07.05.2013, 18.17 Uhr   |   Redaktion   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Lebenshilfe-Tarifstreit: Erneut Warnstreiks

Artikelfoto

Bevor am heutigen Dienstag "der große Regen" kam: Ein "Streikposten" vor dem Lebenshilfe-Zweitbetrieb an der Hauptstraße machte auf den schwelenden Tarifstreit aufmerksam.

Am vergangenen Freitag, 3. Mai 2013, hatten Mitarbeiter der Wuppertaler Lebenshilfe noch beim „Tag der Menschen mit Behinderung“ vor dem Barmer Rathaus Gutscheine verteilt, während der hauseigene Lebenshilfe-Chor auf der Bühne wieder für gute Stimmung sorgte. An der Lebenshilfe-Zentrale in der Heidestraße ist die Stimmung derzeit allerdings nicht ganz so gut. Nachdem bereits am vergangenen Donnerstag, 2. Mai 2013, die Arbeit zeitweise niedergelegt worden war und die Streikenden mit einem Protestzug auch durch die Cronenberger Ortsmitte auf ihr Anliegen aufmerksam machten, rief die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di die Betreuer der Lebenshilfe für den gestrigen Montag und den heutigen 7. Mai 2013 zu weiteren Warnstreiks auf.

„Die Beschäftigten sind die Hinhaltepolitik des Arbeitgebers leid, sie gehen jetzt massiv in die Offensive“, erklärte ver.di-Geschäftsführer Wolfgang Cremer hinsichtlich eines im vergangenen Jahr nicht in Kraft gesetzten Tarifvertrages und der Bezahlung der Betreuer nach Erzieher-, Sozialarbeiter-, Pflegekraft- und ähnlich gruppierten Tarifen. Zum Abschluss eines Tarifvertrags verhandeln ver.di und die Lebenshilfe bereits seit zwei Jahren – ohne Erfolg; Anfang Dezember 2012 kam es daher zu einem ersten Warnstreik an der Heidestraße (die CW berichtete).

„Schluss mit Arbeitgeberwillkür bei Bezahlung und Arbeitsbedingungen“, fordert ver.di in seinem neuerlichen Aufruf zum Warnstreik einen Haustarifvertrag für die Lebenshilfe auf dem Niveau des Öffentlichen Dienstes. Dass man – wie von ver.di behauptet – „nicht reagiert“ habe nach dem jüngsten Warnstreik, das weist Lebenshilfe-Geschäftsführer Stefan Pauls indes zurück: „Wir sind intern in Gesprächen, auch mit ver.di“, bestätigte Pauls auf Nachfrage gegenüber der CW. „Ich hoffe weiterhin auf eine Lösung.“