29.05.2011, 19.39 Uhr   |   Redaktion   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Ein Dörper sucht das Bernsteinzimmer

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Schatzsuche fasziniert, ist ein spannendes Thema und regt die Fantasie an. Diesem Abenteuer geht der Cronenberger Diplom-Ingenieur Karl-Heinz Kleine seit 2008 nach. „Mir fiel eine Biografie mit dem Titel: „Ostpreußens Gauleiter. Erich Koch – eine politische Biographie“ in die Hände“, erinnert sich Kleine. Die Lektüre war nicht unbedingt fesselnd, der Inhalt indes hatte es aus der Sicht von Kleine umso mehr in sich: Hinweise zum sagenumwobenen Bernsteinzimmer, das seit dem 2. Weltkrieg verschollen ist.

Der Verbleib des „Bernsteinzimmers“ beschäftigt den Ostdeutschen, der vor 20 Jahren aus Leipzig nach Cronenberg kam, schon seit über 30 Jahren. In Erich Koch und in Wuppertal sieht Karl-Heinz Kleine einen Schlüssel zum Verbleib des Schatzes. Der Grund: Koch wurde 1896 in Elberfeld geboren, lebte in der Nüller Straße und arbeitete später am Mirker Bahnhof. Im Nazi.Reich machte er Karriere und war zuletzt Gauleiter in Ostpreußen und der Ukraine.

Als Anfang 1945 die russischen Truppen immer näher vorstießen, setzte sich Koch ab und tauchte im Westen unter. Geraubte Milliardenwerte, wie 64 Kisten mit Gemälden sowie 27 Kisten, in denen sich das zerlegte Bernsteinzimmer befunden haben soll, wurden gen Westen abtransportiert. Die Bernsteinziommer-Kisten sollen mit der Beschriftung: „Wasser und Straßenbau Königsberg“, gekennzeichnet worden sein. Während Koch 1950 an Polen ausgeliefert wurde, wo er bis zum seinem Tode 1986 im Gefängnis saß, blieb der Verbleib der sagenumwobenen 27 Kisten mit dem legendären Bernsteinzimmer bis heute ungeklärt.

Alle Mitwisser kamen an die Ostfront, die Werte aber, so glaubt „Schatzjäger“ Karl-Heinz Kleine, wurden per Reichsbahn in Kochs Heimatstadt Wuppertal verbracht und hier in irgend einem Bunker versteckt. Hier kannte sich der ehemalige Reichsbahn-Mitarbeiter ja bestens aus, meint Karl-Heinz Kleine, zumal das Elternhaus in der Nüller Straße an die Nordbahntrasse grenzt. Kleines These: Hier irgendwo oder auch in einem der vielen anderen Bunker in Wuppertal liegt das Bernsteinzimmer noch immer versteckt.

Unterstützt von Experten, darunter Mitgliedern des THW und einem Feuerwehrmann hat Karl-Heinz Kleine den Tunnel Schee ins Auge gefasst, der ein verzweigtes System haben soll, aber wegen der Fledermäuse momentan verschlossen ist. Auch der Güterbahnhof in Vohwinkel könnte ein Versteck sein. Hier soll es laut Zeitzeugen noch einen unterirdischen Bahnhof geben, weil dieser einer der größten Güterbahnhöfe Deutschlands war. Zudem hat Karl-Heinz Kleine „Stellen“ in Langerfeld im Visier.

Weil die eine Suche und das Öffnen von Bunkern mit Spezialgerät viel Geld verschlingt, sucht der Cronenberger seriöse Sponsoren und Zeitzeugen. Über 250 Firmen in Deutschland, den USA, Russland und der Ukraine hat er schon um Hilfe gebeten. Manche sagten ab, andere haben noch nicht geantwortet. „Ich werde suchen, so lange ich lebe“, sagt Kleine: Spätestens in zwei Jahren will er gewissheit haben, ob das kostbare Zimmer in Wuppertal zu finden ist oder nicht.

Interessierte können sich Karl-Heinz Kleine per E-Mail unter mail@amber-room.org (www.amber-org.org) in Verbindung setzen.