30.01.2013, 09.44 Uhr | Redaktion | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
AWG will mit dem Recyclinghof weg von der Korzerter Straße
Man stelle sich vor: Ein schöner, warmer Tag im CW-Land mit vielen Besuchern im Freibad Neuenhof, mit vielen Gartenbesitzern, die im heimischen Grün „klar Schiff“ gemacht haben und dazu ein Tag, an dem auch eine Spedition Hochkonjunktur hat. Eine schöne Vorstellung nach der Kälte der letzten Wochen, aber: Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Die Antwort: An der Korzerter Straße führt ein solcher „Dreiklang“ regelmäßig dazu, dass es „eng“ werden kann.
Wenn zahlreiche Besucher das Freibad Neuenhof ansteuern, Gartenbesitzer beziehungsweise Renovierer ihre Abfälle am Recyclinghof Korzert entsorgen wollen und es in der benachbarten Spedition „rein und raus“ geht, dann ist an der Ecke Korzert / Korzerter Straße mitunter kaum ein Durchkommen. Seit Jahren schon geht das so; um die Situation zu entspannen, sucht die Abfallwirtschaftsgesellschaft (AWG) daher schon seit Jahren nach einem neuen Standort für ihren Recyclinghof. So auch jetzt wieder: „Wir sind mit Unterstützung der Wirtschaftsförderung dabei, Standorte zu suchen und zu prüfen“, bestätigt Bernd Dillbohner, Referent der AWG-Geschäftsführung, gegenüber der CW: „Der Recyclinghof Korzert ist auch einfach zu klein.“
Die weiteren vier Recyclinghöfe der AWG, berichtet Bernd Dillbohner, sind zwischen zwei- und dreitausend Quadratmeter groß, die Korzerter Annahmestelle hat gerade einmal eine Fläche von 1.500 Quadratmeter. Die Platznot verschärfend kommt hinzu, dass der Eigenbetrieb Straßenreinigung Wuppertal (ESW) seine Halle, die zuvor dem Recyclinghof zur Verfügung stand, seit zwei Jahren als Depot für Streusalz nutzt – eine Konsequenz der Räumdienst-Probleme in den Cronenberger Wintern 2010 und zuvor. Und wie beschrieben: „Die Verkehrssituation ist nicht ideal – in Stoßzeiten ist es schon einmal unübersichtlich“, räumt Bernd Dillbohner ein.
Bei der Suche nach einem neuen Standort will die AWG gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Der neue Südhöhen-Recyclinghof soll als eine „Kombi-Hof“ auch (wieder) Abfälle von Gewerbetreibenden annehmen. Hintergrund: Seit September 2012 ist die Anlieferung von gewerblichen Abfällen an den Wuppertaler Recyclinghöfen untersagt. Da die Korzerter AWG-Einrichtung als einzige im Wuppertaler Süden übrigens auch Anlaufstelle für den Nachbarstadtteil Ronsdorf und die Südstadt ist, sucht die AWG nun nach einem ähnlich zentralen neuen Standort im Raum Küllenhahn – weiter in Richtung Cronenberg zu umziehen, sei für Nutzer aus der Südstadt, und aus Ronsdorf ohnehin, uninteressant, betont Bernd Dillbohner.
Einige mögliche Standorte, so der AWG-Vertreter weiter, seien bereits geprüft worden, der Passende war bislang nicht darunter. So auch an der Ecke Theishahner / Küllenhahner Straße: Hier sowie nebenan in Höhe des benachbarten Recyclingcontainer-Standplatzes gegenüber dem Busbahnhof Küllenhahn will die Stadt Gewerbe ansiedeln. Letzteres Areal, derzeit von einem kleinen Wäldchen bewachsen, hat jedoch einen „Vermarktungsnachteil“: Auf dem Gewerbegrundstück soll sich eine Altlast befinden. „Wir haben keinen Druck“, gibt sich Bernd Dillbohner zu der Standort-Suche gelassen: „Wenn sich was ergibt, machen wir das.“