21.09.2012, 13.16 Uhr   |   Redaktion   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Verlosung: Zwei „TiC-Gewächse“ „schürfen Schiefergold“

Artikelfoto

Beginnen heute Abend "zu schürfen": die Mitwirkenden des Stücks "Schiefergold", das im Schauspielhaus Wuppertal unter der Regie von Julia Penner Premiere feiert. Foto: Magdalena Sojka

Am kommenden Freitag, 21. September 2012, ist im Elberfelder Schauspielhaus die Uraufführung „Schiefergold“ zu sehen – ein eigens für und über Wuppertal geschriebenes Stück von Chloë Cremer. Und Regisseurin Julia Penner ist eines dabei ein besonderes Anliegen, nicht nur für die Premiere: „Ich möchte die Cronenberger verführen, nach Elberfeld zu kommen.“ Kein bloßer Marketing-Spruch: Denn Julia Penner, wohnhaft zwar derzeit in der Theaterstadt Berlin, ist selbst Cronenbergerin – und zwar „überzeugte“.

Mancher kennt die junge Theatermacherin schon vom TiC und ihren Inszenierungen „Macho Man“ sowie „Rosenkrieg“ am Dörper Theater. Nicht jeder Zuschauer dort wird aber gewusst haben, dass damit „ein Mädchen aus dem Dorf“ die Fäden zog – genau genommen sogar: von „um die Ecke“. Julia Penner ist nämlich, übrigens als Tochter des SPD-Politikers Willfried Penner, in der Borner Straße geboren…wenige Meter vom TiC entfernt. Was lag da näher im wahrsten Wortsinne für die früh bühnenbegeisterte Dörperin, als im TiC-Ensemble mitzuspielen; unter anderem in dem Klassiker „Endstation Sehnsucht“. Die Erfahrungen bestärkten sie; Julia Penner ging nach Berlin, um an der berühmten Ernst-Busch-Hochschule Schauspiel zu studieren. Auch wenn sie heute wieder in der Hauptstadt lebt, sagt die junge Frau lächelnd, aber mit Nachdruck: „Meine Heimat ist definitiv Cronenberg.“

Konsequent kehrte Penner nach Abschluss des Schauspielstudiums, inzwischen selbst Regisseurin, zunächst ans TiC zurück und lernte dort Magdalena Sojka kennen: Für den „Rosenkrieg“ erstellte das TiC-Ensemblemitglied Sojka, bekannt aus „Kiss me, Kate“, den Film zum Stück-Ende, in dem langjährige Paare von ihrer Liebe erzählen. Prompt hatten sich „zwei gefunden“ – aber nicht nur künstlerisch stimmte „die Chemie“ zwischen Julia Penner und Magdalena Sojka. Auch was Cronenberg betrifft, sind beide Damen ganz auf einer Linie. Obwohl Sojka in Ronsdorf wohnt, fühlt sie sich heimisch auf der hiesigen Südhöhe: Hier lebt ihr Freund, „und die Leute sind freundlicher!“, meint die Studentin des Fachs „Musik und Medien“ an der Düsseldorfer Robert-Schumann-Musikhochschule.

Wenn sich am heutigen Freitag und bei den weiteren Aufführungen von „Schiefergold“ im Schauspielhaus der „Vorhang“ gehoben hat, wird zu Penners Inszenierung Sojkas „Sound-Design“ zu hören sein. Soll heißen: eine Art akustischer Begleitung mit verändertem Tonmaterial. Um sich das genauer vorstellen zu können, sollte man das Stück wohl am besten selbst besuchen. Schwer vorzustellen ist bei diesem Stück überhaupt so manches: „Schiefergold“ von Chloë Cremer, Autorin und mit Julia Penner befreundet, ist eine groteske Geschichte über Kunst, Kommerz – und einen „Tapir“ beim Sprung aus der berühmten „Seilbahn“ der fiktiven Stadt … Wer sich bei alldem an Wuppertal erinnert fühlt, kann das tun – muss es aber nicht.

Um dieses halb schräge, halb ernste Spektakel auf die Bühne zu bringen: Julia Penner ist wichtig zu betonen, dass sie dafür am Schauspielhaus „das beste Team überhaupt“ gefunden hat. Und genauso wichtig ist Regisseurin wie auch „Sound-Designerin“ zudem eben, dass die im Stück vorgeführten Wuppertaler Eigenarten auch für Cronenberg typisch sind. Nicht immer einfach seien die Dörper, wie es auch zum Image des „bergischen Menschen“ generell gehöre. Aber auch Magdalena Sojka findet vor allem viel Liebenswertes im Dorf: „In Cronenberg lassen ältere Damen mich im Laden sogar gern an der Kasse vor, wenn ich mir auf dem Weg zur Probe noch schnell ein Wasser kaufen will.“ Und der Weg ins Tal, das finden beide „Herzens-Dörperinnen“: So weit ist er nicht…

Karten für „Schiefergold“ gibt es per Telefon unter 0202-563 76 66, online unter www.kulturkarte-wuppertal.de und per E-Mail unter kontakt@kulturkarte-wuppertal.de. Weitere Aufführungen von „Schiefergold“ im Elberfelder Schauspielhaus im September: 27., 28, 29. 9. Infos und weitere Termine: www.wuppertaler-buehnen.de. Für die Schiefergold-Vorstellungen am 27. und 29. September 2012 (jeweils 20 Uhr) vergeben wir in Zusammenarbeit mit den Wuppertaler Bühnen jeweils 1×2 Freikarten. Diese werden unter allen Lesern vergeben, die sich bis Montag, 11 Uhr, bei der CW unter verlosung @ cronenberger-woche.de melden (Namen, Telefonnummer und Stichwort nicht vergessen!) oder die am Montag, 24. September 2012, in der Zeit von 11 bis 11.20 Uhr unter Telefon 478 11 00 bei der CW anrufen. Stichwort: Schiefergold.

Martin Hagemeyer