30.06.2012, 19.01 Uhr | Meinhard Koke | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
Großer Andrang: „Zentrum Emmaus“ feierlich eingeweiht
Es ist geschafft: Sechs Jahre nach den ersten Ideen und nach einjähriger Umbau-Zeit weihte die Evangelische Gemeinde Cronenberg am heutigen Samstag, 30. Juni 2012, ihr neues „Zentrum Emmaus“ ein. Im Rahmen eines „kleinen“ Gemeindefests“ wünschten sich die Redner, darunter Superintendentin Ilka Federschmidt, Bezirksbürgermeister Michael-Georg von Wenczowsky oder auch Presbyteriumsvorsitzende Anke Borchardt, vor allem eines: Dass sich das 1,3 Millionen Euro teure Gemeindezentrum von nun an mit Leben füllen möge.
Update (1. Juli 2012): Der Start verlief verheißungsvoll: Während der rund zweistündigen Einweihungsfeier war in der Emmauskirche kein Sitzplatz mehr zu finden, viele Gäste verfolgten das Programm aus Grußworten, Musik und Gesang im Stehen. „Was für ein Tag!“, freute sich Pfarrer Ulrich Weidner, dass der „Feier-Tag“ der Gemeinde auch noch von strahlendem Sonnenschein begleitet wurde; auch wenn nicht alles ganz fertig geworden war, wie zum Beispiel die geplante Terrasse für das „Café Emmaus“ an der Rückseite des neuen gläsernen Verbindungsbaus, es passte in der Tat alles an diesem Eröffnungstag! Pfarrer Thomas Hoppe blickte zurück auf die vergangenen Monate, als es in der Emmauskirche wie in einem Taubenschlag zugegangen sei und sich Handwerker und Helfer die Klinke in die Hand gaben: „Jetzt ist es an der Zeit zu glauben, dass es geschafft ist, dem Himmel sei Dank!“ Jetzt, so Hoppe weiter, sei es auch an der Zeit, das neue Haus mit Leben zu füllen; gleichwohl, unterstrich Hoppe, bleibe die Emmauskirche Gottesdienststätte, ein Ort des Glaubens, des Betens, des Schweigens und des Trauerns, kurzum: „ein Ort wie ein Kraftwerk“, so der Cronenberger Pastor.
„Wir hätten es anders nicht stemmen können!“
Thomas Hoppe ging auch auf Kritik ein: An alle, die im Hinblick auf den Kirch-Umbau „fremdeln“, die befinden, die Kirche sei früher schöner gewesen, richtete der Pfarrer den Satz: „Wir alle waren früher schöner, wir alle verändern uns!“ – damit hatte Hoppe die Lacher und Applaus auf seiner Seite. An alle „Fremdelnden“ richtete Thomas Hoppe aber auch das Versprechen: „Die Emmauskirche wird kein Festsaal, sie bleibt ein Ort, wo Gottes Ehre wohnt.“ Auch Presbyteriumsvorsitzende Anke Borchardt und Finanzkirchmeister Winfried Straube, die durch das weitere Programm führten, bekannten, um die Wehmut zum Umbau zu wissen, aber: „Wir hätten es nicht anders stemmen können“, zwei reine Kirchen, einen Steinwurf voneinander entfernt, seien für die Gemeinde nicht unterhaltbar.
Superintendentin Ilka Federschmidt bescheinigte der Gemeinde, eine „inspirierende“ Lösung gefunden zu haben, Bezirksbürgermeister Michael-Georg von Wenczowsky benannte die Eröffnung des neuen Gemeindezentrums auch als „einen ganz besonderen Tag für Cronenberg“. Die Architektur des Zentrums sei „eine ganz besondere Leistung“ – „ich glaube, wir werden hier viel Gemeinschaft erleben!“ Ebenso wie zuvor auch die Superintendentin dankte auch der Dörper Bürgermeister allen Mitarbeitern, den Architekten und den ehrenamtlichen Helfern, als Beispiel benannte von Wenczowsky Thomas Gelbrich: Der Inhaber eines Cronenberger Gartenbauunternehmens habe mit der ganzen Familie angepackt, habe Baggerführer und Pflasterer „ausgebildet“ – „man kann nur Dank sagen, sie alle können stolz sein!“ Ins gleiche Horn stieß Finanzkirchmeister Winfried Straube: Die ehrenamtlichen Helfer aus der Gemeinde hätten zigtausende Arbeitsstunden geleistet und der Gemeinde auf diese Weise zehntausende Euro Kosten erspart – „wir sind sehr dankbar!“ Ihren Dank brachte die Gemeinde auch mit einem Plakat zum Ausdruck, das Bilder aller 75 Helfer zeigt; als „Motoren“ der ehrenamtlichen Arbeit baten Anke Borchardt und Winfried Straube dann Frank Klingenhöfer, Thomas Gelbrich, Martin Ribbe und Jens Meier auf die Bühne – lang anhaltender Applaus und ein Büchlein mit Fotos aus der Umbauzeit war dem Helfer-Quartett als Dank sicher!
„Achtung, die Cronenberger kommen mit Planänderungen!“
Zum Abschluss trat Josef Johannes Niedworok ans Rednerpult: Der verantwortliche Architekt für das Zentrum Emmaus hatte nicht nur einen symbolischen Schlüssel im Gepäck, sondern auch einige Anekdoten aus der Umbauzeit. So wartete Niedworok schmunzelnd mit der Insider-Information auf, dass die Mitteilung: „Die Cronenberger kommen mit Planänderungen!“, über Jahre eine gefürchtete Nachricht im Architekten-Büro GNA (Goedeking Niedworok Architekten) gewesen sei. Man habe bestimmt 1.500 E-Mails ausgetauscht, aber: „Es war beeindruckend, wie viel Eigeninitiative bewiesen wurde“, dankte Architekt Niedworok auch den Kirchmeistern Dirk Picard (Bau) und Winfried Straube (Finanzen): „Es war stets eine vertrauensvolle Zusammenarbeit!“ Und zum Beweis, dass die Festredner, aber auch die vielen Festgäste mit ihrem Lob für die Architektur des neuen Zentrums nicht ganz falsch liegen, hatte Josef Johannes Niedworok zum Schluss noch eine Überraschungsnachricht im Gepäck: Das Zentrum Emmaus ist für den Architektur-Wettbewerb der Landeskirche vorgeschlagen – im Dezember soll es eine Entscheidung geben.
Jeden Tag Programm: Fest-Woche zur Eröffnung des Zentrums
So lange wollten die vielen Eröffnungsbesucher indes nicht mit dem Feiern warten: Nach Ende des offiziellen Einweihungsprogramms wurde das wahr, was sich die Pfarrer, das Presbyterium, der Förderverein FKJC und die Festredner gewünscht hatten – alle Räume des neuen Zentrums füllten sich mit Leben, bei Kaffee, Kuchen, Suppe und Gegrilltem oder auch Popcorn und Softdrinks wurde die Einweihung kräftig gefeiert und gelebt; wenn es auch nicht immer so zahlreich an der Hauptstraße 37 zugehen wird, das Gemeindezentrum in der Cronenberger Ortsmitte wird die Mitte der Evangelischen Gemeinde Cronenberg werden! Wer es am Eröffnungstag nicht geschafft hat, kann sich hier informieren, wie lebendig es im Rahmen der Festwoche im Zentrum Emmaus zugeht.