04.03.2016, 13.20 Uhr   |   Redaktion   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Seilbahn: ADFC kritisiert BUND-Ablehnung

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Eine Seilbahn vom Wuppertaler Hauptbahnhof zum Schulzentrum Süd auf Küllenhahn – wird diese Vision Wirklichkeit? Der Wuppertaler Rat wird dazu im Mai 2017 die Grundsatz-Entscheidung fassen. –Fotomontage: Müller/Schmidt

Mit deutlichen Worten kritisiert der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) im Tal die Äußerungen des Wuppertaler Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND), der sich gegen den Bau der Seilbahn vom Hauptbahnhof zum Küllenhahn ausgesprochen hat­te (die CW berichtete online).

„Eine Stütze steht falsch. Das ist schlecht für ein paar Bäume und einen Grundwasserstrom. Und zwar kennen wir noch nicht die Aus­wirkungen auf das Bussystem der Südstadt, aber sie sind schlecht“, heißt es ironisch in einer am gestrigen Donnerstag, 3. März 2016, veröffentlichten ADFC-Pressemitteilung. Der BUND, so stellt ADFC-Vorsitzender Klaus Lang fest, habe sich seinerzeit schon gegen das „größte Umweltschutzprojekt“, die Nordbahntrasse, ausgesprochen.

Nichts indes höre man vom BUND zu den Abholzungsmaßnahmen des Landesbetriebs Straßenbau NRW entlang von Autobahnen und Schnellstraßen: „Dabei sind hier mehrhundertfach so viele Bäume gefallen, wie es beim Seilbahn-Projekt selbst im schlimmsten Fall notwendig wäre.“ Auch, so Klaus Lang weiter, habe die Seilbahn im Vergleich zu den umweltschädlichen Emissionen von Linienbussen die Nase vorn – das sehe der BUND offenbar aber anders.

Überdies, so kritisiert die ADFC-Erklärung, sei zu möglichen Änderungen im Busnetz bei Realisierung der Seilbahn ja noch gar nichts entschieden. Abgesehen davon könnte ein konsequenter Ausbau der P&R-Möglichkeiten sogar positive Auswirkungen haben, indem dann eine Vielzahl von Pkw-Fahrten in die Innenstadt verhindert würden … – „leider alles kein Thema beim BUND“, attestieren die Wuppertaler Fahrrad-Aktivisten eine Selbstdemontage der „ehemals hoch angesehenen Umweltschutzorganisation“.

Abschließend zieht ADFC-Chef Klaus Lang ein deutliches Fazit: „Hatten wir in der Vergangenheit eine natürliche Verbundenheit mit dieser Organisation, fällt es uns heute schwer, die Kreisgruppe noch wirklich ernst zu nehmen.“