25.05.2013, 17.31 Uhr | Meinhard Koke | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
Hösterey-Gelände: Investor plant fünf Mehrfamilienhäuser
Monatelang war es zuletzt still rund um das Hösterey-Gelände, jetzt gibt es mal wieder was Neues zu der Industriebrache in Sudberg: Wie die „Bürgerberatung Bauen“ erst am gestrigen Freitag, 24. Mai 2013, der Bezirksvertretung (BV) Cronenberg mitteilte, hat ein Investor eine Bauvoranfrage für das Grundstück an der Ecke Schöppenberg/Sudberger Straße gestellt.
Laut der Pläne, welche der CW vorliegen, will ein Bauherr auf dem Hösterey-Geländ insgesamt fünf Mehrfamilienhäuser mit jeweils bis zu drei Geschossen errichten. Zwei der Häuser sind demnach entlang der Straße „Schöppenberg“ geplant, drei Häuser sollen an der Sudberger Straße entstehen. Das noch stehende Gebäude der früheren Firma Hösterey würde dazu überbaut und müsste entsprechend abgerissen werden. „Ein Wahnsinn“, kommentiert Ratsherr Peter Vorsteher, Sprecher der Grünen-Fraktion im Rat und Mitglied der Cronenberger Bezirksvertretung, die Bau-Pläne. Das Bauvorhaben in Sudberg sei mehr als kritisch zu sehen, so Vorsteher am Rande einer Grünen-Tour zur geplanten Umwindmung von Cronenberger Spielplatzflächen gegenüber der CW: „Es geht nur eine Straße nach Sudberg“, merkt Vorsteher an: „Die Stadt wird kleiner und wir bauen immer mehr im Außenbereichon Innenstadtentwicklung nichts zu sehen.“
Bebauung und Sanierung contra Verträglichkeit für den Ortsteil Sudberg?
Womöglich könnte das Bauprojekt aber auch eine Sanierung der Altlast auf dem Hösterey-Grundstück möglich machen: Wie mehrmals berichtet, wurde im Jahre 2005 ein Schadstoff-Cocktail auf dem Areal festgestellt, darunter Blei, Arsen und Nickel, in einer Ecke sogar Chrom VI, das als stark krebserregend gilt. Zunächst war eine Bebauung mit bis zu 27 Häusern vorgesehen, aktuell liegt eine Genehmigung für zwei Doppelhäuser entlang der Straße „Schöppenberg“ vor. Im vergangenen Jahr wurde die Eröffnung des Insolvenzverfahrens gegen die (damalige) Kölner Eigentümerfirma des Sudberger Grundstückes mangels Masse abgewiesen. Damit droht die Stadt auf den Sanierungskosten, die auf circa 350.000 Euro geschätzt werden, sitzen zu bleiben. Wie ebenfalls berichtet, hat die Stadt zwischenzeitlich einen Förderantrag bei der Bezirksregierung Düsseldorf mit dem Ziel gestellt, dass sich das Land NRW mit 80 Prozent an den Sanierungskosten beteiligt. Wie die Stadt im Januar dieses Jahres gegenüber der CW verlauten ließ, peile man den Sanierungsbeginn für Herbst/Winter 2013 an. Von der Bezirksregierung in Düsseldorf hieß es im Januar auf CW-Nachfrage, dass die Stadt gute Chancen auf Landesfördermittel in Höhe von 280.000 Euro habe.
Wer der Investor für die neuerlichen Baupläne auf dem Hösterey-Gelände ist und wie viele Wohneinheiten hier geplant sind, war für die CW am gestrigen Freitag nicht mehr zu erfahren. Näheres dazu vielleicht in der kommenden Woche online oder aber in der Print-Ausgabe der CW. Wie ein Vor-Ort-Besuch am heutigen Samstagmittag deutlich machte, könnte das Bauvorhaben dazu führen, dass es im wahrsten Sinne eng wird an der Ecke Schöppenberg/Sudberger Straße wird: Und zwar nicht nur für Blutbuche auf dem Hösterey-Gelände, die mittlerweile als Naturdenkmal geschützt ist. Auch die Parksituation könnte kritisch werden: Vor der Hösterey-Ruine war jedenfalls heute Mittag kein Parkplatz mehr frei – auch ohne die fünf Mehrfamilienhäuser…