20.09.2013, 14.03 Uhr   |   Redaktion   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Brand im Schulzentrum: Täter wollten die Bibliothek anstecken

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Nach Ansicht der Polizei wollten der oder die Brandstifter ganz gezielt die Bibliothek des Schulzentrums Süd beschädigen. Das gelang, aber welches Motiv könnten der oder die Täter gehabt haben?

Eine Woche nach dem verheerenden Brand in der Bibliothek des Schulzentrums Süd (die CW berichtete mehrfach), der einen Schaden von mehren hunderttausend Euro, ja womöglich sogar von bis zu einer Million Euro verursachte, ist aus der Vermutung Gewissheit geworden: Bei dem Feuer, das gegen Mitternacht in der Nacht zum Mittwoch, 11. September 2013, ausbrach, handelte es sich um Brandstiftung.

Darauf deutete ohnehin ein Pflasterstein hin, der inmitten von verbrannten oder angekokelten Büchern am Tatort gefunden worden war; wie Polizei-Sprecherin Anja Meis auf CW-Nachfrage berichtete, haben die Spurensicherer der Polizei überdies festgestellt, dass der oder die Täter einen Brandbeschleuniger benutzten. Dabei handelte es sich vermutlich um Benzin. Um die Ermittlungen nicht zu gefährden, aber auch, um kein Täter-Wissen preis zu geben, wollte Anja Meis sonst nichts weiter zum Stand der polizeilichen Untersuchungen bekannt geben, nur so viel: „Es wurden Spuren gesichert, die aber noch ausgewertet werden müssen.“

In einem Punkt sind sich die Ermittler aber offenbar sicher: Der Brandanschlag auf die Bibliothek wurde nicht zufällig, sondern ganz zielgerichtet verübt. „Das ergibt sich aus der Spurenlage und dem Tatablauf“, unterstreicht Polizei-Sprecherin Anja Meis. Demnach stiegen der oder die Täter vom Jung-Stilling-Weg aus über eine Mülltonne auf das Gründach des Schulzentrums, liefen offenbar direkt auf die Fenster der Bibliothek zu und warfen eine Scheibe mit dem Pflasterstein ein. Das löste den Einbruchsalarm aus, angeblich nur vier Minuten später schlugen dann auch die Feuermelder Alarm. Die schnelle Abfolge der Geschehnisse spricht dafür, dass der oder die Brandstifter geplant handelten und Ortskenntnisse hatten.

Hinweise zu der Brandstiftung sind nach Angaben von Anja Meis bislang noch keine eingegangen, weshalb die Polizei noch einmal bittet, dass sich Zeugen, die in der Nacht vom 10. auf den 11. September 2013 zwischen 23 und etwa 0.30 Uhr etwas Verdächtiges am Jung-Stilling-Weg oder im Bereich des Schulzentrums Süd bemerkt haben, dringend melden möchten. Das Polizeipräsidium ist unter Telefon 0202-284-0 zu erreichen.