25.09.2012, 12.50 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

100 Jahre Gemeindehaus Küllenhahn: „Meine Herzensheimat“

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Die "Redaktion" des Jubiläumsbuches "Auf dem Weg" zum 100-jährigen Bestehen des Gemeindehauses Küllenhahn: Helmut Pathe, Dr. Sylvia Hartmann sowie Claudia und Thomas Orth ist ein überaus lesenswertes Werk gelungen, das in bester Tradition des legendären Küllenhahn-Buches "För Schwatte, Witte on Küllenhahner" steht.

„Dort zu sein, wo ich zu Hause bin“, so vollendet ein Gemeindemitglied den Satz „Unser Gemeindehaus bedeutet für mich:…“. Gemeint ist das Gemeindehaus der Evangelischen Gemeinde Küllenhahn, dessen 100-jähriges Bestehen am vergangenen Sonntag, 23. September 2012, gefeiert wurde. Dabei wurde auch ein Buch vorgestellt: Unter der Überschrift „Auf dem Weg“ zeichnet die Gemeinde dabei auf 144 Seiten die Geschichte ihres Gemeindehauses und der Menschen, die es begründeten und in dem folgenden Jahrhundert mit Leben füllten, nach.

Und unter anderem werden in dem Jubiläumsbuch eben auch Gemeindemitglieder nach der Bedeutung gefragt, welche das Gemeindehaus für sie hat: „41 Jahre Heimat für meine Familie“, lautet ein Eintrag; „eine Chill-out-Area“, meint derweil ein vermutlich junges Gemeindemitglied, „ich kann mir mein Leben auf Küllenhahn ohne das Vereinshaus nicht vorstellen“, bekennt jemand anderes und ein weiteres Bekenntnis lautet schlicht: „Immer zu wissen, wann 19 Uhr ist“ – da läuten auf Küllenhahn stets die Gemeindehaus-Glocken. Im Rahmen des Jubiläums-Empfangs trat auch eine Rednerin ans Pult, die das Läuten selbst in der Ferne hört: Obwohl Margret Lorenz seit Jahren schon in Düsseldorf wohnt, findet sie doch regelmäßig den Weg an die Nesselbergstraße: „Das ist meine Herzensheimat hier“, bekannte das treue Ex-Gemeindemitglied: „Ich hoffe, dass ich noch viele Jahre mit dem Auto hier hin fahren kann.“

Volles Gemeindehaus: „Ja, ist denn schon Weihnachten?!“

Ob mit dem Pkw, auf dem Fahrrad oder zu Fuß – viele weitere Besucher fanden den Weg zu dem Jubiläumsgottesdienst, sodass sich Pfarrerin Dr. Sylvia Hartmann angesichts des wie an Heiligabend vollen Kirchsaales fragte: „Ja, ist den schon Weihnachten?“ Zum Schluss ihrer Predigt rief Hartmann zur Freude über das schöne Gemeindehaus auf, denn: Auch wenn es nicht immer so voll wie an Weihnachten ist, Evangelisch-Küllenhahn habe sein Gemeindehaus; anderswo müssten Kirchen aufgegeben und umgewidmet werden. Zu Beginn des Jubiläumsempfangs sprach Helmut Pathe: Zu 100 Jahren Gemeindehaus gebe es viel zu sagen, sagte der Vorsitzende des Gemeinde-Presbyteriums, um seine Zuhörer postwendend zu beruhigen: Er werde es kurz machen, schließlich sollten möglichst viele die Festschrift kaufen und sich selbst schlau machen – gutes Verkaufsmarketing!

Bezirksbürgermeister Michael-Georg von Wenczowsky erinnerte sich in seinem Grußwort bis ins Jahr 1959 zurück zurück, als er das Küllenhahner Gemeindehaus als damaliger Schornsteinfegergeselle erstmals betrat. Von Wenczowsky bezeichnete das Gemeindehaus als ein Stück Küllenhahner Heimat, in dem man Ruhe finden könne – „es ist wichtig für jeden, eine solche Stätte zu haben“. Gleichzeitig würdigte der Cronenberger Bürgermeister das Wirken von Pfarrer i.R. Horst Jedan, seiner Nachfolgerin Dr. Sylvia Hartmann sowie des Presbyteriumsvorsitzenden Helmut Pathe – sie und die vielen weiteren Ehrenamtlichen der Gemeinde trügen dazu bei, das Wuppertal kleinste Gemeinde selbstständig und lebendig sei; von Wenczowsky: „Ich komme immer gerne zum Küllenhahn“.

„Diese Gemeinde ist eine große Familie!“

Pfarrer Ulrich Weidner (Evangelische Gemeinde Cronenberg) erinnerte nicht nur daran, dass die Cronenberger Pfarrer vor der Selbstständigkeit der Küllenhahner Gemeinde im Jahre 1955 mitunter zu Fuß vom Sudberg nach Küllenhahn liefen, weil sie den Groschen für die Straßenbahn sparen wollten; Weidner erinnerte sich auch, dass er den erkrankten damaligen Pastor Jedan einmal im Silvester-Gottesdienst vertreten musste: Er habe gute Erinnerungen daran  – „ich bin mit offenen Armen aufgenommen worden“, würdigte Weidner den herzlichen Zusammenhalt auf Küllenhahn: „Diese Gemeinde ist eine große Familie.“ In eine ähnliche Richtung ging das Grußwort von Ex-Pfarrer Horst Jedan: „Das Schönste am Gemeindehaus sind die Menschen“, unterstrich der jahrzehntelange Küllenhahn-Pastor das große Engagement des Presbyteriums und vieler Gemeindemitglieder; mit einem Schmunzeln rief Jedan aus: „Gott erhalte die Arbeitsfähigkeit des Presbyteriums!“

Jubiläumsbuch gibt’s auch bei der CW

Bei dem Empfang wurde die „Arbeitsfähigkeit“ direkt auf die Probe gestellt: Eilends mussten Stühle beiseite geräumt und Stehtische aufgestellt sowie Kaffee, Sekt & Co. ausgeschenkt werden – Probe bestanden! Zudem hatten Pfarrerin Dr. Sylvia Hartmann und Vorgänger Horst Jedan viele Exemplare des Buches zu signieren, welches die Gemeinde zum 100-jährigen Bestehen ihres Gemeindehauses herausgegeben hat. Übrigens: Das Jubiläumsbuch ist zum Preis von 20 Euro auch in der CW-Geschäftsstelle erhältlich.

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