16.01.2014, 12.52 Uhr | Marcus Müller | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
TiC-Theater: Der Spielplan 2014 geht auch „ans Eingemachte“
Natürlich wird es im TiC-Theater auch in diesem Jahr wieder Bewährtes geben, da sind sich die beiden Theaterchefs Ralf Budde und Stefan Hüfner einig. „Von der Unterhaltung mit der Nähe zum Boulevard wollen wir jedoch zu einem Stil-Mix“, erklärt Budde. Und aus diesem Grund nimmt man an der Borner Straße neben den Klassikern und Komödien auch wieder unbekanntere Stücke mit in den neuen Spielplan. „Diese sind in der Vergangenheit immer gut angenommen worden“, erklärt Budde. „Wir wollen Anreize schaffen für das Ensemble und das Publikum.“
Den Auftakt macht dabei Anfang März das bereits im vergangenen Jahr geplante, aber kurzfristig wegen einer Erkrankung verschobene „Oskar und die Dame in Rosa“, für welches das TiC-Atelier Unterkirchen ein wenig umgestaltet wird. Eine Woche später wird die Spielzeit 2014 dann auch „offiziell“ im Stammhaus mit dem Kriminalstück „Die toten Augen von London“ nach Edgar Wallace eröffnet. „Das ist bereits ein Fixpunkt im Spielplan, auf den viele Zuschauer warten“, berichtet Budde über die Krimi-Nachfrage an der Cronenberger Bühne.
Neu: Operette im TiC – aber ein bisschen anders
Im April wartet dann der erste Höhepunkt des Jahres: TiC-Chef Ralf Budde wird im Atelier die Operette „Die lustige Witwe“ inszenieren. „Damit stoßen wir die Tür zu etwas Neuem auf“, erklärt der Regisseur. „Es ist eine neue Herausforderung, da wir in diesem Genre noch nicht tätig waren.“ Allerdings wird die Version an die vorhandenen Räumlichkeiten ein wenig angepasst. Einen Monat später kehrt zudem Thomas Gimbel ins Dorf zurück und bringt das Woody-Allen-Stück „Spiel’s nochmal Sam“ (noch einmal) auf die Bühne. „Das ist im TiC schon vor vielen Jahren gelaufen“, erinnert sich Stefan Hüfner. Die letzte Premiere vor der Sommerpause ist dann auch etwas ganz Besonderes: „Wir sind ein bisschen stolz darauf, das Stück hier hin zu angeln“, freut sich TiC-Chef Ralf Budde auf die Inszenierung des Kino-Hits „Ziemlich beste Freunde“, dessen Bühnenfassung „noch ganz frisch“ sei, so Budde. Ganz im Stile eines „Pinguinwetter“, das im Jahr 2013 Uraufführung in Cronenberg feierte.
Mit ganz und gar nicht so leichter Kost beginnt schließlich die zweite Hälfte des TiC-Jahres. „Es ist schon ein krasses Stück“, berichtet Musikchef Stefan Hüfner über „Verrücktes Blut“ von Nurkan Erpulat und Jens Hillje, das im September Premiere feiert. „Es soll eine zweite Tür öffnen“, so Hüfner. Die Geschichte um eine Lehrerin, die eine Klasse mit einer Waffe dazu bringt, Schillers „Die Räuber“ zu lesen und zu spielen, gehe „dermaßen ans Eingemachte“ (Hüfner), dass es ein „großes Experiment“ (Budde) für TiC-Verhältnisse sei. „Es ist eine andere Qualität der Direktheit, da legt man die Ohren an“, erklärt Hüfner. Und Mit-Theaterchef Ralf Budde ergänzt: „Dieses Stück ist unheimlich unbequem, ich bin gespannt, wie es vom Publikum angenommen wird.“
Musical-Sparte in „bewährten Händen“ von Patrick Stanke
Im Anschluss daran wird es dann aber wieder musikalisch: „In den bewährten Händen von Patrick Stanke“ liegt im September das Musical „Ein Käfig voller Narren“, welches durch das Outing des ehemaligen Fußball-Nationalspielers Thomas Hitzelsperger neue Aktualität gewonnen habe, wie Stefan Hüfner betont. Im Oktober findet dann auch Regisseur Raik Knorscheidt wieder die Zeit, nach Cronenberg zu kommen: Er wird „Die Wahrheit“ von Florian Zeller inszenieren. „Es ist eine Komödie, die auf sehr hohem Niveau verhandelt“, erklärt TiC-Leiter Ralf Budde.
Zum Ende des Jahres kommen dann noch einmal zwei echte Klassiker auf die TiC-Bühne: Im November gibt es „Hamlet“ an der Borner Straße zu bewundern. „Nach Schiller nun wieder mal Shakespeare“, spielt Budde auf den derzeitigen Erfolgshit „Kabale und Liebe“ an. „Das passt uns in diesem Jahr auch personell sehr gut.“ Als Höhepunkt wartet dann im Dezember wieder „Die Feuerzangenbowle“ – natürlich! „Die Nachfrage ist sensationell gut“, berichtet Ralf Budde. Über 170 Aufführungen seien im TiC bereits über die Bühne gegangen. „Das ist eine nicht für möglich gehaltene Geschichte.“