17.06.2011, 14.50 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Freibad-Unglück: Todesursache nicht zu klären

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Das Freibad Wuppertal-Neuenhof von der Sambatrasse aus gesehenNachdem die Staatsanwaltschaft Wuppertal im April ihre Ermittlungen zum Tode eines 7-jährigen Jungen im Juli 2009 im Freibad Neuenhof wieder aufgenommen hatte (die CW berichtete), ist nun das Ergebnis des neuerlichen Gutachtens zu den Todesumständen da. Fazit: Es ist nicht zu klären, wie lange das Kind unter Wasser war und wodurch es tatsächlich zu Tode kam.

Damit kamen die Essener Gerichtsmediziner, die erstmals mit dem tragischen Bad-Unglück befasst waren, zu dem gleichen Urteil wie bereits die Düsseldorfer Gutachter zuvor. „Das Gutachten hat keine weitere Aufklärung gebracht“, erläutert die zuständige Staatsanwältin Friedel Heuermann gegenüber der CW: „Die genauen Todesumstände sind nicht aufklärbar.“

Der Anwalt der Eltern des verunglückten Kindes hatte auf ein weiteres Gutachten gedrängt. Das Ziel: Die Klärung der Frage, wie lange der Siebenjährige im Nichtschwimmerbecken des Freibades trieb, bevor er entdeckt und reanimiert wurde. Zeugen hatten dazu offenbar unterschiedliche Angaben gemacht. So soll ein Augenzeuge von etwa fünf Minuten gesprochen haben; bei einer Überprüfung mit dem betreffenden Zeugen drückten die Ermittler die Stoppuhr jedoch bereits nach einer Minute.

„Für mich sind alle Möglichkeiten ausgeschöpft“, lautet das Fazit von Staatsanwältin Heuermann: „Es muss offen bleiben, ob das Kind ertrunken oder am ‚plötzlichen Bade-Tod‘ gestorben ist.“ Gleichwohl stellt die Staatsanwaltschaft ihre wieder aufgenommenen Ermittlungen nun (noch) nicht ein. Bis Ende Juli hat der Eltern-Anwalt seine Stellungnahme angekündigt, mit einer endgültigen Entscheidung der Staatsanwaltschaft ist nach Worten von Friedel Heuermann frühestens im August zu rechnen.

Auch am kommenden 6. Juli, wenn sich das tragische Unglück das zweite Mal jährt, werden die Eltern des Jungen, aber auch die Verantwortlichen des Freibades Neuenhof also noch immer in Ungewissheit sein.