04.01.2012, 10.50 Uhr | Meinhard Koke | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
Sturm-Unglück: Es war kein Stadt-Baum!
Auf CW-Nachfrage ist Albert Vosteen, Leiter des städtischen Forstressorts, Anwohner-Vermutungen entgegen getreten, dass Fällarbeiten der Stadt zu dem Sturmunglück am gestrigen 3. Januar 2012 in Küllenhahn beigetragen könnten: „Dass das eine Ursache war, würde ich nicht so sehen“, widerspricht Albert Vosteen: „Wenn der Boden durch Niederschläge so aufgeweicht ist, kann das immer passieren – das kommt gar nicht so selten vor“, so Vosteen gegenüber der CW.
Wie berichtet, war infolge von Böen des Sturmtiefs „Uli“ eine mächtige Buche in ein Einfamilienhaus an der Ecke Rhönstraße/Spessartweg gekippt. Wie durch ein Wunder blieb ein im so gut wie völlig zerstörten Dachgeschoss schlafender Mann so gut wie unverletzt. Die mächtige Buche war laut Forstressort-Leiter Albert Vosteen wohl nicht geschädigt – so jedenfalls das erste Urteil des zuständigen Stadt-Försters, der den Baum am Unglückstag unter die Lupe nahm. Anders als zunächst vermutet, zählte der etwa 100 bis 120 Jahre alte Baum nicht zum Stadtwald, sondern stand auf dem Privatgrundstück der Geschädigten.
Dass eine gegenüberliegende Waldfläche gerodet worden sei, weil die Bäume nicht mehr gesund gewesen seien, trifft laut Albert Vosteen ebenso nicht zu. Die Bäume seien vielmehr gefällt worden, weil ein Nachbar einen Überhang von Ästen auf sein Grundstück reklamiert habe. Mit der Rodung sei die Stadt dem Rechtsanspruch auf „Überhang-Beseitigung“ nachgekommen; Albert Vosteen: „Unseren Wald haben wir weggenommen.“ Grundsätzlich sei die Wohnbebauung in Wuppertal aber schon immer viel zu nah an die Wälder herangerückt. Eigentlich, berichtet Albert Vosteen, sei ein Sicherheitsabstand von 35 Metern einzuhalten, denn: „Dass auch ein gesunder Baum umfällt, kann immer passieren – bei einem Sturm kommen ungeheure Kräfte zusammen.“
Daher auch die Empfehlung von Albert Vosteen, bei Orkan nicht im Wald spazieren zu gehen!