26.02.2014, 15.49 Uhr   |   Redaktion   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Gerettet, gefeiert und gemeckert: FFC blickte auf 2013 zurück

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FFC-Chef Dirk Jacobs (2.v.li.) sowie Stellvertreter Andreas Homm (li.) und Bezirksbürgermeister Michael-Georg von Wenczowsky (re.) zeichneten Heinz Becker als Ehrenbrandmeister der Dörper Wehr aus. Im Hintergrund: die weiteren Geehrten der diesjährigen FFC-Versammlung.

Auf ein durchaus „bewegtes“ Jahr blickte die Freiwillige Feuerwehr Cronenberg (FFC) am vergangenen Freitag, 21. Februar 2014, bei ihrer Jahreshauptversammlung zurück: Zwar lag die Zahl der Brände mit 32 Einsätzen im üblichen Jahresdurchschnitt, dennoch hatten die 44 Aktiven der Dörper Feuerwehr im Jahr 2013 mit 197 Einsätzen erheblich mehr als im Vorjahr zu tun.

Wie der scheidende Schriftführer Christian Oertel in der Nikodemuskirche berichtete, lag das zum einen an der Ersthelfer-Gruppe der FFC: 95 Mal mussten die Retter im vergangenen Jahr zu Notfällen „em Dorpe“ ausrücken. Zusätzlich hatte die Feuerwehr Cronenberg 70 Hilfeleistungen zu absolvieren, wobei ein erheblicher Anteil der Einsätze „Hilflosen Personen hinter verschlossener Tür“ galt – Rekord! Allein Ende 2013 wurden die Dörper Retter 21 Mal alarmiert, weil Menschen in Notlagen in ihren Wohnungen befürchtet wurden – zumal darunter auch zunehmend Fehlalarme waren, empfinden sich die Freiwilligen verstärkt als „Schlüsseldienst“.

FFC: „Voll in das Cronenberger Leben eingebunden.“

Vermehrte Hilfeleistungs-Alarme, so berichtete Christian Oertel, seien in der gesamten Stadt feststellbar – sei die Notruf-Hemmschwelle gesunken oder gebe es mehr einsame Menschen, forschte der FFC-Chronist nach möglichen Ursachen. Siegfried Brütsch, Leiter der Berufsfeuerwehr, bestätigte den Trend, der mit dem demografischen Wandel zu tun habe: „Die Menschen werden älter, leben immer länger allein“, zeigte sich Brütsch überzeugt, dass man auch weiterhin verstärkt mit Hilfeleistungs-Einsätzen zu tun haben werde. Umso mehr dankte der Berufsfeuerwehrchef, wie zuvor auch schon Bezirksbürgermeister Michael-Georg von Wenczowsky, den Ehrenamtlichen der Cronenberger Wehr sowie dem Förderverein für ihre Arbeit im vergangenen Jahr.

Mit Blick auf die Rückschau von Christian Oertel, in der natürlich auch das Rekord-Feuerwehrfest 2013, die Teilnahme an der Werkzeugkiste, Hilfe bei Martinszügen und anderen Veranstaltungen Thema waren, galt der Dank auch dem FFC-Engagement außerhalb der Feuerwehr-Arbeit: „Sie sind hier voll in das Leben Cronenbergs eingebunden, manches Fest ist ohne sie vielleicht gar nicht zu denken“, attestierte Siegfried Brütsch: „Das ist gut so, das verschafft Anerkennung.“ Umso mehr zeigte Wuppertals oberster Feuerwehrmann Verständnis für die Kritik, die im letzten Jahr dazu laut geworden war, dass die FFC-Leute auch noch ihre Räumlichkeiten im Löschhaus selbst renovieren mussten: „Das dürfte eigentlich nicht sein“, bestätigte Siegfried Brütsch, sei aber der knappen Finanzlage der Stadt geschuldet.

Forderung an die Stadt: Mehr Unterstützung für freiwillige Feuerwehren

Guido Blass, Sprecher der freiwilligen Feuerwehren Wuppertals, wollte sich damit aber nicht zufrieden geben: Die Freiwilligen seien mit der Vielzahl an Einsätzen an der Belastungsgrenze angekommen – es dürfe daher nicht sein, dass sie auch noch für eine verbesserte Ausrüstung demonstrieren oder auch ihre Räume in Schuss halten müssten. Blass forderte daher, dass die Stadt die Arbeit der Freiwilligen stärker fördern müsse, damit die Feuerwehren leistungsfähig bleiben könnten. Dazu zählte auch folgender Wunsch: Zwar wurde begrüßt, dass die Stadt nunmehr die Zusatzversicherung für die aktiven Feuerwehrleute in der Gesamtstadt übernimmt, nachdem in Cronenberg hierzu zuvor der FFC-Förderverein beziehungsweise die Bezirksvertretung eingesprungen waren.

Kein Verständnis herrschte aber, dass die Stadt nicht auch die Zusatz-Versicherung für die Jugendfeuerwehr trägt, zumal sich der Betrag insgesamt für alle freiwilligen Feuerwehrleute auf lediglich wenige Tausend Euro beläuft – Feuerwehrchef Brütsch dürfte die Kritik nicht überhört haben. Allerdings wurde in der Nikodemuskirche nicht nur „gemeckert“, sondern auch geehrt: Heinz Becker, der fast drei Jahrzehnte die Kfz-Werkstatt der Wuppertaler Feuerwehr leitete, wurde von FFC-Chef Dirk Jacobs und Stellvertreter Andreas Homm zum Ehrenbrandmeister der FFC ernannt – erst der Vierte der Dörper Wehr.

Ehrungen und Beförderungen

„Der Heinz war immer für uns da“, begründeten die beiden FFC-Leiter die Auszeichnung: „Und er ist immer liebevoll mit unseren Fahrzeugen umgegangen.“ Heinz Becker gab das Kompliment zurück: „Die Fahrzeuge der FFC waren immer hervorragend gepflegt.“ Daneben wurden Lukas Kittler und Lucas Müller für ihre jeweils 10-jährige Mitgliedschaft in der FFC geehrt und folgende Beförderungen ausgesprochen: André Schulte, Tim Pissarek und Sven Häuser (zum Hauptfeuerwehrmann), Patrick Fischer ist nun Unterbrandmeister und Björn Hohnholdt wurde zum Hauptbrandmeister befördert.

Mehr Infos zur Freiwilligen Feuerwehr Cronbenberg gibt es online hier.

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