10.09.2013, 18.00 Uhr   |   Redaktion   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Lebenstraum: Lehrer-Ehepaar Bigalke baut Schule in Peru auf

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Hier noch auf gepackten Koffern, nach 22 Stunden Anreise kam die Familie Bigalke in der vergangenen Woche gut in Lima an: "Der Flug war lang aber erträglich, die Einwanderung war problemlos. Alle Koffer und Seesäcke sind angekommen. Wir wurden gut aufgenommen und die Kinder spielen bereits im Garten unseres Hostels", berichtet die Familie auf ihrer Internet-Seite.

Anfang September begann für Lehrer Christian Bigalke nicht wieder die Schule am Carl-Fuhlrott-Gymnasium (CFG), sondern vielmehr ein völlig neuer Lebensabschnitt: Am 1. September 2013 wanderte der beurlaubte CFG-Lehrer mit seiner Ehefrau Verena, einer Grundschullehrerin, und den beiden Töchtern Lisanne (5) und Maryse (6) für fünf Jahre nach Südamerika aus. Im Hochland von Peru will das Wülfrather Lehrer-Ehepaar im Rahmen eines christlichen Hilfsprojektes eine Schule für 600 Kinder sowie einen christlichen Kindergarten gründen und damit auch eine Menge neuer Arbeitsplätze schaffen.

Als Motivation für das Peru-Engagement“ benennt Christian Bigalke, der am Carl-Fuhlrott-Gymnasium (CFG) Spanisch und Französisch unterrichtete, seinen christlichen Glauben: „Wir glauben, dass jeder Mensch wertvoll ist und möchten unseren Mitmenschen ganz praktisch dienen“, erläutert der 36-Jährige. Träger des Projekts ist der Verein „Colegio Diospi Suyana“: Bereits vor Jahren errichtete der Verein ein gleichnamiges Hospital – bis heute wurden dort mehr als 100.000 Patienten behandelt, rund 40 freiwillige Mitarbeiter aus Deutschland, den USA und Lateinamerika arbeiten mit 120 peruanischen Kollegen Hand in Hand.

Eine bessere Schulbildung und mehr Chancen für die Kinder der Ärmsten in Peru

Verena und Christian Bigalke freuen sich auf die Zusammenarbeit mit den internationalen Mitarbeitern in Curahuasi, etwa 50 Kilometer entfernt von der weltberühmten alten Ruinenstadt Machu Picchu entfernt. Die Ziele des Ehepaares Bigalke sind hoch gesteckt: Im rund 12.000 Kilometer von der Heimat entfernten Hochland von Peru sollen die Kinder an der zu errichtenden Schule durch Wertschätzung und Förderung ihrer jeweiligen Fähigkeiten ihre Potenziale entfalten sowie Hoffnung, Mut sowie Zukunftsperspektiven bekommen. Auch das Umfeld soll nachhaltig positiv geprägt werden, indem Kinder der ärmsten Bevölkerungsschichten Perus, der Quechua-Indianer und deren Familien, die Chance auf ein besseres Leben erhalten.

Eine bessere Bildung und möglichst hohe Schulabschlüsse sollen den Kinder die Möglichkeit eröffnen, ein selbstständiges und menschenwürdiges Leben zu führen. Darüber hinaus sollen perspektivisch alle Bewohner der Stadt profitieren, wenn die Absolventen der Schule einmal Verantwortung in ihren Familien und ihrer Stadt übernehmen. Um auch den Kindern ärmster Familien den Schulbesuch zu ermöglichen, werden die deutschen Lehrer ehrenamtlich in Peru arbeiten. „Damit wir während des Einsatzes unseren Lebensunterhalt bestreiten können, haben wir schon viele Spenden bekommen“, berichtet Christian Bigalke.

Unterstützung von Knipex und dem Posaunenchor, vielleicht in Zukuft Projekt mit dem CFG

So unterstützt die Firma Knipex unterstützt das Projekt großzügig und ebenso wie der Posaunenchor Cronenberg sammelte, spendeten auch viele Lehrer-Kollegen sowie Schüler und Eltern für das Vorhaben der Lehrer-Familie. Sogar einen Peru-Tag erlebten im Juli die Schüler der Grundschule Küllenhahn mit Christian Bigalke, in Ronsdorf hielten die Bigalkes Anfang Mai einen Vortrag über das Schulprojekt bei der freien Evangelischen Gemeinde. Zudem spendete die Firma vom Baur eine große Summe für den Lebenstraum der beiden Pädagogen. Allerdings sind weitere Förderer willkommen, denn etwa 500 Euro an Spenden werden noch pro Monat gebraucht. Zudem ist an eine Kooperation des CFG mit dem Schulprojekt in Peru gedacht, um in Zukunft vielleicht Schüler-Reisen zu ermöglichen.

Auch wenn sie mit dem fünfjährigen Peru-Aufenthalt einen Lebenstraum verwirklichen, fällt den Bigalkes der Abschied von Deutschland nicht leicht. Die Möbel sind eingelagert, acht Koffer gepackt und das Auto verkauft. In zweieinhalb Jahren ist zu Weihnachten ein Besuch geplant, dann will die Familie auch in Cronenberg vorbeischauen, um darüber zu berichten, wie es am „anderen Ende der Welt“ aussieht.

Spenden für das Peru-Projekt sind herzlich willkommen

Mehr Infos unter www.bigalkes.de. Spenden sind auf das Konto 12 577 600 der Vereinigten Deutsche Missionshilfe (VDM e.V.) bei der Volksbank Syke (BLZ: 291 676 24) ganz herzlich willkommen, Verwendungszweck: AC321000 Bigalke.