02.02.2012, 15.51 Uhr | Marcus Müller | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
„Überwältigend“: E/D/E-Spende lässt Kinderhospiz starten
„Jetzt kann es los gehen“ – diese Worte von Caritasdirektor Dr. Christoph Humburg ließen am heutigen Donnerstagmittag, 02. Februar 2012, nicht nur bei den Verantwortlichen der Kinderhospiz-Stiftung Bergisches Land schwere Steine von den Herzen fallen. Kurz zuvor hatte das Einkaufsbüro Deutscher Eisenhändler (E/D/E) öffentlich bekannt gegeben, 600.000 Euro für das geplante Kinderhaus auf Küllenhahn zu spenden. „Diese Nachricht hat uns überwältigt“, freute sich Humburg sichtlich. Somit sind nämlich nun 80 Prozent der ingesamt geplanten Bausumme von 4,5 Millionen Euro zusammen – und bei diesem Spendenstand wollte man mit dem Bau beginnen, hatte man stets beteuert.
Zunächst wolle man konkrete Gespräche mit den Architekten führen, damit es schnellstmöglich los gehen könne, erklärte Humburg im Rahmen einer Pressekonferenz, bei der die Spendensumme erstmals öffentlich genannt wurde. „Dieses Jahr werden wir den ersten Spatenstich machen“, freut sich der Caritasdirektor bereits jetzt. Sein Kollege von der Diakonie, Dr. Martin Hamburger, sieht das ähnlich optimistisch: „Die Kooperation mit der Stadt läuft sehr gut, wir werden das zügig voran bringen.“ Im Jahr 2013 soll das Kinderhospiz dann eröffnet werden. Die E/D/E-Spende sei nach den finanziellen Zuwendungen der Bethe- sowie der Jackstädt-Stiftung (beide spendeten bis jetzt jeweils 1,2 Millionen Euro) „mehr als nur ein starkes Signal“, so Humburg.
„Die Verantwortlichen der Kinderhospiz-Stiftung haben bei uns offene Türen, offene Ohren und offene Herzen gefunden“, erklärte Dr. Eugen Trautwein das E/D/E-Engagement am Küllenhahn. Das Projekt habe innerhalb des Unternehmens eine wahre Begeisterung entfacht. Man habe mit der Großspende das „finanzielle Delta“ zu schließen versucht, um das Projekt „unverzüglich anzustoßen“, so der Beiratsvorsitzende des Einkaufsbüros. Zum 80-jährigen Bestehen des Langerfelder Unternehmens im vergangenen Jahr, in dessen Rahmen man auch den Skulpturm der Station Natur und Umwelt unterstützt hatte, sei es eben „das schönste Geschenk, dass wir helfen können“, erklärte Trautwein.
Die Spendensumme in Höhe von 600.000 Euro ist aber auch bei einem Familienunternehmen mit Milliarden-Umsatz nicht alltäglich, wie E/D/E-Geschäftsführer Hans-Jürgen Adorf versicherte: „Das geht auch über unseren normalen Rahmen hinaus.“ Man engagiere sich „in anfassbaren Projekten“, die noch einen gewissen Anschub bräuchten. „Wir sind gewohnt, Tempo zu machen“, so Adorf. Deshalb wolle man nicht nur den Bau des Kinderhauses unterstützen, sondern auch anschließend das Projekt weiter tatkräftig begleiten: „Wenn Not am Manne ist, wird E/D/E ein offenes Ohr haben“, versprach Adorf.
Das kleine I-Tüpfelchen hatte zudem E/D/E-Kunde Idealspaten auf die Großspende „draufgesetzt“: Denn nach der Anfrage aus Langerfeld, ob man zur Pressekonferenz anlässlich des nun in nahe Zukunft gerückten Spatenstichs am Küllenhahn nicht ein hochqualitatives Arbeitsgerät bekommen könnte, hatte die Firma aus Herdecke sogleich noch einen Scheck in Höhe von 10.000 Euro beigefügt. Geld, das man bei der Kinderhospiz-Stiftung auch weiterhin gut gebrauchen kann. Schließlich fehlt noch rund eine Million zur kompletten Finanzierung des Hospizes. Und auch anschließend wird man auf Spenden angewiesen sein: „Wir benötigen dann rund 500.000 bis 700.000 Euro jährlich an Eigenmitteln“, erklärt Caritasdirektor Dr. Christoph Humburg. Dem sieht er aber positiv entgegen: Das Projekt wird aber inzwischen vom ganzen Bergischen Land getragen.“