01.05.2013, 16.41 Uhr | Redaktion | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
Winterdienst: Mehr Einsatz, mehr Salz, mehr Zufriedenheit
Auch wenn es ein bisschen wärmer sein könnte, die Natur „schlägt“ überall „aus, der Frühling ist da und der Winter ist „Schnee von gestern“. Zum Glück, denn das war ein langer Winter, ein so langer Winter, dass selbst Schnee-Fans ihn am Ende satt hatten. Ein langer Winter war das auch oder vor allem für die Mitarbeiter des Wuppertaler Winterdienstes: Wurden die städtischen Räumdienstler in den vergangenen Jahren überwiegend hart kritisiert, so gab es in diesem Winter eigentlich nur Lob – umso bemerkenswerter angesichts des Dauerwinters, die Neuorganisation hat offenbar „eingeschlagen“.
ESW-Chef: „Anerkennung hat Winterdienstler motiviert!“
Entsprechend positiv fällt auch das erste Fazit von Wolfgang Herkenberg, dem Leiter des verantwortlichen Eigenbetriebs Straßenreinigung Wuppertal (ESW): Mehr Personal, engere Zusammenarbeit zwischen Wuppertaler Stadtwerken (WSW), Abfallwirtschaftsgesellschaft (AWG) und ESW, neue Technik, größere Streusalzvorräte und mehr dezentrale Lagerstätten – die Arbeit des Winterdienstes habe eine „durchweg positive Resonanz in breiten Teilen der Öffentlichkeit und der Medien“ gefunden, stellt Herkenberg fest: „Dieses freundliche Feedback motivierte alle Beteiligten des Winterdienstes zusätzlich.“
Räumfahrzeuge: Fast viermal um die Erde gefahren…
Der Dauerwinter 2012/2013 in Zahlen: Insgesamt waren rund 320 Mitarbeiter von ESW, AWG und WSW am Winterdienst beteiligt. Der Fahrbahn-Winterdienst leistete von Dezember 2012 bis März 2013 circa 140.000 Kilometer – „dies bedeutet, dass die Streufahrzeuge in dieser Zeit circa 3,5-mal um die Erde gefahren sind“, bilanziert ESW-Chef Herkenberg. Erstaunlich auch die Menge des Salzverbrauchs: Mit 8.500 Tonnen wurde im vergangenen Dauer-Winter fast viermal soviel gestreut wie im Winter zuvor (2.300 Tonnen). Selbst im schneereichen Winter 2010/2011 (8.300 Tonnen) kam weniger Salz auf die Straße als diesmal.
Das heißt aber nicht, dass einfach nur großzügiger gestreut wurde; im Gegenteil: der Salzverbrauch wurde um etwa 15 Prozent auf rund 173 Tonnen pro Einsatztag gesenkt. Gestiegen sind dafür die Einsatztage der Winterdienstler: An 49 Tagen wurde diesmal Fahrbahn-Winterdienst gefahren (2011:19 Tage), an 41 Tagen waren die Räumdienst-Kolonnen auf den Gehwegen unterwegs (2011: nur ganze 5 Tage).
Kostenbilanz: Weniger Kosten „für Mensch“, höhere „für Maschine“
Wie sich der harte, lange Winter 2012/2013 in den Gesamtkosten niederschlägt, ist laut ESW-Chef Herkenberg „seriös noch nicht zu beziffern, weil noch nicht alle Zahlen“ vorlägen. Ein paar Zahlen kann Herkenberg aber schon benennen: So liegt die Summe der zusätzliche Personalkosten bei etwa 150.000 Euro. Durch den Wegfall von Saisonkräfte konnte dagegen eine wesentlich höhere Summe eingespart werden – nach Herkenberg-Angaben circa 400.000 Euro. Daneben investierte die ESW aber kräftig in Technik: Etwa 100.000 Euro wurden für Telematikgeräte zur gerichtsfesten Dokumentation der gefahrenen Streutouren ausgegeben, neue Fahrzeuge und Geräte schaffte die Stadt für ungefähr 570.000 Euro an und der Kraftstoffverbrauch der Räumfahrzeuge stieg auf 68.400 Euro.