27.01.2016, 17.59 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

„Wir schaffen das“: Museumsbahn dankt für große Unterstützung

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Maike Wand, Michael Ludwig und Kathrin Parsch (v.r.n.l.) vom Küllenhahner Bürgerverein sowie CW-Redakteur und Mitorganisator Meinhard Koke (li.) überreichten den Scheck an Jörg Rudat (2.v.l.) und Michael Schumann (mi.) von den BMB: „Wir haben spontan entschieden, den Reinerlös des 11. Advents für die BMB zu spenden“, berichtete Bürgervereinsvorsitzender Michael Ludwig ": „Das ist für uns eine Selbstverständlichkeit – wir alle hoffen, dass die Museumsbahn den Fahrbetrieb bald wieder aufnehmen kann.“ -Foto: Juri Lietz

Wie die CW mehrfach berichtete, wurden die Bergischen Museumsbahnen (BMB) in den letzten Wochen des vergangenen Jahres gleich zweimal von Metalldieben heimgesucht: Zwar kann die Schadenssumme noch immer nicht exakt beziffert werden, die Museumsbahner schätzen die Höhe jedoch auf etwa 70.000 Euro – wie BMB-Vorsitzender Michael Schumann berichtet, lag der Schrottwert der gestohlenen Kupferkabel gerade einmal bei drei- bis viertausend Euro.

Die beiden nächtlichen Diebstähle waren ein schwerer Schlag für Deutschlands kleinste Straßenbahngesellschaft. Aus eigener Kraft wäre der Schaden für die Ehrenamtlichen nicht zu stemmen gewesen. Nach der zweiten Tat drei Tage vor Weihnachten sah es zudem so aus, als wären die Schäden überdies auch nicht mehr bis zum geplanten Start des Fahrjahres 2016, am 10. April, zu beheben – ein weiterer Schlag für die Museumsbahner.

Nach den beiden Metall-Diebstählen schwappte jedoch eine Welle der Solidarität und der Hilfe in die Kohlfurth: Von überall her in der Republik, ja sogar aus Holland, der Schweiz und Frankreich, gingen Spenden auf dem BMB-Konto ein. Nicht zuletzt stellte sich auch Cronenberg hinter die gebeutelten Straßenbahner: Ob Bezirksvertretung, Posaunenchor oder die Gemeinschaft Cronenberger Unternehmer – zahlreiche Vereine, Unternehmen und Privatpersonen spendeten für die BMB. Am Fahrtag des Weihnachtsexpresses, so berichtet BMB-Vize Jörg Rudat, überreichte sogar ein Kind seine Spardose – „mit diesem großen Spendenaufkommen haben wir überhaupt nicht gerechnet“, dankt Museumsbahn-Chef Michael Schumann für die breite Unterstützung.

Erlös des 11. Küllenhahner Advents für die Museumsbahn

Und nun reihten sich auch der Bürgerverein Küllenhahn und die CW in die Schar der Helfer ein: Die Organisatoren des gemeinsamen Fests „Küllenhahner Advent“ überreichten den Reinerlös der 11. Auflage Anfang Dezember an die BMB. Zudem legte der Bürgerverein noch rund eintausend Euro obendrauf, sodass sich die Dörper Straßenbahner über eine Gesamtspende von 3.000 Euro freuen durften. Mit der Küllenhahner Spende erhöhte sich das Spendenaufkommen für die BMB auf nunmehr insgesamt rund 30.000 Euro.

Da die Dresdner Verkehrsbetriebe AG (DVB) zwischenzeitlich zudem Material für die historische Fahrleitung sowie Werkzeug zusagten und ein holländischer Verein den infolge des Diebstahls zerstörten Stromabnehmer einer Straßenbahn ersetzen will, können die Museumsbahner mittlerweile wieder optimistisch aufs neue Jahr blicken: „Dank zusätzlicher Sachspenden von Firmen und Verkehrsbetrieben sind wir nun tatsächlich in der Lage, die notwendigen Instandsetzungsarbeiten rechtzeitig vor Beginn der neuen Fahrsaison im April durchführen zu können.“

Nach der Zusage von künstlicher DNA (die CW berichtete) laufen überdies Gespräche für eine zusätzliche Diebstahlsicherung.
„Wir möchten uns auf diesem Wege noch einmal ganz herzlich bei allen Spendern bedanken“, freuen sich Michael Schumann und Jörg Rudat über die Hilfsbereitschaft: „Mit dieser großen Zahl von Unterstützern und dem damit verbundenen Rückhalt in der Bevölkerung haben wir nicht gerechnet.“