01.04.2014, 14.14 Uhr   |   Redaktion   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

„Ordnungspartnerschaft Pädsäppel“: Gleich die ersten Knöllchen

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Valentin Jakob, Ottmar Ay und Jörn Hohensee (von re.) gingen im Rahmen der Cronenberger "Ordnungspartnerschaft Pädsäppel" heute erstmals auf Streife durch Sudberg und unter anderem Henner Görtz (mi.) bekam die Neuregelung mit einem Knöllchen zu spüren. Hausbesitzer in der Nähe können sich übrigens gerne bei Rosi Kemp (li.) einen "Apple-Caddy" oder auch den "Apple-Boy" ausleihen, um ihrer Räumpflicht nachzukommen. Oder sie nutzen den neuen Pferdeäpfel-Räumdienst, den Garten- und Landschaftsbauer Thomas Breiter (2.v.l.) seit dem heutigen 1. April anbietet.

Henner Görtz war am heutigen Dienstagmittag, 1. April 2014, nicht mehr in April-Scherz-Stimmung: Gerade hatte er rund um sein Haus an der Sudberger Straße Frühjahrsputz gemacht, da erhielt er ein „Knöllchen“: 25 Euro muss Görtz bezahlen, weil er einen Haufen „Pferdeäpfel“ auf der Straße vor seinem Eigenheim nicht beseitigt hatte.

Hintergrund: Nach dem Vorbild der Schneeräumpflicht sind Hauseigentümer seit dem heutigen 1. April in Wuppertal verpflichtet, die Hinterlassenschaften von Pferden vor ihren Grundstücken zu beseitigen. Während die Winter-Räumpflicht sich lediglich auf Fußwege oder auch auf Haltestellen bezieht, wenn sich solche direkt vor dem betreffenden Haus befinden, erstreckt sich die Pferdeäpfel-Räumpflicht auch auf den jeweiligen Fahrbahnabschnitt vor der Tür.

Der Rat der Stadt hatte die Ausweitung der Räumpflicht in seiner letzten Sitzung am 24. Februar 2014 mehrheitlich beschlossen und zugleich so genannte „Brennpunktzonen Rossknödel“ festgelegt. Während die Gegner von einer „Pädsäppel-Posse“ sprachen, verwiesen die Befürworter auf die jahrelangen Proteste gegen verschmutzte Straßen in Ortsteilen mit Reitställen, wie etwa am Dönberg, in Ronsdorf oder auch in Sudberg. In der Tat waren die Hinterlassenschaften von Pferden immer wieder ein Thema bei den Mitgliedertreffs oder den Stammtischen des Bürgervereins „Sudbürger e.V.“.

In Cronenberg: „Ordnungspartnerschaft Pädsäppel“ geht Streife

Mit dem heutigen Inkrafttreten der Räumpflicht schwärmte die dazu in Cronenberg gebildete „Ordnungspartnerschaft Pädsäppel“ erstmals in den Dörper Süden aus: An der Seite von Hauptkommissar Ottmar Ay von der Polizeidienststelle Cronenberg gingen Jörn Hohensee und Valentin Jacob vom kommunalen Ordnungsdienst der Stadt erstmals „Streife“ durch die „Brennpunktzone Sudberg“. Ob an der Teschensudberger Straße, dem Jöferweg, der Hintersudberger Straße oder auch am Oberheidt – gleich mehrfach stieß die „Pädsäppel-Streife“ dabei auf Verstöße gegen die neue Räumpflicht.

„Das ist doch ein Scherz“, konterte auch Henner Görtz, als ihm Valentin Jakob das 25-Euro-Knöllchen in die Hand drückte: „Von einer Pferdeäpfel-Räumpflicht habe ich ja überhaupt noch nichts gehört.“ Das war die Standard-Aussage am heutigen 1. April: Nichts davon wussten die allermeisten betroffenen Eigentümer in Sudberg, zahlen müssen sie dennoch: Unwissenheit schützt schließlich nicht vor Strafe…

Bußgeld-Katalog: 10 Euro pro 500 Gramm Pferdeäpfel

Wobei Henner Görtz mit 25 Euro noch glimpflich davon kam: Der Haufen Rossknödel vor seinem Haus war eher kleiner, „im Durchschnitt fallen 35 Euro an“, erläuterte Jörn Hohensee gegenüber der CW. Pro 500 Gramm nicht beseitigter Pferdeäpfel, erklärte Polizei-Hauptkommissar Ottmar Ay, sieht der Strafenkatalog ein Bußgeld von 10 Euro vor – das sei vergleichsweise wenig, versicherte Ordnungsdienstler Valentin Jakob: „Allein eine weggeworfene Zigarette kostet ja schon 20 Euro.“

Garten- und Landschaftsbau Breiter: Pferdeäpfel-Räumdienst neu im Angebot

Reitstall-Besitzerin Rosi Kemp versicherte derweil, dass die Hinterlassenschaft auf der Straße vor dem Görtz-Haus nicht von einem ihrer Pferde stammen könne: Sie halte ihre Reiter dazu an, Pferdeäpfel zu beseitigen, zur Entsorgung hält Rosi Kemp einen „Apple-Boy“ und einen „Apple-Caddy“ bereit – lange schon vor dem heutigen Inkrafttreten der Räumpflicht. Renate Hinsche, die gerade mit ihrem Enkel im Kinderwagen am „Tatort“ vor dem Haus von Henner Görtz vorbei kam, befand die Neuregelung für sinnvoll: „Endlich geht’s denen an den Kragen“, freute sich die Sudbergerin über die Räumpflicht: Man müsse ja in Sudberg in manchen Straßen Slalom fahren, um nicht von einen Haufen in den nächsten zu geraten.

Übrigens: Eine Nase beweist derweil Thomas Breiter: Der Garten- und Landschaftbauer aus Sudberg hat nach dem Vorbild seines Winterdienstes nun auch einen Pferdeäpfel-Räumdienst in sein vielseitiges Angebotsspektrum aufgenommen. Nähere Infos dazu gibt Thomas Breiter gerne unter Telefon 0202-426 52 60.

Update (2. April 2014): Bitte beachten Sie unbedingt unsere weiterführende Berichterstattung zu diesem Thema, das für jede Menge Aufsehen sorgte!