29.01.2014, 13.42 Uhr   |   Redaktion   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

CFG: Bürgervereine machen Schüler zu „Sonnenguckern“

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Im Namen der vier Bürgervereine überreichte Michael Ludwig (re.), der Vorsitzende des Küllenhahner Bürgervereins, die großzügige Spende an "CFG-Chefastronom" Michael Winkhaus.

Sternengucker werden zukünftig auch zu Sonnenguckern. Denn die Schülersternwarte des Carl-Fuhlrott-Gymnasiums (CFG) auf dem Dach des Schulzentrums Süd ist nun auch als Sonnenwarte zu nutzen und ermöglicht damit auch tagsüber Fernblicke. Ermöglicht haben das die vier Bürgervereine Küllenhahn, Hahnerberg-Cronenfeld, Sudbürger sowie der Cronenberger Heimat- und Bürgerverein (CHBV), die den Sternguckern einen Sonnenfilter spendierten. Der rund 6.000 Euro teure Filter ist inzwischen am Groß-Teleskop der Warte installiert und wurde Mitte Januar von den CFG-Schülern eingeweiht.

Ohne Filterung der Sonnenstrahlen kann der Blick auf die Sonne die Augen erheblich schädigen, sodass man sich bislang auf die Sternenbeobachtung in den Abendstunden beschränken musste. „Damit haben wir nun ganz neue Möglichkeiten und können unsere Arbeitszeiten komplett umkrempeln“, freute sich Sternwarten-Leiter Michael Winkmann über die Innovation. „Das ist ein großer Fortschritt für die Schüler, die sich jetzt nicht mehr die Nächte um die Ohren schlagen müssen und nun auch tagsüber forschen können“, dankte auch CFG-Schulleiter Karl Schröder für die großzügige Spende. Außerdem können die Themen der Schülerarbeiten nun erheblich ausgeweitet und auch für außerschulische Interessenten mehr Kurstermine angeboten werden.

„Wir wollten etwas schaffen, von dem alle Nutzen haben“, erklärt Ideengeber Michael Winkhaus. So profitieren von der Sonnenfilterung längst nicht nur die CFG-Schüler, sondern vor allem auch die jüngeren Schüler der Junior-Uni. Die Sternwarte ist zudem regelmäßiges Exkursionsziel für zahlreiche umliegende Schulen, auch von außerhalb Wuppertals. Zudem spielt sie eine große Rolle für die Erwachsenenbildung. So müsse jeder Physik-Student der Bergischen Universität ein Seminar an der Sternwarte absolvieren, verrät Winkhaus und fügt hinzu, dass sich sogar Amateur-Astronomen aus Österreich und Dänemark hier weiterbilden würden. Außerdem könne auch jeder Bürger nach vorheriger Anmeldung die Warte nutzen, lädt der 47-jährige Diplom-Physiker ein.

Die Multifunktionsstätte ist mit Fotokameras, Computern und Datenarchiven ausgestattet und bietet am CFG für sämtliche Schüler der Klassen 5 bis 12 Astronomie-Projektkurse an. Mit Michael Winkhaus, der die Warte vor knapp fünf Jahren selbst konzipiert hat, und Profi-Astrofotograf Bernd Koch stehen der Schule gleich zwei Astronomie-Lehrer zur Verfügung. „Durch unsere Sternwarte konnten wir das Interesse der Schüler an Astronomie wecken. Die Jugendlichen forschen auch eigenständig, haben im Keller ein Planetarium entstehen lassen und nehmen regelmäßig an Forschungswettbewerben teil“, beschreibt Schulleiter Karl Schröder die stetig steigende Astronomie-Begeisterung. So komme die jetzige Funktionserweiterung auch der Vorbereitung auf die Studienzeit zu Gute, zumal sich immer mehr CFG-Schüler für ein Physik-Studium entscheiden würden.

„Wir freuen uns, dass durch die Finanzierung der vier Bürgervereine so viele Schüler profitieren können“, bilanzierte Michael Ludwig, Vorsitzender des Küllenhahner Bürgervereins, der die Sternwarte bereits in den Vorjahren finanziell unterstützte. Dies wolle man auch zukünftig weiterhin tun, kündigte Ludwig an, sodass bereits die Anschaffung weiterer Sonnenfilter für die sechs kleinen Teleskope ins Auge gefasst worden sei. Die Zukunft der Stern- und Sonnenwarte des Schulzentrums steht also unter einem besonders guten Stern…

Christian Werth