15.08.2013, 12.38 Uhr   |   Redaktion   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

„Asphalt-Masche“: 4.800 Euro für „Flickschusterei“

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Die Polizei warnt vor einer dubiosen Teer-Kolonne, die am gestrigen Mittwoch, 14. August 2013, gegen 10.15 Uhr an einer Hahnerberger Haustür klingelte. Nach Angaben der Hausbesitzerin bot ihr ein blonder, junger Holländer seine Dienste an: Seine Firma habe in der Nähe eine Baustelle und dort Asphalt übrig. Statt für sonst übliche 100 Euro könne man für nur 30 Euro pro Quadratmeter schadhafte Teile der Einfahrt neu asphaltieren.

Warum nicht, dachte sich die 68-Jährige und bereits eine halbe Stunde später stand ein Kipplader mit fünf Arbeitern vor der Tür, die in windeseile den Asphalt aufbrachten. Dann aber präsentierte der vermutlich holländische Kolonnen-„Chef“ seine Quittung: Stolze 160 Euro pro Quadratmeter sollte die Hahnerbergerin nun für die Arbeit zahlen, insgesamt also 4.800 Euro für die 30 Quadratmeter.

Als die 68-Jährige dem Unbekannten noch einmal darauf hinwies, dass sie kein Bargeld im Hause habe und Rechnungen ohnehin nie bar bezahlen würde, bot der Mann an, sie zur Bank zu fahren. Schließlich wollte sich der Holländer sogar mit 600 Euro zufrieden geben, dann sei er weg, lautete sein angeblich lukratives Angebot. Längst misstrauisch geworden, rief die Hahnerbergerin jedoch ihren Sohn an, der umgehend die Polizei verständigte.

Als die Einsatzkräfte vor Ort eintrafen, konnte von dem Asphalt-Sextett aber nur noch ein Mann angetroffen werden, alle anderen hatten sich aus dem Staub gemacht. Da der polizeibekannte Mann keine Arbeitsberechtigung besaß, musste er mit zur Wache. Bei seinen „Kollegen“ handelte es sich vermutlich um Osteuropäer. Da sich die 68-Jährige das Lkw-Kennzeichen merken konnte, fahndet die Polizei nach den mutmaßlichen Betrügern.

Obwohl die Cronenbergerin zum Glück kein Geld aushändigte, dürfte sie dennoch ihren Schaden haben: Die Arbeiten dubioser Teer-Kolonnen sind üblicherweise so mangelhaft ausgeführt, dass sie schon bald reparaturbedürftig sind und zurückgebaut werden müssen. Hinweise zu den mutmaßlich illegalern Asphaltierern nimmt die Polizei unter Telefon 0202-247 13 90 (Cronenberg) oder 0202-284-0 (Präsidium) entgegen.