14.11.2012, 19.30 Uhr   |   Redaktion   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

„Mr. Südstadt“: Ein Weg erinnert an Hans-Joachim Thias

Artikelfoto

Zur Benennung des Hans-Joachim Thias-Weges konnte Bürgervereinsvorsitzender Ralph Hagemeyer (3.v.l.), neben Bezirksbürgermeisterin Claudia Hardt (2.v.l.) und dem 1. stellvertretenden Bezirksbürgermeister Hans-Jürgen Vitenius (l.), auch die Witwe Meta Thias und deren Tochter begrüßen. Übrigens: Auf Anregung der Elberfelder Bezirksvertretung wird der neue Thias-Weg mit zwei zusätzlichen Laternen ausgeleuchtet - für die schnelle Umsetzung gab es nicht nur Applaus, Bürgermeisterin Hardt lobte auch die Stadtverwaltung.

Er galt als „Mr. Südstadt“: Hans-Joachim Thias engagierte sich rund vier Jahrzehnte in verschiedenen Ämtern für die Belange des Elberfelder Ortsteils zwischen Schwimmoper und Freudenberg. Im Juni 2009 verstarb Hans-Joachim Thias im Alter von 80 Jahren, auf Initiative des „Bürgervereins der Elberfelder Südstadt“ und der Bezirksvertretung Elberfeld wurde sein Einsatz am gestrigen Dienstag, 13. November 2012, posthum gewürdigt: An der Augustastraße wurde eine Verbindungsweg zur Ferdinand-Schrey-Straße nach dem unvergessenen Südstadt-Aktivisten benannt.

Bei der feierlichen Enthüllung, zu der sich zahlreiche Mitglieder des Bürgervereins und der Bezirksvertretung am Fuße des Südstädter Weges einfanden, erinnerte Ralph Hagemeyer an das Wirken seines legendären Vorgängers als Bürgervereinsvorsitzender: Ob als Stadtverordneter, Bezirksvertreter oder Vereinsvorsitzender – das Handeln von Hans-Joachim Thias sei stets an der Sache, nicht an Parteibüchern oder Interessen orientiert gewesen. Nicht umsonst, so unterstrich Ralph Hagemeyer, sei Thias als FDP-Mitglied auch zum Bezirksbürgermeister gewählt worden und es zwölf Jahre lang geblieben: „Das zeugt von der Anerkennung über alle Parteigrenzen hinweg.“

Dazu passte eine Anekdote, die Ralph Hagemeyer bei der Weg-Benennung benannte: Mit seiner Enthaltung als Stadtverordneter habe Hans-Joachim Thias bei der entscheidenden Ratsabstimmung den Ausschlag für die seinerzeit umstrittene Hrdlicka-Skulptur vor dem Engels-Haus gegeben – auch wenn er dafür in der Presse angefeindet worden sei: „Heute ist die Skulptur eine Attraktion – besonders für Chinesen“, schmunzelte Ralph Hagemeyer. Zudem, so Hagemeyer weiter, habe sich Thias in seinen 16 Jahren als Bürgervereinschef stets für die L 418 und die Technologieachse Süd sowie die Tunnellösung durchs Burgholz stark gemacht.

Das Bundesverdienstkreuz, welches ihm bereits zuerkannt war, konnte Hans-Joachim Thias nicht mehr entgegennehmen – er starb kurz vor der bereits geplanten Verleihung. Insofern war die Weg-Widmung in der Südstadt für Witwe Meta Thias auch ein gewisser Trost: „Das hat er verdient“, sagte Meta Thias bei der kleinen Feier, zu der auch Bezirksbürgermeisterin Claudia Hardt erschienen war: „Das freut mich sehr!“