14.10.2011, 16.32 Uhr   |   Marcus Müller   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Ehrenring für Erich Bethe: Ein Stifter mit „genialer Idee“

Artikelfoto

Oberbürgermeister Peter Jung (li.) verlieh Erich Bethe (re.) im Rahmen einer Feierstunde im Ratssaal in Barmen den Ehrenring der Stadt Wuppertal.

Ohne Erich Bethe würde in Wuppertal einiges nicht so realisiert werden können, wie es trotz klammer Haushaltskassen der Stadt möglich ist. Seit dem Jahre 1996 unterstützt der Unternehmer mit seiner Privatstiftung zahlreiche Einzelprojekte gemeinnütziger Organisationen und beispielhafte Initiativen. Besonders am Herzen liegen dem 71-Jährigen und seiner Frau Roswitha dabei Kinderhospize und Einrichtungen gegen Kindesmissbrauch. Aus diesem Grund wurde Bethe vom Rat der Stadt mit dem Ehrenring der Stadt Wuppertal ausgezeichnet. Denn ob beim Wuppertaler Hauptschulmodell, bei der Junior-Uni in Barmen oder einer Initiative auch für Wuppertaler Jugendliche zum Besuch des Konzentrationslagers in Auschwitz, die Förderungen der Bethe-Stiftung im Bergischen sind zahlreich.

Obwohl eigentlich Kölner mit familiären Wurzeln in Elberfeld sei ihm das Tal ans Herz gewachsen: „Wuppertal ist eine interessante Stadt“, erklärt Bethe den Grund seines Engagements. Dieses richtet sich derzeit besonders auf das geplante Kinderhospiz an der Kaisereiche. Hierfür wurde kürzlich die Kinderhospizstiftung Bergisches Land gegründet, bei der die Bethe-Stiftung gemeinsam mit der Diakonie Wuppertal und dem Caritasverband Wuppertal-Solingen mit im Boot sitzt. „Sie haben die evangelische und katholische Kirche im Tal zusammengebracht“, freuten sich Superintendentin Ilka Federschmidt und Stadtdechant Dr. Bruno Kurth bei der Verleihung des Ehrenringes im Barmer Ratssaal.

„Es gibt niemanden, der sich so außerordentlich für soziale Dinge engagiert“, lobte Oberbürgermeister Peter Jung: „Das ist ganz einzigartig!“ Bethe sei, so Jung, zwar immer bescheiden, aber in der Sache auch durchaus hartnäckig: „Geht nicht gibt’s nicht.“ Aus diesem Grund hatte der 71-Jährige zur Ehrenring-Verleihung auch Repräsentanten der von ihm unterstützten Initiativen und Organisationen „von Kiel bis München“ eingeladen. Aber nicht, um mit ihnen zu feiern: „Sie können sich gleich unterhalten und vernetzen“, erklärte Bethe den Anwesenden.

Beeindruckt zeigte sich Oberbürgermeister Peter Jung von Bethes Spendenverdoppelungen: „Diese Idee finde ich einfach genial“, lobte Jung. Und eine solche Aktion startet nun auch für das Kinderhospiz Burgholz: Rund 4,5 Millionen Euro werden für die Umbaumaßnahmen des ehemaligen Kinderheimes benötigt, 2,5 Millionen Euro – unter anderem eine Million von der Bethe-Stiftung – sind bereits eingegangen. „Da fehlt noch eine gute Million“, erklärt Caritasdirektor Dr. Christoph Humburg, dann könne mit dem Umbau begonnen werden. 80 Prozent der Gesamtsumme will man hierfür zusammen haben. Zwar gehen die Wuppertaler Kirchengemeinden mit einem guten Beispiel voran und sammeln am 2. Advent diesen Jahres ihre Kollekte für das Kinderhospiz, es werden aber auch noch kleinere Zuwendungen aus dem Städtedreieck benötigt. Aus diesem Grund verdoppelt Erich Bethe alle bis Mitte Januar 2012 eingehenden Spenden an die Kinderhospiz-Stiftung Bergisches Land bis zu einer Höhe von 200.000 Euro.

Spenden können unter dem Stichwort „Kinderhospiz Burgholz Spendenverdopplungsaktion“ auf das Konto 97 99 97 bei der Stadtsparkasse Wuppertal (BLZ 330 500 00) eingezahlt werden.