23.09.2014, 18.18 Uhr   |   Matthias Müller   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Überlegungen: Kindergarten-Verlagerung in die Friedenskirche?

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Die Friedenskirche an der Hahnerberger Straße: Wird hier in Zukunft ein evangelischer Kindergarten auch sein Zuhause haben?

Bei der Versammlung der Evangelischen Gemeinde Cronenberg am Sonntag, 14. September 2014, im Zentrum Emmaus warteten viele Neuigkeiten auf die zahlreichen Besucher. „Unsere Gemeinde ist bunt und lebendig“, wies Anke Borchardt, die Vorsitzende des Presbyteriums, zunächst auf das neue Gemeindezentrum Emmaus, den „Eine-Welt-Laden“, die Kirchenkneipe, Gesprächskreise, Chöre und vieles andere hin.

Finanzkirchmeister Winfried Straube berichtete, dass die Einnahmen bis 2018 stabil bleiben würden, aber die Rheinische Landeskirche rund 35 Prozent einsparen müsse. „Da haben wir zunächst eine riesigen Schreck bekommen“, so Straube, die Cronenberger Gemeinde betreffe das aber nur wenig. Die neue Zinsabschlagssteuer, bei der Banken nun Kirchensteuern direkt an der Quelle abschöpfen, sei schlecht kommuniziert worden und habe sogar zu Austritten geführt, berichtete Straube weiter. Stabile Einnahmen, so erläuterte der Finanzkirchmeister weiter, hießen aber nicht, dass bis 2018 nicht dennoch Verluste in den Gemeindefinanzen entstehen könnten und deshalb umstrukturiert werden müsse.

Aber wo könnte die Gemeinde denn überhaupt noch weiter sparen? An den Heizkosten? Das wurde lebhaft diskutiert. So kam dann Dirk Picard als Baukirchmeister ohne Umweg auf den spektakulärsten Punkt der Tagesordnung. Die Gemeinde schmerzt die schlechte Ausnutzung der Friedenskirche. Hier stehen derzeit auch zwei Wohnungen leer, zudem verursacht das Bauwerk aus den 1970er Jahren hohe Unterhaltungskosten. „Der Energieverbrauch ist eine Katastrophe und auch die Technik“, betonte Baukirchmeister Picard.

Da der Evangelische Kindergarten am Mastweg, ebenso wie die Einrichtung in der Karl-Greis-Straße, zwar dem Diakonischen Werk unterstehen, aber die Gemeinde dennoch jeweils zwölf Prozent des Unterhalts bestreiten muss, kam die Gemeinde auf eine Idee: Warum nicht die zwei KiTa-Gruppen vom Mastweg an die Hahnerberger Straße verlegen und sie dann in der Friedenskirche sogar auf eine dreigruppige KiTa ausbauen, um die dazu notwendigen Räumlichkeiten der Friedenskirche an das Diakonische Werk zu vermieten?

Eines wurde auf der Gemeindeversammlung zu diesen Überlegungen klar gestellt: Bei realisierung soll mindestens ein Raum mit Toilettenanlage weiter für die Kirchengemeinde genutzt werden können. Die Gemeinde will den Umbau selbst finanzieren und die Kosten durch die Mieteinnahmen wieder reinholen. Zwei Architekten haben bereits Pläne entwickelt, jetzt ist das Diakonische Werk am Zug. Betont wurde dabei, dass es sich um ein längerfristiges Projekt handelt; ob der Plan überhaupt aufgeht, wusste man auf der Gemeindeversammlung noch nicht zu sagen.