05.03.2013, 10.33 Uhr   |   Matthias Müller   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

11. Modellbahntage in Cronenberg: Kleine Loks und große Augen

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An Uropas Spielzeug hatten auf den Cronenberger Modellbahntagen die Kinder, Enkel und Urenkel gleichermaßen ihren Spaß.

Auch bei den 11. Modellbahn-Tagen war am vergangenen Wochenende, 2. und 3. März 2013, viel los in der Friedenskirche. Auf zwei Etagen zeigten heuer Modellbahn-Enthusiasten ihre Schätzchen vom Maßstab „N“ bis „1“ und darüber hinaus. Martin Ribbe, Mitbegründer der Eisenbahntage, bewies, dss er im Laufe der Jahre mit seiner Anlage im Maßstab „N“ gut vorangekommen ist: Jetzt fährt die Bahn bei dem Modellbahn-Fan und Kantor der Evangelischen Gemeinde Cronenberg schon digital via Laptop ab. „Aber fertig wird man nie“, meinte Martin Ribbe und bastelte weiter…

Das konnte Werner Remy nur unterschreiben: Der ehemalige Autoschlosser baut seit rund neun Monaten an einer „Super-Lok“ im Maßstab 1:10 auf Spurweite 175 Millimeter. Das Prachtstück, eine Diesellok V218 aus Stahl mit zwei Motoren, wird wohl an die 90 Kilogramm wiegen, wenn sie mal fertig ist. Im Sommer, so berichtete Werner Remy, soll es so weit sein dann wird sein außergewöhnliches Modell stolze 200 Kilogramm ziehen können. Einen weiteren Eigenbau, aber des Großvaters, brachte Reinhard Berger mit in den „Modellbahn-Bahnhof“ an der Hahnerberger Straße: eine durch Spiritus angetriebene französische Dampflok samt Tender mit drei Wagen in der Spurweite 64 Millimeter, Maßstab 1:22. Verbaut wurden hier viele verschiedene Metalle: „Mein Großvater war Maschinenschlosser und baute an dem Modell 1937/38“, erklärte der stolze Sammler, welcher das Einzelstück seit 1990 besitzt.

Die Welt im Modell: ALDI im Maßstab „N“ und die Krings Ecke in „HO“

Die Rheinisch-Bergischen „Modulisten“, eine Gruppe aus zwölf Leuten, kommen an Fahrtagen aus verschiedenen Richtungen zusammen und bauen aus Modulen jedes Einzelnen eine Superanlage zusammen. In Cronenberg fuhren die Enthusiasten nach echtem Fahrplan, umgerechnet auf die Fahrtstrecke in Spur HO. Da gab es drei Stunden Fahrbetrieb nach der Uhr und Verständigung per Telefon. Ganz so bombastisch ging es auf einer anderen Module-Anlage nicht zu: Hier fährt man in Spur „N“, aber dafür raucht der Fabrikschornstein und selbst Discounter „Aldi“ ist in winzigem Format vertreten. Im Maßstab HO konnte zudem Alt-Cronenberg rund um Krings Ecke und Bielstein-Platz sowie das alte Dörper Rathaus bewundert werden.

Lok-Doktor Matthias Peters hatte derweil an beiden Cronenberger Modellbahn- Tagen auch gut zu tun: Viele Eisenbahnschätzchen wurden vorbeigebracht und die lange Mängelliste reichte bis hin zu Makeln, die an bewussten Einbau von Fehlern erinnern, um ganze Motoren austauschen zu müssen oder lieber sofort neue Loks zu kaufen. Darüber konnten die historischen Modellbahner um Jürgen Wisker mit ihrer Anlage Spurweite „Null“ nur müde lächeln: Bei ihnen ist noch alles Blech, was nach Blech aussieht und wohl haltbar für die Ewigkeit. Zig Loks aus den 1930er Jahren zogen Wagen aus gleicher Zeit und somit ihre Bahnen vorbei am bunten Blechbahnhof mit Zubehör der Vorkriegszeit…

So hatte bei der 11. Auflage der Cronenberger Modellbahn-Tage eben jeder seine rollenden Lieblinge und alle ihren Spaß an außergewöhnlichen Superlativen. Die vielen Besucher vom Kind bis hin zum Opa gerieten ins Schwärmen und nahmen viele rollende und schnaufende Eindrücke mit nach Hause, um selbst an einer Anlage zu bauen oder schon mal von den 12. Eisenbahntagen 2014 zu träumen…

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