07.12.2016, 20.07 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Sudberger Blutbuche: Viel Lärm um nichts in der BV…

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Beschaulich aber seit Jahren in der Diskussion: das ehemalige Hösterey-Gelände an der Ecke Schöppenberg/ Sudberger Straße. Im Vordergrund die Blutbuche, die seit dem Jahr 2012 als Naturdenkmal geschützt ist. -Foto: Archiv

Viel Lärm um nichts, so lässt sich die Diskussion in der Bezirksvertretung (BV) zur Blutbuche auf dem ehemaligen Hösterey-Gelände in Sudberg zusammenfassen. Auf besorgte Anfragen von Anwohnern und des Bürgervereins Sudbürger zu dem Naturdenkmal an der Ecke Schöppenberg/Sudberger Straße hatten die Grünen eine Anfrage in die BV eingebracht – Tenor: Ist das Naturdenkmal durch die benachbarte Bebauung möglicherweise bedroht?

Vorweg: Sie ist es nicht. So lautet jedenfalls die Antwort des zuständigen Ressorts, die SPD-Bezirksvertreter Oliver Wagner erhielt, als er dort einfach mal anrief. Die Bebauung liege zwar sehr nahe an der Blutbuche, aber der Abstand sei noch ausreichend – keine Gefahr für das Naturdenkmal, man führe regelmäßige Kontrollen durch, berichtete Oliver Wagner. So weit, aber nicht so gut, denn der Buche-Antrag brachte Oliver Wagner auf  die Palme.

Der SPD-Bezirksvertreter warf den Grünen Effekthascherei vor. Wenn  sie sich einfach zunächst bei der Stadt informiert hätten, wäre ihr Antrag überflüssig gewesen. Die Stadt habe keinerlei Probleme mit dem Sudberger Bauherrn – „abklopfen statt auf den Busch klopfen“, riet Wagner daher den Grünen. Während Grünen-Bezirksvertreter Dirk Wallraf die SPD-Kritik als „Frechheit“ konterte, benannte Grünen-Ratsfrau Regina Orth die Wagner-Vorwürfe als „befremdlich“: „Wir Grüne kümmern uns um Bäume“.

Linke-Vertreter Hartmut Kissing und CDU-Vizebürgermeister Michael-Georg von Wenczowsky sprangen zur Seite: Es sei gutes Recht jeder Fraktion, derartige Anfragen zu stellen. Entsprechend ging die Abstimmung in der BV aus: Der Grünen-Antrag wurde mit großer Mehrheit angenommen. Nach dem Ende der öffentlichen BV-Sitzung war die Blutbuche vor dem Sitzungssaal weiter Thema: Der Sudberger Eigentümer und Bauherr versicherte den anwesenden Sudbürger-Vertretern, dass kein Grund zur Sorge bestehe.

Das Naturdenkmal gehöre zum Ortsbild, er sei als Sudberger selbst sehr daran interessiert, dass der Baum nicht gefährdet werde. Der Grundstückseigentümer versicherte, der Bereich um die Blutbuche sei auch von einer zukünftigen Nutzung durch die Mieter der in Bau befindlichen Häuser ausgenommen – also: Viel Lärm um nichts…