18.06.2013, 15.09 Uhr   |   Redaktion   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Verletzter Radfahrer: „Wer ‚oben ohne‘ fährt, ist ein Egoist!“

Artikelfoto

"Mit Helm ist besser!", ruft Peter Ossowski anhand seines eigenen (Un-)Falls dazu auf, nur mit Kopfschutz aufs Fahrrad zu steigen!

Es war am Abend des 4. Juni 2013, als Peter Ossowski gegen 18.30 Uhr noch einmal zur Bergischen Universität fahren wollte. Anders als üblich radelte der 35-jährige Industriemeister des Fachbereichs Maschinenbau diesmal mit seinem Mountainbike vom heimischen Cleefkothen nicht entlang der Kleingärten des KGV Edelweiß und durch die Hatzenbeck zum „Uni-Berg“, sondern über die Ravensberger Straße. Und das wurde dem jungen Familienvater zum Verhängnis: An der unteren Einmündung „Hatzenbecker Straße“ verunfallte Peter Ossowski und wurde schwer verletzt.

Nach Polizeiangaben hatte ein 22-jähriger Opel-Fahrer, der gegen 18.50 Uhr von der Ravensberger Straße nach links in die Hatzenbecker Straße abbiegen wollte, den entgegenkommenden Radfahrer offensichtlich übersehen und die Vorfahrt genommen. Peter Ossowski stieß mit dem Opel zusammen und kam zu Fall: „An den Sturz kann ich mich gar nicht erinnern, ich habe mich erst auf dem Boden wieder gefunden“, blickt der 35-Jährige auf die dramatischen Ereignisse vor zwei Wochen zurück. Glück im Unglück: Eine Anwohner-Familie war unmittelbar nach dem Unfall zur Stelle und kümmerte sich rührend um ihn: „Gott sei Dank, das war eine super Retter-Familie“, zeigt sich der Südstädter dankbar: „Sie haben Erste Hilfe geleistet, alles abgesperrt, sogar mein Fahrrad in Obhut genommen – sie waren wirklich sehr, sehr hilfsbereit!“

„So schnell hatte ich noch nie einen CT-Termin…“

Sehr gut klappte auch der Einsatz der Rettungskräfte: Bereits nach wenigen Minuten waren Notarzt und Rettungswagen vor Ort – „die kamen aus allen Richtungen aus der Stadt und aus Küllenhahn“; da innere Verletzungen beziehungsweise der Wirbelsäule zu befürchten waren, wurde der Südstädter auf einer Spezialliege ins Helios-Krankenhaus transportiert. Ein Ärzte-Team nahm den Verletzten hier direkt in Empfang und die Untersuchungen begannen – „so schnell hatte ich noch nie einen CT-Termin“, kann Peter Ossowski mittlerweile schon wieder schmunzeln.

Denn zum Glück stellten sich seine Verletzungen als nicht so gravierend heraus: Prellungen, Gehirnerschütterung, ein sattes „Veilchen“ rund ums rechte Auge – eine Woche lang musste der 35-Jährige im Krankenhaus bleiben. Kopf- und Nackenschmerzen plagen ihn zwar immer noch, auch Sonne kann der Südstädter mit seinem verletzten rechten Auge derzeit nur schwer vertragen („Ich kann das schöne Wetter leider überhaupt nicht genießen“), dennoch ist der junge Familienvater glücklich: „Ich bin froh, dass es so ausgegangen ist – ich hatte wohl nicht nur einen Schutzengel, sondern auch die drei von meiner Frau und meinen beiden Kindern dazu.“

„Ohne Helm und Brille wäre meine Familie heute vielleicht sogar allein!“

Und vor allem, so betont Peter Ossowski, trug er einen Fahrradhelm sowie eine Schutzbrille: „Das hat mich vor Schlimmerem bewahrt“, ist der Südstädter überzeugt und zählt die acht Bruchrisse an seinem kaputten Helm: „Wenn ich Brille und Helm nicht gehabt hätte, dann wäre ich vielleicht dauerhaft verletzt worden oder meine Frau und meine beiden Kinder wären heute sogar allein!“ Insofern nimmt der 35-Jährige sein Schreckenserlebnis zum Anlass für einen Appell: „Machen Sie es mir nach – steigen sie nicht ohne Helm aufs Fahrrad!“, ruft das Unfallopfer alle kleinen und großen CW-Leser auf: „Jeder, der keinen Helm trägt, ist ein Egoist – besonders wenn er Familie hat!“

Ersthelferin fährt nur noch „oben mit“

Zwar wird es noch etwas dauern, bis Peter Ossowski wieder auf Rad steigen kann; klar, dass er sich zuvor einen neuen Helm zulegen wird. Und, so berichtet der Südstädter, auch seine Ersthelferin, zuvor ein „Helm-Muffel“, wolle nun nicht mehr „oben ohne“ radeln – „das war vielleicht der positive Effekt des Unfalls!“