06.04.2016, 10.32 Uhr   |   Redaktion   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Geldautomaten-Knacker am Werk? Einbruch bei der Feuerwehr

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Es ist offenbar eine überaus gängige Masche: Ganoven steigen in Feuerwehrhäuser ein, stehlen dort die Hydraulikspreizer und brechen dann damit Geldautomaten auf. Ein Blick ins Internet reicht: Unter dem Suchbegriffen „Spreizer“ und „Geldautomaten“ „spuckt“ das Netz reihenweise Berichte zu derartigen Taten aus, die in den vergangenen Jahren bundesweit mit dieser Masche verübt wurden.

So wurde im vergangen Jahr in Süddeutschland eine Bande gefasst, die nach diesem Muster in ganz Deutschland, aber auch in Italien, Frankreich und der Schweiz Banktresore knackte. Allein in Deutschland soll sich der Sachschaden nur dieser Bande auf 400.000 Euro summiert haben – die Beute lag bei 140.000 Euro Bargeld. Erst in der Nacht zum gestrigen Dienstag, 5. April 2016, vermeldete das nordhessische Online-Portal „nh24“, dass Unbekannte einen Geldautomaten im Vogelsbergkreis knacken wollten. Den Spreizer dazu hatten sie zuvor aus einem 20 Kilometer entfernten Feuerwehrgerätehaus gestohlen.

Schauplatz eines solchen Diebstahls war am vergangenen Wochenende auch das Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Cronenberg (FFC): Vermutlich in der Nacht von Samstag auf Sonntag, 3. April 2016, brachen Unbekannte in das Feuerwehrhaus an der Kemmannstraße ein. Gezielt durchsuchten sie die drei Löschfahrzeuge der FFC und entwendeten das hydraulische Rettungsgerät der Dörper Wehr. Das etwa 8.000 Euro teure Gerät wird von der Feuerwehr in der Unfallrettung eingesetzt – außer dem Spreizer wurde nichts gestohlen.

Zunächst hatten die Täter versucht, das Rolltor der Fahrzeughalle aufzuhebeln. Da ihnen das nicht gelang, drangen sie über ein Oberlicht an der Rückseite des Gebäudes in das Feuerwehrhaus ein. Obwohl im FFC-Haus über der Fahrzeughalle Wohnungen sind, bemerkte niemand der Bewohner etwas von dem Einbruch. Möglich ist, dass die Täter in der Nähe ein Fahrzeug zum Abtransport bereitgestellt hatten – schließlich ist ein Spreizer-Set mit allem Zubehör immerhin bis zu 60 Kilogramm schwer.

„Wir sind über diese Anstandslosigkeit fassungslos und erschrocken“, äußerte sich die Feuerwehr Cronenberg auf ihrer Facebook-Seite zu dem Einbruch. Hinweise dazu sind unter Telefon 0202 247 13 90 (Cronenberg) oder 0202 284-0 (Präsidium) an die Polizei erbeten.