14.06.2013, 16.24 Uhr | Marcus Müller | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
L 419: „Wir sind nicht gegen einen Ausbau!“
Erst recht nach der Freigabe des Burgholz-Tunnels im März 2006 ist die Parkstraße (L 419) in Ronsdorf zu einem Nadelöhr geworden. „Der Burgholz-Tunnel…ermöglicht so eine direkte und durchgehende Schnellstraßenverbindung zwischen der A 1 und der A 46 über die Wuppertaler Südhöhen“, heißt es bei „Wikipedia“ zum Burgholz-Tunnel – bis zum Lichtscheid stimmt diese Beschreibung, im Anschluss quält sich der Verkehr in Stoßzeiten über Parkstraße und Blombachtalbrücke.
Wer „A“ sagt, sprich für immerhin rund 82 Millionen Euro den „Lückenschluss“ Burgholz-Tunnel baut, sollte auch „B“ sagen müssen, also für Abhilfe beim „Nadelöhr“ Parkstraße/Blombachtalbrücke sorgen – sollte man meinen… Und das will der Landesbetrieb Straßen.NRW mittlerweile sieben Jahre nach Eröffnung des Burgholz-Tunnels auch, die Frage, welche insbesondere die Anwohner der Parkstraße bewegt, ist allerdings das „Wie“ des Ausbaus.
Und genau darum ging es in der vergangenen Woche bei einer Infoveranstaltung: Eines stellte Jürgen Wernecke von der „Bürgerinitiative L 419: Keine Autobahn durch Ronsdorf“ direkt zu Beginn des Treffens klar: „Wir sind nicht gegen einen Ausbau.“ Vielmehr wolle man den vom Landesbetrieb Straßen.NRW vorgestellten Entwurf mit zwei Autobahnauffahrten, Tunneln und meterhohen Lärmschutzwänden nicht. Solle es so kommen, „dann hat die Weltstadt Ronsdorf drei Autobahnausfahrten“, unkte Uwe Merschjohann, der die Pläne des Landes an der Parkstraße noch einmal vorstellte und auf die Schwachpunkte hinwies.
„Wir wollen zu einer Lösung kommen, mit der alle leben können.“ Dass ein Tunnel zu teuer wäre, dem stimmte Merschjohann nicht zu: Der Burgholz-Tunnel habe offiziell 82 Millionen Euro gekostet, wahrscheinlich aber mehr. Bei Straßen.NRW gehe man von Gesamtkosten in Höhe von 95 Millionen Euro für beide Bauabschnitte von Land (Parkstraße) und Bund (Abstieg zur Autobahn 1) aus. „Es wäre toll, wenn ein Tunnel kommt“, erklärte Merschjohann. „Aber es gibt auch andere Kompromisse.“
Dem stimmte auch Jürgen Wernecke zu: „Wir wollen eine Gesamtplanung für eine Gesamtlösung mit einem Gesamtkostenrahmen, sind für den Lückenschluss für alle Ronsdorfer, wollen die vorgelegte Planung nicht und favorisieren eine Tunnellösung“, fasste er die Reaktionen aus dem Publikum zusammen.