17.12.2012, 16.45 Uhr | Meinhard Koke | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
Der erste Spatenstich für das Kinderhospiz Burgholz ist gesetzt
Verkehrschaos herrschte am heutigen Montagmittag, 17. Dezember 2012, in der sonst so beschaulichen Straße „Kaisereiche“. Der Grund dafür war jedoch ein positiver, ja sogar einer, der von vielen lange erwartet, vielleicht herbeigesehnt wurde: der symbolische erste Spatenstich für das Kinderhospiz Burgholz. 160 Gäste hatten sich zu dem offiziellen Startschuss des 4,9 Millionen-Projekts an der Kaisereiche angemeldet – zu viele für den idyllischen Schauplatz, dem ehemaligen Gelände des Kinderheims Küllenhahn im Burgholz – zumindest „Parkplätze-technisch“.
Während das Ordnungsamt nur Anwohner passieren ließ (wobei die Anwohnerschaft der Kaisereiche zumindest an diesem Mittag sprunghaft anstieg…), steuerten viele Spatenstich-Zaungäste die Feierlichkeit zu Fuß an oder ließen sich per „Caritas-Shuttle“ zum Kinderhospiz-Gelände kutschieren. Als Caritas-Direktor Dr. Christoph Humburg und Diakonie-Direktor Dr. Martin Hamburger die Gäste begrüßten, lauschte ihnen eine hochkarätige Zuhörerschaft.
Hochkarätige Gästeschar aus dem Städtedreieck zum Spatenstich
Peter Hintze und Jürgen Hardt aus dem Bundestag, die Landtagsabgeordneten Josef Neumann und Dietmar Bell, Sparkassen-Chef Dr. Peter Vaupel, Sparda Bank-Chef Swidbert Obermüller, Vertreter der Kinderhospiz-Großspender E/D/E und Jackstädt-Stiftung, Superintendentin Ilka Federschmidt und Stadtdechant Dr. Bruno Kurth, Bezirksbürgermeister Michael-Georg von Wenczowsky und nicht zuletzt die Oberbürgermeister der drei bergischen Großstädte, Beate Wilding (Remscheid), Norbert Feith (Solingen) und „Hausherr“ Peter Jung – es war vieles ins Burgholz gekommen, was Rang und Namen hat. Nur eines fehlte zum Kinderhospiz-Spatenstich: Regen! Die Kinderhospiz-Stiftung erwischte für ihre Feierlichkeit ein trockenes Intermezzo, ja sogar die Sonne blickte durch, als zu den Spaten geschritten wurde – offensichtlich hatte der symbolische Akt den Segen „von oben“…
Dank für große Solidarität und kreative Aktionen
„Es ist ein wunderschöner Tag“, meinten Christoph Humburg und Martin Hamburger aber nicht nur ob des Wetter-Rahmens – vielmehr erinnerten die Direktoren von Caritas und Diakonie an den langen Weg, der seit 2008 bis zu diesem Start-Tag zurückgelegt wurde: „Wir haben lange darauf hingefiebert und hingearbeitet – wir freuen uns ganz enorm!“ Die Chefs von Caritas und Diakonie, die das ökumenische Kinderhospiz gemeinsam mit der Bethe-Stiftung tragen werden, dankten allen Großspendern, wie der Firma E/D/E, der Jackstädt-Stiftung und der Bethe-Stiftung, natürlich! Sie vergaßen aber auch nicht die vielen Einzelspenden und Firmen: „Das Projekt ist der Bevölkerung in der Region ans Herz gewachsen“, dankten Humburg und Hamburger für die große Solidarität und „viele kreative Aktionen“. Und sie vergaßen auch nicht Zita Hoeschen (Kinderhospiz-Stiftung), die in den letzten Jahren – ob abends oder am Wochenende – mit Herzblut für das Kinderhospiz-Projekt gearbeitet habe.
„Ohne Erich Bethe stünden wir heute nicht hier!“
Dass alle drei Oberbürgermeister da seien, so Wuppertal-OB Peter Jung, unterstreiche, dass die Region hinter dem Kinderhospiz stehe; die Vielzahl an Kleinspenden bezeichnete Jung als „großartig“: „Wir haben eine Mobilisierung erlebt wie selten – das ist eine Welle der Solidarisierung!“ Jung richtete sich auch direkt an Roswitha Bethe, deren Ehemann Erich Bethe aus gesundheitlichen Gründen nicht zu dem Spatenstich kommen konnte: „Ohne Erich Bethe stünden wir heute nicht hier“, würdigte Jung das persönliche Engagement, aber auch das der Stiftung des Ehepaares: „Erich Bethe war derjenige, der uns alle nach vorne getrieben hat!“
Roswitha Bethe, die mit ihrem Mann vor 16 Jahren ihre Stiftung gründeten und damit zu Förderern der Hospiz-Bewegung in ganz Deutschland wurden, freute sich, dass an der Kaisereiche ein überkonfessionelles Hospiz entsteht. Sie dankte Caritas, Diakonie und OB Peter Jung für die Zusammenarbeit sowie allen Großspendern; ihren „besonderen Dank“ richtete Roswitha Bethe indes an die Menschen im Städtedreieck: „Ohne ihr Engagement wäre der Spatenstich nicht möglich geworden!“ Roswitha Bethe schloss mit einem Versprechen, dass hoffnungsfroh stimmt in Bezug auf die bis zu eine Million Euro, die jährlich für den Unterhalt des Hospizes an Spenden aufzubringen sein werden: „Mein Mann und ich werden dafür sorgen, dass das Hospiz in den Bundesverband eingebettet wird.“ Für das Frühjahr 2013 sagte Roswitha Bethe bereits eine neuerliche Verdoppelungsaktion zu!
„Macht hoch die Tür,…“ – alle stimmten zum Abschluss mit ein
Bevor die Träger der Kinderhospiz-Stiftung, die Großspender und die Oberbürgermeister zum Spatenstich schritten, hielten Superintendentin Ilka Federschmidt und Stadtdechant Bruno Kurth eine kurze Andacht, um zum Abschluss ein adventliches Lied anzustimmen: „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit…“ – auch musikalisch der richtige „Spatenstich“ für das Kinderhospiz in Küllenhahn, das im Frühsommer 2014 fertig sein soll!