10.07.2011, 21.58 Uhr | Meinhard Koke | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
Knipex: Cross over-Konzert begeisterte
„Cross over“ in der Alten Schmiede war angekündigt, und das war nicht zu viel versprochen: Die Besucher in der guten Stube der Cronenberger Firma erlebten am 10. Juli ein Programm der musikalischen Kontraste: Swingender Jazz, amerikanische Volkslieder, Geistliches, Gospel, Musical und nicht zuletzt Chorwerke und Instrumental-Stücke, aber auch „Zusammenklänge“ sowie eine „echte“ Uraufführung, es wurde musikalisch viel „gekreuzt“ an diesem Sonntagvormittag!
Erstmals mittags lud Knipex-Chef Ralf Putsch in seine „Kultur-Schmiede“ und die Freunde der Veranstaltungen der Cronenberger Firma zogen mit: Rund 400 Gäste kamen an die Oberkamper Straße und bescherten dem Kammerchor „amici del canto“ und der Rain Valley-Band ein „ausverkauftes“ Haus. Unter der Überschrift „At High Noon – Kammerchor meets Jazz-Quartett“ erhielten die Zuhörer gleich mit dem ersten Programmpunkt einen Eindruck davon, wie gut Kammerchor und Jazzer miteinander können: Der von dem bekannten Wuppertaler Jazzer Wolfgang Schmidtke arrangierte Evergreen „Take the A-Train“ ließ die Zuhörer zum gemeinsamen Auftakt von „amici del canto“ und der Rain Valley-Band ausgelassen mitwippen und – nicken.
Nachdem das Jazz-Quartett mit dem Klassiker „Peri’s Scope“ die Beine und Köpfe weiter swingen ließ, gab es einen Schnitt: Nun übernahm „amici del canto“ den Staffelstab mit einem Block geistlicher Chorwerke us-amerikanischer Komponisten. Insbesondere mit den Stücken „When David heard“ und „I thank you God for most this amazing day“ stellte der Chor unter der Leitung von Martin Lehmann seine Extraklasse unter Beweis: Ob in andächtig-leisen Passagen oder ein paar Takte weiter in seiner ganzen voluminösen Klangfülle – „amici del canto“ zog die Zuhörer mit den klangmalerischen Werken in seinen Bann!
Anschließend übernahm die Rain Valley-Band wieder mit zwei Intermezzi, bevor erneut der Kammerchor das „musikalische Wechselspiel“ mit weltlicher Chormusik us-amerikanischer Komponisten fortsetzte. Seine Vollendung erhielt das Kontrastprogramm im Finale: Die Uraufführung von Wolfgang Schmidtkes „Unter dem Mond“ bildete den perfekten Ausklang dieses sonntäglichen Mittags der musikalischen Gegensätze. Die Vertonung von Gedicht-Passagen des US-Lyrikers Walt Whitman durch den Wuppertaler Jazz-Musiker ließ Kammerchor und Jazz-Quartett miteinander verschmelzen – das war das „dramaturgische i-Tüpfelchen“ dieses musikalischen „Cross overs“.
Ohne eine Zugabe entließ das begeisterte Publikum in der Knipex-Schmiede Martin Lehmann und seine rund 30 Sängerinnen und Sänger sowie Matthias Kurzhals (Saxophon), Werner Hemm (Schlagzeug), Tobias Deutschmann (E-Piano) und Robert Kissel (Kontrabass) an diesem Cronenberger High Noon im musikalischen Mondschein jedoch nicht von der Bühne!