10.09.2013, 13.22 Uhr | Matthias Müller | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
2. Bergische Chornacht: Viel, viel Programm, aber nie Langeweile
Auch bei der 2. Bergischen Chornacht in der Historischen Stadthalle war der Chor-Gesang Trumpf: 18 Chöre aus Wuppertal und der Umgebung gaben dabei ihr Bestes, gestalteten ein Riesenprogramm und wurden mit viel Applaus verwöhnt.
Nachdem die Premiere im September 2011 ein großer Erfolg war, organisierte der Cronenberger Männerchor (CMC) auch die Zweit-Auflage der Chornacht. Unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Peter Jung ging der Programm-Marathon auch diesmal zu Gunsten des in Bau befindlichen Kinderhospizes Burgholz. Sieben Stunden lang stellten sich die Chöre aus Wuppertal, Solingen, Remscheid und dem Umland in den Dienst der guten Sache und schon vor Beginn um 16 Uhr strömten die Freunde der Chormusik voller Vorfreude in den Großen Saal der Historischen Stadthalle.
Das Programm nach der Eröffnung durch OB Jung war abwechslungsreich und äußerst kurzweilig, sodass die Stunden in der guten Stube Wuppertals fast wie im Fluge vergingen. Moderiert vom CMC-Vorsitzenden Bernd Tigges betrat zunächst der „Frauenchor DaCapo“ unter Hans-Jürgen Fleischer die Bühne. „Geht es Dir gut?“ war nicht nur der Titel des ersten Stückes, sondern auch die Frage an das Publikum, welche wohl jeder Zuhörer mit einem „Ja!“ beantwortet hätte. Dann folgten zunächst Evergreens in englischer Sprache, bevor die „Chorgemeinschaft Aufderhöhe 1892“, der „Wupper Chor“ und die „Chorgemeinschaft Flügelrad“ aus Schwelm den Staffelstab übernahmen.
Vom grünen Kaktus bis zu den Rivers of Babylon“
Die Vorträge aller Chöre wurden mit großem Applaus bedacht, so auch die des folgenden „Frauenchores Vohwinkel“ und des MGV „Harmonie Liederfreund“ aus dem CW-Land, der unter der Leitung von Klaus Heckmann mit Operettenmelodien betörte. Es folgte der „Ronsdorfer Frauenchor“, der unter anderem mit einem „Strauß aus tausend Noten“ aufwartete. Dazwischen hatten auch die Zuhörer die Möglichkeit, bei dem Lied „Kein schöner Land“ mit einzustimmen. Nach dem „Frauensingkreis Merscheid 1994“ betrat der „Damenchor Cronenberg“ (DCC) die Bühne: Unter seinem Dirigenten Edgar Brenner entführte der renommierte Cronenberger Chor musikalisch nach Spanien, aber auch zu den Mandelbäumen und den „Rivers of Babylon“, was bei manchem Zuhörer wohl Urlaubserinnerungen weckte.
Schließlich folgten die „Wuppertaler Canzonisten“ und, von vielen mit Spannung erwartet, der „Knabenchor Wuppertaler Kurrende“ unter seinem Dirigenten Dietrich Modersohn. Nach verklungenem Applaus übernahm der „Radevormwalder Männerchor“, bevor alle Chören gemeinsam und stimmgewaltig das „Bergische Heimatlied“ intonierten. Aber auch Zita Höschen von der Hospiz Stiftung Bergisches Land kam zu Wort: Sie berichtete über den Fortgang der Hospiz-Umbauarbeiten an der Kaisereiche.
Inzwischen war es Abend geworden, als der veranstalte CMC erste Kostproben seines Könnens zum Besten geben konnte. Unter seinem Dirigenten Artur Rivo intonierte der Männerchor Werke wie „Meine Heimat“, „Festgesang“, „Schäfer“ und „Tscheska“. Hochklassig ging es weiter: Es folgte „TonTaler“ unter der Leitung von Simone Bönschen-Müller mit Klassikern wie „Mein kleiner grüner Kaktus“. Damit war die Chornacht aber noch immer nicht zu Ende: Es folgten der „Bergische Männerchor Ronsdorf“, der „Remscheider Frauenchor“ und „Globus Vocalis“ mit einem bunten Potpourri, im Rahmen dessen auch noch der „Remscheider Männerchor Germania“ seine Visitenkarte abgab.
Hunderte Kehlen für das Kinderhospiz Burgholz
Den krönenden Abschluss des Chor-Events der Superlative setzte dann noch einmal der CMC mit einem „Swing durch Deutschland“ und „Die Nacht“, welche dann auch schon tatsächlich über dem Johannisberg hereingebrochen war. Zu guter Letzt füllten dann noch einmal sämtliche anwesende Chöre die Bühne, um dem Publikum ein musikalisches „Guten Abend – gute Nacht“ mit auf den Heimweg zu geben. Einen guten Abend hatten die Zuhörer sicherlich gehabt: Die 2. Bergische Chornacht war ein großes Musik-Erlebnis, zu dem CMC-Moderator Bernd Tigges allerdings gerne noch mehr Zuhörer begrüßt hätte.
Musikalisch blieben bei dem Chor-Event der Superlative indes keine Wünsche offen: Hunderte Sängerinnen und Sänger boten über 80 Lieder aus der bunten Welt der Musik – der Applaus, die Freude auf beiden Seiten und die große Dankbarkeit für eine tolle Organisation bleiben in Erinnerung, bis vielleicht die Einladung zur 3. Bergischen Chornacht lockt. Und auch wenn noch nicht der Erlös bekannt ist, das nächstes Jahr eröffnende Kinderhospiz Burgholz würde sich sicherlich auch über eine Drittauflage freuen…