30.07.2013, 14.43 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

SSV Germania übernimmt den Sportplatz Freudenberg

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Sie sind sich zumindest über die Zukunft der Bezirkssportanlage Freudenberg einig: Sportamtsleiter Peter Keller (mi.) sowie Geschäftsführer Friedhelm Bursian (re.) und 2. Vorsitzender Dirk Hofmann vom SSV Germania 1900.

Auch wenn das runde Leder für den A-Kreisligisten SSV Germania 1900 derzeit noch in der Liga-Sommerpause ruht, sorgen die Germanen für einen Paukenschlag. Und zwar im Hinblick auf ihren Heimatsportplatz: Die Blau-Weißen werden den Sportplatz Freudenberg zum Saisonstart 2014 aus städtischer Verwaltung übernehmen. Der entsprechende Vertrag mit der Stadt ist zwar noch nicht unterschrieben, „aus unserer Sicht ist die Sache aber in trockenen Tüchern“, bestätigen SSV-Vize Dirk Hofmann und Friedhelm Bursian, der Geschäftsführer des SSV Germania 1900 auf CW-Nachfrage.

Damit könnte erstmals eine der insgesamt fünf Wuppertaler Bezirkssportanlagen in die Regie eines Vereins überführt werden. Peter Keller, Leiter des städtischen Sportamtes, traut den Germanen die Übernahme jedenfalls zu: „Der SSV ist ein absolut kompetenter Partner“, attestiert Keller dem mit rund 1.400 Mitgliedern größten Sportverein auf den Südhöhen: „Bei den Germanen steht Manpower und Fachwissen dahinter.“ Beides wird am Freudenberg mehr als auf manchen anderen Sportplätzen benötigt, schließlich ist einer der beiden Fußballgeläufe ein Naturrasenplatz. Der Kunstrasenplatz auf dem Freudenberg wurde indes gerade erst im Frühsommer erneuert (die CW berichtete).

Freudenberg: „Wir werden das schon stemmen!“

Dass die Blau-Weißen die Anlage „schultern“ können, haben sie schon bewiesen: Nach dem tragischen Tod des damaligen Platzwartes führte der SSV die Freudenberg-Geschicke über einige Wochen und hatte sogar für anderthalb Jahre die Schlüsselgewalt. „Wir werden die Sache schon stemmen“, zeigt sich Friedhelm Bursian denn auch ob der Erfahrungen überzeugt. Der Verein werde den Unterhalt der Bezirkssportanlage auf mehrere Schultern verteilen und dazu 450-Euro-Kräfte einstellen oder auch die Möglichkeit für einen Freiwilligendienst im Sport bieten – „das ist alles nur eine Sache der Organisation“, so SSV-Geschäftsführer Bursian optimistisch.

Stadt will sich von insgesamt drei Sportanlagen trennen

Hintergrund der „Privatisierung“ der Südstädter Sportanlage ist übrigens die Haushaltskonsolidierung: Um weitere Kosten einzusparen will sich die Stadt von insgesamt drei Sportplätzen trennen. Welche das neben dem Freudenberg sein werden, wollte Peter Keller gegenüber der CW nicht verraten. Über das Gesamtpaket, so der Sportamtsleiter, werde zunächst am 12. September 2013 im Sportausschuss beraten und anschließend im Rat entschieden: „Ich hoffe aber, wir haben damit das Ende der Fahnenstange erreicht“, so Keller, der die Einsparung am Freudenberg auf 1,75 Stellen beziffert.

Übrigens: Auf die bisherige Belegung der Südstädter Bezirkssportanlage soll die Übergabe an den SSV Germania keinen Einfluss haben: Der WSV, der Uni- und Betriebs-Sport und natürlich die vereinseigenen Mannschaften werden die beiden Plätze oder auch die Tartanbahn, die im nächsten Jahr für rund 260.000 Euro auch mit Mitteln der Universität erneuert werden soll, wie gehabt weiterhin nutzen können.

Mehr Infos zum SSV Germania 1900 online unter www.ssv-germania1900.de