11.09.2013, 13.55 Uhr | Meinhard Koke | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
Brand im Schulzentrum: Schaden geht in die Zehntausende
Brandgeruch durchzieht das gesamte Schulzentrum Süd: Wie bereits online berichtet, kam es in der Nacht zum heutigen Mittwoch, 11. September 2013, zu einem Brand in der Schulbibliothek des „Süd“. Ein Blick in die betroffenen Räumlichkeiten lässt ahnen: Der Schaden dürfte weitaus größer ausfallen, als von der Polizei zunächst auf einige Tausend Euro geschätzt. Brandgeruch sowie Gestank von verschmortem Kunststoff sind in der Schulbibliothek immens, über Tischen, Stühlen und Regalen hat sich in der gesamten Bibliothek ein Rußfilm abgelagert, im hinteren Teil – wo der Brand vermutlich ausbrach – sind Kunststoffrohre und -blenden verschmolzen, Regale und unzählige Bücher sind verbrannt beziehungsweise stark beschädigt.
Glück im Unglück: Erneuerter Brandschutz verhinderte Schlimmeres
Der entstandene Schaden dürfte im fünfstelligen Bereich liegen – mindestens. „Hier wird nicht mehr viel zu retten sein“, zeigten sich die beiden Leiter der beiden Schulen im Schulzentrum Süd, Karl W. Schröder (Carl-Fuhlrott-Gymnasium) und Hartmut Eulner (Friedrich-Bayer-Realschule), vom Ausmaß des Feuers betroffen. Gleichzeitig äußerten sich Eulner und Schröder auch froh darüber, dass die Brandschutzeinrichtung griffen. Erst in den Jahren 2005/06 hatte das Gebäudemanagement Wuppertal (GMW) als Hausherr den Brandschutz im Schulzentrum für rund 600.000 Euro nachgerüstet: „Sonst wird ja immer über solche Maßnahmen gejammert“, äußerte sich FBR-Leiter Hartmut Eulner im CW-Gespräch überzeugt, dass zum Beispiel die Brandschutztüren und -fenster oder auch die schnellen Alarmierungen Schlimmeres im Schulzentrum verhinderten.
Nach Angaben von Thomas Lehn vom GMW sind die Schäden durch Versicherungen gedeckt, auch der Buchbestand der Bibliothek sei abgesichert, erfuhr die CW – die Mitglieder des Fördervereins der Bibliothek wird diese Mitteilung bei aller Betroffenheit sicherlich freuen. Im am stärksten betroffenen, rückwärtigen Teil der Bibliothek stolpert man indes nicht nur über verbrannte Bücher und Regale: Inmitten der angekohlten Reste liegt auch ein Pflasterstein – wie berichtet, geht die Polizei aufgrund dieses Fundes nach ihren ersten Ermittlungen von Brandstiftung aus.
War Brandbeschleuniger im Spiel?
Der oder die Täter gelangten demnach über ein Flachdach am rückwärtigen, zum Jung-Stilling-Weg gelegenen Teil des Schulzentrums zu den Räumlichkeiten der Bibliothek, warfen mit dem Stein (Foto 4 in unserer Bilder-Galerie vom Brandort) ein Fenster ein und legten das Feuer. Wie bereits berichtet, lösten Einbruchs- und Feuermelder binnen weniger Minuten Alarme aus, sodass Polizei und Feuerwehr schnell vor Ort waren. Da der Brand dennoch ein gewisses Ausmaß hatte, könnte ein Brandbeschleuniger im Spiel gewesen sein.
Ob die 2.222 Schüler der beiden Schulen im Schulzentrum Süd morgen wieder den Unterricht besuchen können (beziehungsweise aus Schülersicht „müssen“) soll sich im Laufe des heutigen Nachmittags entscheiden. Gegen 12 Uhr nahm ein Brandsachverständiger seine Arbeit im Schulzentrum auf, zudem muss geklärt werden, ob im Zuge des Feuers Schadstoffe freigesetzt wurden, die zu einer Gesundheitsbelastung führen könnten. Auch kann der Schulbetrieb möglicherweise nicht wieder aufgenommen werden, bevor die Brandschutz-Anlagen des Schulzentrums wieder funktionieren. Eines steht auf jeden Fall fest: Die Bibliothek des Schulzentrums wird längere Zeit nicht nutzbar sein.
OB Jung auf dem Weg ins Rathaus am Brandort
Übrigens: Auf seinem Weg zum Arbeitsplatz im Barmer Rathaus machte OB Peter Jung, der ganz in der Nähe des Schulzentrums wohnt, am heutigen Morgen Halt am Brandort, um sich ein Bild vom Ausmaß der Schäden zu machen.