20.10.2016, 14.00 Uhr   |   Redaktion   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Berger-Gruppe: IHK-Chef schwärmte bei der Einweihungsfeier

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Für einen Tag wurde ihre neue Logistikhalle zum Festsaal: Marco Chiesura (li.) und Dr. Andreas Groß, die beiden erfolgreichen Geschäftsführer der Maschinenfabrik Berger in der Kohlfurth.

Mit einem rauschenden Festabend feierte die Berger Gruppe GmbH die Einweihung ihrer neuen Logistik-Halle. Wie die CW berichtete, investierte Berger in den Neubau 1,5 Millionen Euro sowie weitere 500.000 Euro in die notwendige Software. „Das ist ein klares Bekenntnis zum Standort Kohlfurth, der durchaus nicht einfach ist“, würdigte IHK-Präsident Thomas Meyer, der neben Oberbürgermeister Andreas Mucke zu den Gratulanten zählte, das Invest.

Die neuerliche Investition in den Hauptstandort an der Kohlfurther Brücke 69 war Grund genug, um mit rund 450 Gästen anzustoßen. Wie IHK-Chef Meyer in seiner Rede skizzierte, sei die Feier aber auch „ein Symbol für den Erfolg der Firma“: Nicht nur, dass Berger erst vor rund drei Jahren eine neue Halle errichtete. Auch das Auftragsvolumen wächst: 2015 verbuchte das Familienunternehmen ein Plus von 17 Prozent, in diesem Jahr rechnen Marco Chiesura und Dr. Andreas Groß mit satten 20 Prozent Zuwachs. Ebenso geht die Beschäftigung nach oben – über 140 Mitarbeiter zählt Berger heute.

Die 1928 gegründete Firma fertigt hochmoderne, robotergestützte Schleif- und Poliermaschinen für die Bearbeitung von Schneidwaren und Handwerkzeugen. Ob Messer, Maniküre-Scheren, Rasierklingen, Rundmesser in Brotschneidemaschinen, Pinzetten, Manikürezangen, Töpfe, Haushaltsscheren, Gartengeräte oder auch die Klinge im „Thermomix“ – vom kleinsten chirurgischen Instrument bis hin zu Riesenmessern, die Asphalt durchschneiden, „das alles wird hier in der Kohlfurth gefertigt und an Abnehmer in 64 Länder weltweit geliefert“, erläuterte IHK-Präsident Meyer: „Eigentlich haben die Menschen ständig mit Dingen zu tun, die auf Berger-Maschinen hergestellt wurden.“

Das Traditionsunternehmen, so Thomas Meyer weiter, engagiere sich aber für die IHK und setze zudem Trends: Co-Geschäftsführer Andreas Groß sei gefragter Referent für das Thema „Industrie 4.0“, die Firma betreibe überproportional viel Entwicklung, engagiere sich für Projekte mit der Bergischen Universität und beteilige sich zum Beispiel am „Deutschlandstipendium“ der Hochschule oder spendete der Junior-Uni eine Roboteranlage im Wert von 120.000 Euro – nicht ohne Grund also wurde Berger erst im vergangenen Jahr als „Unternehmen des Jahres“ mit dem Wuppertaler Wirtschaftspreis ausgezeichnet.

„Ich könnte Ihnen noch lange weiter von diesem Unternehmen vorschwärmen“, sagte IHK-Chef Meyer, schloss seine Rede dann aber mit seinen besten Wünschen für die weitere Zukunft von Berger. Das war auch gut so, denn im Anschluss hatten die Gäste, darunter das „Who is who“ der Schleifindustrie, die Gelegenheit, einen Ausschnitt aus der High-Tech-Produktpalette von Berger kennenzulernen – striktes Fotografier-Verbot herrschte bei dem Rundgang, auch die Kohlfurth ist im Visier von Wirtschaftsspionen.

Bevor es zum geselligen Teil der Feierlichkeit überging, berichtete Dr. Andreas Groß, dass Berger ab 2017 regelmäßig ein Schleiftechnik- und Zulieferer-Symposium für seine Kunden anbieten wolle. Aber: „Wir wollen nächstes Jahr keine neue Firma kaufen und keine neue Halle bauen – versprochen“, sagte Groß weiter und hatte damit die Lacher auf seiner Seite. Mancher Zuhörer bereute das gewiss: Zur Live-Musik der bekannten „Jim Rockford Band“ wurde schließlich bis nach Mitternacht ausgelassen gefeiert – so lange halten sonst nur Berger-Roboter durch…