25.10.2011, 07.08 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Café vom Cleff: Traditionsgaststätte vor ungewisser Zukunft

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Die Lichter gehen hier nur bis zum 1. März 2012 aus: im Cronenberger Traditions-Café vom Cleff geht's ab nächstem Jahr unter neuer Leitung weiter...

Am gestrigen 24. Oktober 2011 waren die Rolladen des Cafes vom Cleff geschlossen – die urige Gaststätte in der Ortsmitte hat montags Ruhetag. Bald aber könnten die bergisch-grünen Kaffeehaus-Rolladen an dem markanten Schieferhaus für immer unten bleiben: Zum 31. Dezember 2011 schließt Pächter Michael Klapp sein Café.

„Steigende Kosten“, benennt der bekannte Cronenberger Gastronom als einen Grund dafür, warum er nach acht Jahren im Einvernehmen mit dem Hausbesitzer vorzeitig aus seinem Pachtvertrag aussteigt. Dass er das Café nur bis maximal 20 Uhr geöffnet haben dürfe und eine Verlängerung bislang nicht möglich war, „ist ein weiterer Grund“, so Michael Klapp. Obgleich das Jahresende in Sichtweite ist, hat Hausbesitzer Udo Beckert aber noch keinen Nachfolger für die Traditionsgaststätte gefunden: „Es gab bislang erst lose Anfragen“, berichtet der 46-Jährige: „Ich habe noch keine näheren Gespräche geführt.“

Die Befürchtungen, dass damit eine Schließung des Cafes drohen könnte, nehmen derweil in Cronenberg zu. Wie bei der Übergabe von drei Mammutbäumen an das Altenzentrum Cronenberg deutlich wurde, sind auch der Cronenberger Heimat-und Bürgerverein (CHBV) und Bezirksbürgermeister Michael-Georg von Wenczowsky besorgt, dass mit dem altbergischen Café ein weiteres „Stück Cronenberg“ verloren gehen könnte. Und das ausgerechnet an dessen 100. Geburtstag: 1911 wurde die damalige Schankwirtschaft vom Cleff eröffnet, unter Besitzerin Ingrid Beckert, der Enkelin der Erbauer, war die Wirtschaft über vier Jahrzehnte lang eine regelrechte Institution in der Ortsmitte. Im Jahre 2002 zog sich die Kult-Wirtin vom Tresen zurück, in diesem Frühjahr starb Ingrid Beckert.

Sohn Udo Beckert weiß, dass die ungewisse Zukunft des Cafes im Schatten der Friedenseiche die Dörper Gerüchteküche brodeln lässt: „Ich bin natürlich daran interessiert, dass der Café-Betrieb erhalten bleibt“, versichert der 46-Jährige daher. Interessierte an dem Kaffeehaus können sich über die CW-Geschäftsstelle melden – wir leiten die Nachfragen gerne an Udo Beckert weiter! Und übrigens: Im 2. Obergeschoss des denkmalgeschützten Schieferhauses in der Schorfer Straße ist eine rund 120 Quadratmeter große Wohnung frei – vielleicht direkt das Passende für den zukünftigen Kaffeehaus-Betreiber…