26.04.2016, 12.50 Uhr   |   Redaktion   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Morgen: ver.di-Warnstreiks legen öffentliches Leben lahm

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Nachdem bereits am heutigen Dienstag in zahlreichen Städten in NRW Warnstreiks stattfinden, ist am morgigen Mittwoch, 27. April 2016, unter anderem auch das bergische Städtedreieck an der Reihe: Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di-NRW ruft die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes auch in Wuppertal zu einem eintägigen Warnstreik auf.

Weite Teile des öffentlichen Lebens in der Stadt werden von dem Ausstand betroffen sein, denn alle Bereiche des öffentlichen Dienstes sollen betreikt werden. Unter anderem wird die Arbeit im öffentlichen Nahverkehr, der Müllabfuhr, bei den Sparkassen, der Stadtverwaltung und dem Jobcenter sowie in Kindertagesstätten oder auch Krankenhäusern niedergelegt – ver.di rechnet in ganz NRW an beiden Tagen mit mehreren zehntausend Streikenden.

Busse und Schwebebahnen bleiben in den Depots

Die Wuppertaler Stadtwerke rechnen damit, dass ihre Mitarbeiter dem Streikaufruf in großen Teilen folgen werden. Infolge dessen werden den gesamten Mittwoch weder Busse noch Schwebebahnen verkehren und auch die Kunden-Center geschlossen bleiben. Die WSW bitten ihre Kunden daher, sich Alternativen zu Bus und Schwebebahn zu suchen und zum Beispiel Fahrgemeinschaften zu bilden. Gleichzeitig betonen die WSW, dass die Versorgung mit Strom, Gas, Wasser und Wärme selbstverständlich gewährleistet sei. Auch die Störungsdienste werden am Streiktag wie immer erreichbar sein.

Müllabfuhr verschiebt sich um je einen Tag

Aufgrund des ver.di-Streiks werden morgen die Mülltonnen nicht geleert. Auch alle Recyclinghöfe im Wuppertaler Stadtgebiet werden geschlossen bleiben. Die Abfallwirtschaftsgellschaft teilt mit, dass die Leerung der Tonnen dafür jeweils einen Tag später erfolgt, statt Mittwoch erfolgt die Abfuhr also am Donnerstag und so weiter bis zum kommenden Samstag.

Einwohnermeldeamt: Nur Besucher mit Termin kommen dran

Laut Stadt können im Einwohnermeldeamt und in der Passausgabe am Steinweg nur Besucher mit Termin berücksichtigt werden. Alle anderen Anliegen müssen auf spätere Zeitpunkte verschoben werden.

Schulen: Keine E-Busse, aber kein schulfrei

Obwohl die Schulbusse nicht fahren werden, gibt’s am morgigen Streik-Mittwoch kein schulfrei. Die Schulen im Schulzentrum zum Beispiel teilen mit, dass der Unterricht vollständig stattfinden wird. Die Kindergärten informieren die Eltern jeweils direkt über mögliche Einschränkungen und Ausfälle.

Mit den Warnstreiks will die Gewerkschaft ihren Forderungen in den derzeit laufenden Tarifverhandlungen Nachdruck verleihen. Unter anderem verlangt ver.di für ein Jahr Laufzeit ein Lohnplus von sechs Prozent, das Ende von grundlos befristeten Arbeitsverträgen sowie eine Reihe von Verbesserungen für Auszubildende. Die Arbeitgeber indes haben drei Prozent mehr Lohn für zwei Jahre angeboten.

Als „Schlag ins Gesicht der Beschäftigten“, konterte ver.di-Landesleiterin Gabriele Schmidt das Arbeitgeber-Angebot, das trotz glänzender Kassenlage Reallohnverluste für die Beschäftigten bedeute. Zu neuerlichen Verhandlungen für die rund 2,14 Millionen Beschäftigten des Bundes und der Kommunen wollen sich die Tarifparteien übrigens bereits am 28./29. April in Potsdam zusammensetzen.