22.01.2012, 18.39 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

24-Stunden-Schwimmen: Für Kinder, Nachtschwärmer & Senioren

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Konnte auch bei der 27. Auflage viele Medaillen und Urkunden überreichen: 24-Stunden-Schwimmen-Organisator Frank Hübel (li.).

„1.333 – 4.056,25 – 45 – 4 – 86“, wie mag diese ziemlich kunterbunte Zahlenfolge zusammenhängen? Die aktuellen Lottozahlen sind es nicht, die Zahlen zählen vielmehr zur Bilanz einer „kunterbunten“ Veranstaltung: dem 24-Stunden-Schwimmen. Vom gestrigen Samstag, 21. Januar 2012, 13 Uhr, bis zum heutigen Sonntag, ebenfalls 13 Uhr, konnten bei der Veranstaltung von Stadt Wuppertal, Stadtsportbund und AOK Jung und Alt, Vereine und Schulen 24 Stunden lang nach Lust und Laune im Schwimmsport-Leistungszentrum (SSLZ) Wuppertal-Küllenhahn ins Wasser springen.

Und das außergewöhnliche Schwimm-Ereignis kam auch diesmal an: Wie Frank Hübel, Cheforganisator vom Schwimmverband Wuppertal, gegenüber der CW berichtete, machten genau 1.333 Teilnehmer bei der 27. Auflage des Events mit – rund 100 mehr als im vergangenen Jahr: „Das ist ein Riesenzuspruch“, freute sich Frank Hübel über die Resonanz: „Es ist erstaunlich, was das für ein Selbstläufer geworden ist.“ Erstaunlich ist auch die in Zahlen gefasste Bilanz des alljährlichen Schwimmereignisses: Die „Zahlmeister“ am Start jeder der insgesamt 17 Bahnen notierten akribisch die Schwimmstrecke eines jeden Teilnehmers, am Ende summierten sich die 1.333 Einzelergebnisse zu der beeindruckenden Gesamtstrecke von 4.056,25 geschwommen Kilometern während der 24 Stunden auf Küllenhahn.

Einen nicht unerheblichen Anteil daran hatte die Ronsdorfer SG: Allein das Team aus dem Nachbarstadtbezirk legte 450,05 Kilometer zurück und schlug damit in der Mannschaftswertung auf Platz 1 an. Nicht wesentlich „fleißig“ war das Gymnasium am Kothen: Die Barmer absolvierten 428,6 Kilometer und gewannen damit den Primus-Pokal, Dritter wurde das heimische Carl-Fuhlrott-Gymnasium mit 18,05 Schwimm-Kilometern. Die meiste Ausdauer im SSLZ-Wasser bewies Marco Schlienkamp – mit 45 Kilometern zog er die meisten Bahnen; bei den SSLZ-Nixen bewies Simone Borbecker „Stehvermögen“: Sie absolvierte mit 38 Kilometern die längste Strecke aller weiblichen Teilnehmer. Zum Vergleich: Durchschnittlich schwamm jeder 24-Stunden-Schwimmer eine Distanz von 0,343 Kilometer.

Dass das „Rund-um-die-Uhr-Event“ eine generationsübergreifende Veranstaltung ist, bewiesen nicht nur Lena Anouk Furlah (4) und Theo Klarhold (5) als jüngste Teilnehmer beziehungsweise Asta Radowski (81) und Hans-Wolfgang Meyer (86) als älteste Schwimmer; wie Frank Hübel erfreut feststellen konnte, waren mit rund 700 Teilnehmern mehr als die Hälfte jugendlichen Alters – das 24-Stunden-Schwimmen ist zwar mit nunmehr 27 Auflagen längst „erwachsen“, aber dennoch eine richtig junges Ereignis! Und eines, das auch Familien anlockt: Mit 47,3 Kilometern schwamm die Familie Yildiz jedenfalls in der Generationen-Wertung auf Platz 1, gefolgt von den Familien Steinheuer/Deichmann (13,2 Kilometer) und Nehrenberg (9,3 Kilometer).

Bis 23 Uhr, berichtet Cheforganisator Hübel, waren die Bahnen bestens belegt, mitunter ging sogar gar nichts mehr, als die Bahnen mit 184 Schwimmern komplett belegt waren: „Da waren wir an der Grenze des Möglichen, mehr Kapazität haben wir nicht“, so Frank Hübel. Aber auch die Nacht im SSLZ war nicht nur zum Schlafen da: 30 „Nachtschwärmer“ zogen zwischen 0 und 8 Uhr ihre Bahnen, den „Nachtschwärmer-Pokal“ erhielt Pia Hartwig: Zwischen 2 und 3 Uhr legte sie insgesamt 4,55 Kilometer zurück.

Und einen „Nachtschwärmer-Pokal“ hatte sich eigentlich auch Frank Hübel verdient: Eine Stunde hatte der 44-Jährige nur geschlafen – „zusammen räumen, schön warm duschen und früh schlafen gehen“, fasste er sein „Rest-Programm“ für den Sonntag zusammen – am Montag geht’s schließlich wieder „ganz normal“ zur Arbeit!