27.05.2013, 14.38 Uhr   |   Redaktion   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Unterkirchen: Anwohner-Klage gegen Bolzplatz und Skater

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"Die Ramps müssen wieder her!", forderten CDU-Chef Thomas Gaffkus-Müller (li.), Bezirksbürgermeister Michael-Georg von Wenczowsky (2.v.li.), Ratsherr Dirk Kanschat (mi. hi.), Biker Benjamin Müller sowie Claudia Schmidt (2.v.r.), Vorsitzende der CDU-Fraktion in der BV Cronenberg, im vergangenen Jahr. Ein Anwohner will das nun per Gericht verhindern. Foto: Archiv

Vor knapp einem Jahr sorgte der Abbau von Skater-Rampen auf dem Spielplatz in Unterkirchen für (Cronenberger) Schlagzeilen. Zwar wurde dann im August 2012 von der Stadt und mit Unterstützung der Polizeidienststelle eine Initiative angekündigt, um einen Ersatz der „Ramps“ mit Kindern und Jugendlichen zu planen und womöglich auch zu realisieren; zwar wurden von der Stadt zwischenzeitlich auch 10.000 Euro für neue Skate-Geräte in den Haushalt eingeplant – tatsächlich geschehen ist in Unterkirchen aber nichts.

Zu letzten Sitzung der Bezirksvertretung (BV) Cronenberg brachte die CDU-Fraktion daher einen Antrag ein und bat um einen Sachstandsbericht. Wie Tom Zimmermann vom Stadtbetrieb Jugend und Freizeit erläuterte, liegt eine Erneuerung der Skate-Anlage derzeit „auf Eis“. Der Grund: Ein Anwohner hat erneut Klage gegen den Unterkirchener Spielplatz eingereicht. Nachdem offenbar derselbe Anwohner zuvor rechtlich gegen den dortigen Bolzplatz wegen seines nicht lärmgedämmten Zaunes vorging und die Stadt den Zaun zwischenzeitlich nachrüstete, richtet sich eine neuerliche Klage der Unterkirchener Anwohner nun offenbar sowohl gegen den Bolzplatz wie auch gegen die Skater-Fläche.

Klage: „Skater-Anlage und Bolzplatz sind Sportstätten!“

Diese seien keine Spielplätze, sondern vielmehr Sportstätten und sollten daher aus der Widmung als Spielplatz herausgelöst werden, lautet nach Angaben von Tom Zimmermann die Stoßrichtung der Anwohner-Klage, die insgesamt 14 Punkte enthalten soll. Der Hintergrund: Nach einer gesetzlichen Neuregelung ist Spielplatz-Lärm durch Kinder seit Mitte 2011 hinzunehmen. Bei Sportstätten sind die Gerichte indes wesentlich geräuschempfindlicher, sich gestört fühlende Anwohner haben daher wesentlich bessere Durchsetzungsmöglichkeiten.

„Solange das Klageverfahren nicht abschließend entschieden ist, kann aus Sicht der Verwaltung auf dem Spielplatz Unterkirchen auch keine kleine Skateanlage errichtet werden“, berichtete Spielplatz-Planer Tom Zimmermann daher in der Bezirksvertretung, bekräftigte aber, dass der Unterkirchener Spielplatz an sich nicht zur Disposition stehe. Im Gegenteil: Mit Hilfe von jungen Nutzern sowie möglichen Sponsoren soll das Areal vielmehr für die Altersgruppe der 10- bis 14-Jährigen sogar aufgewertet werden.

„Ein schwarzer Tag für Cronenberger Jugendliche“

CDU-Ratsherr Dirk Kanschat, der sich im vergangenen Jahr für einen Ersatz der abgebauten Ramps engagierte, bedauert die neuerliche Klage gegen die Skater-Anlage: „Es ist schon traurig, was da unten passiert – da trommelt man Jugendliche zusammen, alle wollen was machen, alle sind motiviert und jetzt geht nichts“, kommentiert der Dörper Ratsherr die Entwicklung in Unterkirchen: „Das ist ein schwarzer Tag für die Cronenberger Jugendlichen.“

Am vergangenen Freitag, 24. Mai 2013, brachte die CDU-Fraktion ob der Klage einen Fragen-Katalog in die BV ein. Damit wollen die Christdemokraten wissen, was nunmehr mit den 10.000 Euro für die Skater-Anlage passiert und welche alternative Flächen die Stadt für eine Jugendlichen-Spielfläche in Cronenberg vorsieht. Natürlich versuchte die CW auch den klagenden Anwohner zu befragen; bis zur Veröffentlichung dieses Online-Berichts war der Unterkirchener jedoch nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.