02.05.2014, 13.41 Uhr   |   Redaktion   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Tobias Gerbracht: CFG-Schüler in Nationalmannschaft berufen

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Wurde in die Physik-Nationalmannschaft berufen: Tobias Gerbracht, Schüler des Carl-Fuhlrott-Gymnasiums und Student der Juni-Uni.

Seit vergangenem Sonntag, 27. April 2014, zählt Tobias Gerbracht zum Team der Nationalmannschaft. Am Montag, dem ersten Schultag nach den Osterferien, musste der 16-Jährige dann aber auf dem Pausenhof des Schulzentrums Süd keine Autogramme geben. „Meine Schulkameraden fanden das schon cool“, berichtet der Schüler der Jahrgangsstufe 9 des Carl-Fuhlrott-Gymnasiums (CFG): „Aber es hat sich eigentlich nichts geändert, die gucken mich jetzt nicht alle pausenlos an.“

Der Grund dafür, warum Tobias Gerbracht im „Süd“ nun nicht der große Star ist, lässt sich mit einer Vokabel aus der Sportwelt so erklären: Tobias Gerbracht zählt in einer „Randsportart“ zum „Adler-Team” – der Physik-Nationalmannschaft. Das naturwissenschaftliche Ass, in Physik und Mathe mit einer „Eins“ auf dem Zeugnis, wurde von CFG-Physik-Lehrer Michael Winkhaus vorgeschlagen. Als Student zählte Tobias Gerbracht dann zu einem neunköpfigen Team, welches die Junior-Uni für NRW ins Rennen schickte. Betreut von den Junior-Uni-Dozenten Annika Schächt, Justus Faust und Patrik Hagemann konnten sich beim bundesweiten Physik-Turnier „GYPT“ (German Young Physicists’ Tournament) für Jugendliche zunächst zwei der Junior-Uni-Studenten für die Endrunde qualifizieren, einer davon: Tobias Gerbracht.

Mit Wasserbomben-Experiment gepunktet

Der 16-Jährige setzte sich in Kassel mit Experimenten rund um das Zerplatzen von Wasserbomben durch. Mit einer Spezialkamera der Bergischen Universität, dem wichtigsten Kooperationspartner der Junior Uni, hatte er dazu zuvor einen Film gedreht. Am vergangenen Wochenende nahmen Tobias Gerbracht und seine erst 13-jährige Junior Uni-Mitstudentin Katrin Klingel dann mit acht weiteren Teilnehmern aus ganz Deutschland am Endrunden-Workshop in Ulm teil. Auch am dortigen Schüler-Forschungszentrum überzeugte der CFG-Schüler mit seiner Präsentation in englischer Sprache; mit fünf weiteren Kandidaten wurde Tobias Gerbracht in die Physik-Nationalmannschaft berufen.

Im Juli zur Physik-WM nach Großbritanien

Vom 3. bis 10. Juli wird der Küllenhahner Gymnasiast und Junior-Uni-Student nun nach Shrewsbury in Großbritannien reisen und dort mit der deutschen Physik-Nationalmannschaft an der internationalen Physik-WM teilnehmen. „Wir sind sehr stolz auf alle unsere neun Teilnehmer“, äußerte sich Professor Ernst-Andreas Ziegler, Gründer und Vorsitzender der Geschäftsführung der Junior Uni zu dem Erfolg der Nachwuchsphysiker aus dem Bergischen: „Wir mussten, um die besten Köpfe zu fördern, erst einmal in Steine investieren. Dank der Labore, über die wir jetzt verfügen, haben die besten Talente nun hervorragende Bedingungen zum Experimentieren und Forschen.“

Tobias Gerbracht indes nahm seine Berufung in die Nationalmannschaft mit gemischten Gefühlen auf: „Ich habe mich super gefreut“, blickt der CFG-Schüler auf den vergangenen Sonntagmorgen zurück. Gleichzeitig habe es ihm aber auch für seine Mitbewerber leid getan, die bei dem entscheidenden Workshop allesamt zu Freunden geworden seien: „Das war eine richtig tolle Atmosphäre, sowas habe ich noch nicht erlebt“, blickt Tobias auf die Tage in Ulm zurück.

Außerhalb des Labors ein Downhill-Einradfahrer

Auch wenn ihn die Naturwissenschaften „generell“ interessieren, Tobias Gerbracht hat auch noch anderes im Sinn. Kaum weniger außergewöhnlich ist seine Leidenschaft für das Downhill-Einradfahren. Und neuerdings ist auch die englische Sprache in den Fokus des Ronsdorfers gerückt: Weil er bei der Qualifikation für die Physik-Nationalmannschaft gemerkt habe, wie wichtig es sei, sich in der Weltsprache bewegen zu können, überlegt der 16-Jährige derzeit, Englisch zu einem weiteren „Hobby” zu machen – vielleicht ein Grundstein, um einmal in die Physik-Weltauswahl berufen zu werden. Um es wieder sportlich auszudrücken: „Schau’n mer mal“…