08.07.2012, 15.13 Uhr   |   Redaktion   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Zu schnell und über rote Ampeln: Jagdszenen in Cronenberg

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Rennszenen, wie sie vielleicht sonst nur von der B 7 im Tal bekannt sind, spielten sich – wie erst jetzt bekannt wurde – bereits am vergangenen Mittwoch, 4. Juli 2012, auf der Hahnerberger Straße und der Hauptstraße ab: Gegen 18 Uhr wollten Beamte der Bereitschaftspolizei in Höhe der Einmündung „Kaisergarten“ den Fahrer eines auffällig getunten, gelben Audi A4 kontrollieren, weil dieser telefonierend hinter dem Steuer saß. Statt anzuhalten gab der Sportwagen-Fahrer aber Gas und raste in Richtung Cronenberger Ortsmitte davon. Die Beamten hefteten sich mit Blaulicht und Sirene in ihrem Transit an die „Fersen“ des Audi; obwohl sie den Unbekannten per Lautsprecher zum Anhalten aufforderten, stoppte der Unbekannte jedoch nicht.

Weil der Raser mit stark überhöhter Geschwindigkeit fuhr und dabei mehrere rote Ampeln missachtete, stellten die Bereitschaftspolizisten schließlich die Verfolgung ein. Dennoch wäre es durch die halsbrecherische Fahrt in der Folge beinahe zu einem schweren Unfall gekommen: Hinter dem Bahnübergang raste der Unbekannte auf der entgegengesetzten Fahrspur um die Kurve – als gerade ein Pkw aus einer Ausfahrt setzte, wäre der Unbekannte beinahe frontal in den Pkw eines 38-Jährigen gerast, der auf der Hauptstraße darauf wartete, mit seinem Pkw in die Heidestraße abbiegen zu können. Zum Glück konnte der Raser jedoch gerade noch ausweichen – „ich habe schon gedacht, jetzt ist es aus“, zeigte sich der 38-Jährige auch zwei Tage nach dem Beinahe-Zusammenstoß noch geschockt von dem Vorfall.

„Kommissar Zufall“: Sportwagen in Wendehammer aufgefunden,
ausgerechnet von einem Zeugen der Raser-Fahrt!

Ein anderer Zeuge beobachtete die Flucht dann am Entrée zur Ortsmitte: An der Kreuzung Hauptstraße/Amboßstraße raste der Unbekannte auf der Linksabbiegespur bei Rot über die Ampel, machte auf der Kreuzungsmitte eine Vollbremsung, um dann in die Amboßstraße einzubiegen – hier verlor sich die Spur des Unbekannten. Zunächst, denn einen Tag nach den Jagdszenen half dann „Kommisar Zufall“ der Polizei: Ausgerechnet der 38-Jährige, in dessen Pkw der Audi-Fahrer beinahe gerast wäre, stieß an einem Wendehammer in der Straße „Zum Tal“ auf den verlassenen Sportwagen. Wie sich herausstellte, waren die Kennzeichen des Audi A 4 gefälscht: Der Sportwagen war mit Dubletten eines Wuppertaler Wohnmobils ausgestattet worden, das „friedlich“ und unversehrt an seinem üblichen Standort geparkt war – als sie von der Polizei kontaktiert wurden, waren die Eigentümer waren völlig überrascht.

Der Beschreibung nach soll der Raser etwa 25 bis 30 Jahre alt und von schlanker, sportlicher Statur sein. Er hat kurze, schwarze Haare und könnte südländischer Herkunft sein. Die weiteren Ermittlungen laufen, für Hinweise auf den Unbekannten ist die Polizei unter Telefon 0202-247 13 90 (Cronenberg) oder 0202-284-0 dankbar.