20.09.2012, 14.37 Uhr | Meinhard Koke | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
Info-Aktion zu Mehr-Generationen-Haus in Cronenberg
Der Verein „Lebendiges Wohnen an der Wupper“ hat sich dem Ziel verschrieben, in Wuppertal Mehr-Generationen-Wohnprojekte zu schaffen, in denen Jung, Älter und Alt nicht nur in einem Haus beziehungsweise einer Wohnanlage nebeneinander leben, sondern auch miteinander. Soll heißen: Die Rentnerin von oben drüber passt mal auf die Kinder der alleinstehenden Mutter auf, während die Familie von nebenan beim Einkaufen gleich auch Besorgungen für das gebrechlichen Ehepaar eine Tür weiter mit erledigt und so weiter.
Mehrgenerationen-Häuser bieten Vorteile für alle Mit-Bewohner – ob Familien, Alleinerziehende oder Senioren, Unterstützung kann jeder in allen Lebensabschnitten immer wieder gebrauchen. Oberstes Ziel aller Mehr-Generationen-Wohnprojekte bundesweit: Der Generationen-Mix und das Miteinander soll den Bewohnern Eigenständigkeit und Verbleib in der eigenen Wohnung bis zum Lebensende ermöglichen. „Das ist aber keine WG, das ist eine Hausgemeinschaft“, stellt Michael Lippkau klar: „Jeder hat seine abgeschlossene Wohnung, aber man hilft sich, wenn mal was anliegt.“ Dazu gibt es Räume oder auch Außenflächen, die gemeinschaftlich genutzt werden – zum Grillen, Kaffeetrinken oder einfach nur klönen kann man sich hier treffen, muss aber nicht!
Erstes Wuppertaler Mehrgenerationen-Haus steht seit vier Jahren am Loh
Der Cronenberger Michael Lippkau zählte 2006 zu den Gründungsmitgliedern des Wuppertaler Vereins, der Mitglied des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes ist und mit Unterstützung der Stadt im Jahre 2008 das erste Projekt realisierte: In der Rudolfstraße am Loh leben seit vier Jahren 20 Bewohner verschiedensten Alters unter dem Dach des ersten Wuppertaler Mehr-Generationen-Hauses. Sein zweites Wohnprojekt will der Verein „Lebendiges Wohnen an der Wupper“ nun in Cronenberg einrichten. Die Bauvoranfrage bei der Stadt läuft, ein Architekt ist beauftragt, ein Investor gefunden und in der vergangenen Woche stellte der Verein sein Cronenberger Vorhaben im nicht-öffentlichen Teil der Bezirksvertretung Cronenberg vor.
Wie Michael Lippkau dazu gegenüber der CW erläutert, soll in der Dörper Ortsmitte eine Mehrgenerationen-Anlage nach neuesten ökologischen Standards mit etwa 18 Wohnungen entstehen. Die Größe der Einheiten variiert zwischen 45 und bis zu 120 Quadratmeter, im aktuellen Planungsstadium können die künftigen Mieter alle ihre Wünsche einbringen. Die Mietpreise werden sich nach Angaben von Michael Lippkau im oberen Bereich des Mietspiegels bewegen, aber auch Sozialwohnungen werden zu dem Cronenberger Mehrgenerationenhaus zählen. „Wir haben schon viele Interessenten“, freut sich Michael Lippkau: „Was uns aber noch fehlt, sind jüngere Mitbewohner wie junge Familien mit Kindern oder junge Singles.“
Info-Aktion zum Cronenberger Projekt am 22. September 2012 am Zentrum Emmaus
Nicht nur an jüngere Interessierte, sondern an alle Altersgruppen richtet sich die Info-Aktion, welche der Verein „Lebendiges Wohnen an der Wupper“ am 22. September 2012 zu seinem Cronenberger Projekt anbietet: Von 10 bis 14.30 Uhr erläutern Michael Lippkau und seine Mitstreiter ihr Vorhaben im Zentrum Emmaus, Hauptstraße 37. Ab 14.30 Uhr wird die „Grande Dame“ des Wuppertaler Schauspiels, Ingeborg Wolff, zudem eine Lesung geben: Die Schirmherrin des Wuppertaler Vereins für Mehrgenerationen-Wohnen wird im Gemeindezentrum Emmaus humoristische Texte vortragen. Der Eintritt ist frei. Mehr Infos zum Verein online unter www.lewowu.de