19.11.2012, 19.23 Uhr   |   Matthias Müller   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Spell88: „Sister Soul“ bringt Zuschauer „aus dem Häuschen“

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"Himmlische Schwestern": Auch die Spell88-Nonnen beweisen die gesangliche und schauspielerische Klasse, mit der sich Krankenhäuser retten lassen...

Seit Juli wurde für das elfte Musical der Gruppe Spell88 der Evangelischen Gemeinde Cronenberg geprobt, am vergangenen Samstag, 17. November 2012, war es so weit: „Sister Soul“ erlebte im Zentrum Emmaus seine Premiere. Unter der Leitung von Spell-Leiter Martin Ribbe wirbelten insgesamt 30 Mitwirkende im Alter von 13 bis 30 Jahren in dem Kult-Musical von Matthias Kosel über die Bühne und begeisterten das bis auf den letzten Platz ausverkaufte Gemeindezentrum.

Unter der bewährten Regie von Martin Ribbe sowie diesmal auch von Frank Klingenhöfer begann der erste Akt überraschend erotisch in einer Bar. Zweite Überraschung: Als Pianist Benny saß Musicaldirektor Martin Ribbe am Klavier. Allerdings nicht lange: Nachtclubsängerin Josephine Becker (Lisa-Marie Büchel) muss mit ansehen, wie der korrupte Polizist Staller den Pianisten erschießt. Als Zeugin muss sie sich verstecken und so taucht sie in der christlichen Zions-Klinik unter. Anfangs fällt es Becker schwer, sich an das streng geregelte Leben zu gewöhnen. Doch als Schwester Cäcilia, wie sie sich nun nennt, dem Chor beitritt, ist das Eis bald geschmolzen: Josephine erkennt das verborgene Potenzial des Chores, sie übernimmt die Leitung und als die Existenz des Krankenhauses auf dem Spiel steht, zeigen die Schwestern allen, was in ihnen steckt. Das Problem: Polizist Staller hat die Suche nach Josephine nicht aufgegeben…

Tanz, Gesang, Spiel, Kostüme und Bühne: Alles stimmt!

Die Spell-Darsteller agierten, tanzten und sangen bei der Premiere so gekonnt (selbst die „schrägen“ Passagen), dass die Premieren-Besucher ihre helle Freude hatten. Eingehende Songs wie „O happy Day“, „I will follow him“, oder „We are family”, um nur einige der vielen Hits des Kult-Musicals zu nennen, verzauberten das volle Zentrum Emmaus. Jeder Dialog saß, jedes Kostüm war mit Liebe ausgesucht und die Choreografie von Nadine Tillmann stimmte auf den Punkt. Nicht zuletzt sorgten die Bühnen-Umbauten für zusätzliche Kurzweil – auch dafür ein großes Kompliment: geniale Dekoration!

Am Ende folgte das verdiente Happy End: Der korrupte Polizist Staller wird von einer der zwölf Schwestern auf die Bretter befördert und „Pastor Bruns“, der nicht nur predigt, sondern auch singt und tanzt, legt dem Bösewicht Handschellen an. Damit verabschiedet sich Schwester Cäcilia von der Zions-Klinik und wird wieder zur Josephine Becker im Nachtclub, dessen Pianist Benny wohl doch überlebt hat… Ein versöhnlicher Schluss, denn alle Gesangsschwestern folgen ihr, um noch einmal ein Feuerwerk aus Tanz und Gesang abzubrennen – der Geist des „Sister Act“-Kultfilms mit Whoopy Goldberg wehte durch das Zentrum Emmaus!

Begeistertes Premierenpublikum „erjubelt“ sich einen „Nachschlag“

So gut, so perfekt und so professionell – die Spell-Version war ein echter Samstagabend-Hochgenuss: Flotte Gospels und Soul, flotte Texte, aber auch Witz und Besinnlichkeit – Spell88 wurde jeder Facette des mitreißenden Musicals mehr als gerecht und übertraf sich selbst. Das sah auch das Premierenpublikum so: Selbst nach über zwei Stunden Spielzeit, Dankesblumen für alle Mitwirkenden und freudigen Gesichtern hatte das außer Rand und Band geratene Publikum immer noch nicht genug. Es klatschte und jubelte ohne Ende – die Besucher waren regelrecht aus den Häuschen, ohne eine 15-minütige Zugabe entließen sie das Spell-Ensemble nicht von der Bühne.

Keine Bange, die beiden Aufführungen am Wochenende waren nicht die letzten: „Wir werden „Sister Soul“ an verschiedenen Orten bestimmt zehn Mal spielen“, versprach Musicaldirektor Martin Ribbe getragen vom Lob der Besucher. Auch mit „Sister Soul“ wird Spell88 einmal mehr zum guten Botschafter aus Cronenberg! Mehr Infos zur Musical-Gruppe „Spell88“ finden sich hier.

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