CDU Cronenberg, nach dem Metall-Diebstahl erfüllt. Nicht gilt das jedoch für den CDU-Wunsch nach einer stärkeren Präsenz von Polizei und Ordnungsamt: Sowohl Ordnungsamt wie auch Polizei erteilten der Gaffkus-Müller-Forderung eine Absage.

Polizeipräsidentin: „Cronenberg ist hervorragend betreut!“

Polizeipräsidentin Birgitta Radermacher schreibt, das die Bezirksdienststelle Cronenberg über überdurchschnittliche fünf Polizeibeamte verfüge. Zudem seien auch Kräfte der Hauptwache Elberfeld, der Kradgruppe, der Verkehrsüberwachung sowie die Diensthundeführer des Präsidiums zeitweise in Cronenberg im Einsatz, sodass der Bezirk „polizeilich hervorragend betreut“ sei. Radermacher wörtlich: „Eine personelle Steigerung der Präsenz ist nicht möglich, wird von hier aus auch als nicht notwendig erachtet.“ Von Januar bis Juli habe es lediglich zehn Einsätze für den Bereich Ehrenmal gegeben, darunter auch Unfälle oder Kranzniederlegungen.

Stadtdirektor: „Ordnungsdienst ist ausgelastet!“

Ähnlich lautet der Tenor des städtischen Ordnungsdienstes (OD): Die Ordnungshüter der Stadt seien regelmäßig in Cronenberg im Einsatz, schreibt Stadtdirektor Dr. Johannes Slawig. Eine Erhöhung der OD-Präsenz in Cronenberg sei jedoch nicht möglich – der Ordnungsdienst arbeite ohnehin bereits an den Grenzen des Möglichen, begründet Slawig seine Absage.