20.11.2013, 16.54 Uhr   |   Marcus Müller   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Volkstrauertag: „Vergangenheit macht Sinn, wenn man sie kennt“

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An die Toten der Weltkriege wurde auch im Jahr 2013 am Ehrenmal gedacht.

Ein wenig abseits lehnte sie am Baum neben dem Ehrenmal, die provisorisch nach dem Diebstahl der Bronzeplatten aufgestellte Tafel mit den Namen der im Ersten Weltkrieg gefallenen Cronenbergern. Doch eben diese 460 Personen sowie viele weitere aus dem Zweiten Weltkrieg standen am Sonntagvormittag, 17. November 2013, wie jedes Jahr am Volkstrauertag im Mittelpunkt des Geschehens. Mit einer Gedenkstunde gedachten der Cronenberger Heimat- und Bürgerverein (CHBV) sowie viele vornehmlich ältere Dörper den – weltweit – durch Krieg umgekommenen Menschen sowie den Opfern von Gewaltherrschaft.

Im zehnten Jahr in Folge waren auch heuer wieder Schüler des Carl-Fuhlrott-Gymnasium (CFG) dabei, die sich im Unterricht gemeinsam mit Lehrer Ulrich Grote Gedanken zum Volkstrauertag und dem Ehrenmal gemacht hatten. „Ohne Denkmal gibt es keinen Ort der Verarbeitung“, mahnten die Schüler an die enorme Bedeutung, so mancher mag es auch als kleinen „Seitenhieb“ auf die Metalldiebe gesehen haben. Der Blick der heutigen Generation unterscheide sich zwar von dem der vorangegangenen und sei objektiver, man empfinde daher Krieg anders und stehe ihm kritisch gegenüber.

„Um Zukunft gestalten zu können, bedarf es solcher Denkmäler“

Während der Posaunenchor Cronenberg unter der Leitung von Volker Korbeck und die Cronenberger Männerchöre mit Dirigent Peter Kühn die Gedenkfeier musikalisch begleiteten, erinnerte Vikarin Sara Schäfer von der Evangelischen Kirchengemeinde Cronenberg in ganz persönlichen Worten an die Folgen der Kriege. Der Bruder ihrer Großmutter sei während des Zweiten Weltkrieges ums Leben gekommen, die Großeltern hätten daher nur selten von früher erzählt. „Vergangenheit macht nur dann Sinn, wenn man sie kennt“, mahnte Schäfer auch daher. Ein Besuch mit ihnen im Beinhaus von Douaumont in Frankreich sei für sie von prägender Bedeutung gewesen, da dort auch die Gebeine des Onkels ihrer Mutter liegen würden.

„Man muss die Menschen ermahnen, das Schwert nicht zu erheben“, verwies Sara Schäfer auf die Wichtigkeit von solchen Veranstaltungen wie der des CHBV zum Volkstrauertag. Diese würden schließlich auch junge Menschen „auf die Spur“ bringen. „Um Zukunft gestalten zu können, bedarf es solcher Denkmäler“, mahnte Vikarin Schäfer. Und wie CHBV-Vorsitzender Rolf Tesche gegenüber der CW berichtete, wird das Denkmal „Ehrenmal“ vielleicht schon im nahenden Dezember wieder rekonstruiert und die gestohlenen Namenstafeln (diebstahlsicher) ersetzt sein.

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