11.10.2012, 14.00 Uhr   |   Marcus Müller   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Damenchor experimentierte gekonnt, Don Kosaken begeisterten

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Gemeinsam mit dem Don Kosaken Chor Serge Jaroff unter der Leitung von Wanja Hlibka trat der Damenchor Cronenberg bei seinem Herbstkonzert in der Aula der Erich-Fried-Gesamtschule auf.

Als wahrer Publikumsmagnet erwies sich am vergangenen Sonntag, 7. Oktober 2012, wieder der Don Kosaken Chor Serge Jaroff unter der Leitung von Wanja Hlibka. Genau den hatte der Damenchor Cronenberg nämlich zu seinem großen Herbstkonzert in die Aula der Erich-Fried-Gesamtschule in Ronsdorf eingeladen – und kurz vor Konzertbeginn waren die Sängerinnen fleißig damit beschäftigt, weitere Stühle für die eintreffenden Zuschauer heranzuholen.

„Es ist nicht leicht, einen Termin mit dem Don Kosaken Chor auszumachen“, erklärte die erste Vorsitzende des Damenchores, Ulla Lanzerath. „Die Sänger sind schließlich in der ganzen Welt unterwegs.“ Dicht gedrängt ist wahrlich der Terminplan, bis Ende des Jahres sind die Don Kosaken fast nonstop in ganz Deutschland und den Niederlanden unterwegs. Umso mehr freute man sich natürlich bei den Cronenbergerinnen, als die Zusage für die „Wiederholung“ des gemeinsamen Konzertes aus dem Jahr 2009 kam.

Fabelhafte Experimente mit Klavier und Schlagzeug

Auch Bezirksbürgermeister Michael-Georg von Wenczowsky zeigte sich beeinduckt: „Ich bin furchtbar stolz auf Cronenberg und den Damenchor“, gab das Stadtteiloberhaupt in seinem kurzen Grußwort zu Beginn offen zu. „Das ist ein Kunstgenuss, wie wir ihn lange nicht gehört haben.“ Und genau mit dieser Einschätzung sollte von Wenczowsky Recht behalten.

Der Damenchor Cronenberg eröffnete das Herbstkonzert allerdings mit Bewährtem: Nach „Still ruht die Welt“ und dem „Abendfrieden“ stand jedoch die erste Überraschung auf dem Programm. „Es ist schwer, russische Weisen für Damen zu finden“, gab Chordirektor Edgar Brenner zu. Also musste etwas anderes her, um ein „Kontrastprogramm“ zu den Don Kosaken auf die Beine zu stellen. Kurzerhand hatte Brenner seinen Sohn aktiviert und ihn ans Schlagzeug gesetzt. „Das ist mal etwas anderes“, lautete die kurze Begründung des Chorleiters – und die Idee ging auf: Bei „Vicin‘ o mare“ und „Wo die Mandelbäume blühen“ passte die Begleitung zu den sanften Stimmen der Cronenberger Sängerinnen perfekt und sorgte so für einen ersten Höhepunkt des noch jungen Konzertabends.

Reise in den Orient, nach Ungarn, Babylon und natürlich Russland

Anschließend übernahm dann der Don Kosaken Chor unter der Leitung des unverwechselbaren Wanja Hlibka das „Ruder“: Mit Psalmen und Weisen aus ihrer Heimat wussten die 14 Sänger äußerst stimmgewaltig oder aber auch zurückhaltend zu überzeugen. Besonders viel Applaus erhielt jedoch das „Ave Maria“, das mit fast engelsgleicher Stimme vorgetragen wurde und für kräftige Gänsehaut sorgte. Nach der Pause entführte wieder der Damenchor dann musikalisch in den Orient, an die „Rivers of Babylon“ sowie nach Ungarn, bevor der Don Kosaken Chor ein zweites Mal zum Einsatz kam. Nach einer äußerst unterhaltsamen Version von „Kalinka“ steigerten sich die Sänger von Lied zu Lied, sodass sie nicht erst am Ende mit stehenden Ovationen von den rund 400 Zuhörern gefeiert wurden.

Zwei Zugaben waren nötig, um das begeisterte Publikum zu verabschieden. Dazu gehörte schließlich auch die gemeinsame Darbietung von „Guten Abend, gute Nacht“, dem Titellied der neuesten CD der Don Kosaken. Und mit diesem heimeligen Gefühl ging es dann schließlich auch nach Hause, in der Gewissheit, den wohl musikalischsten Leckerbissen des Monats in ganz Wuppertal genossen zu haben.

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