05.05.2014, 12.13 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

FBR: „Und dat is en Kraft-Wärme-Kopplung…“

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DUA-Expertin Sabine Klingel mit den Schülern der Friedrich-Bayer-Realschule. Im Hintergrund FBR-Lehrerin Olga Wagner.

„Also, wat is en Dampfmaschin?” – ein Hauch des legendären Filmklassikers „Die Feuerzangenbowle” wehte kürzlich durch die Friedrich-Bayer-Realschule (FBR): Nicht ein Ex-Pennäler hatte sich aber hier eingeschmuggelt, auch wurde nicht das „hochgeistige” Heißgetränk angesetzt, es ratterte tatsächlich „en Dampfmaschin”.

Im naturwissenschaftlichen Kurs der Jahrgangsstufe 8 der Küllenhahner Realschule war nämlich nicht Film-Professor Bömmel zu Gast, sondern vielmehr Sabine Klingel: Die Umweltbeauftragte der Deutschen Umwelt-Aktion (DUA) schaute für zwei Unterrichtsstunden im Kurs von FBR-Lehrerin Olga Wagner vorbei und hatte dabei auch eine Dampfmachine im Gepäck. Die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) hatten zuvor allen weiterführenden Schulen im Tal im Rahmen einer Aktion zum Thema „Energiesparen” den Besuch der DUA-Expertin angeboten und die Bayer-Realschule hatte zugegriffen. Zwei Stunden lang war da mal nicht langweilige Theorie, sondern Energieerzeugung hautnah Trumpf.

Aber Sabine Klingel ließ nicht nur die kleine Dampfmaschine schnaufen und pfeifen, die DUA-Expertin zeigte den Realschülern auch auf, wie sich ein Nebenprodukt der Dampfmaschine nutzen lässt: Sie leitete den Heißdampf der Maschine in ein kleines Häuschen und die Realschüler staunten nicht schlecht, was sich auf dem daran angeschlossenen Temperaturfühler tat: Von 24 Grad stieg der Pegel auf 80 Grad, auf 90 Grad, um schließlich bei 93 Grad stehen zu bleiben – da waren die Schüler von FBR-Lehrerin Olga Wagner beeindruckt. Zumindest im Klassenraum der Realschule war es „ein Kinderspiel”, die Kraft-Wärme-Kopplung herzustellen und die Abwärme als Heizenergie zu nutzen.

Sabine Klingel berichtete den Realschülern jedoch, dass dieses Energie-Potenzial vielfach noch gar nicht genutzt wird, Energie also auch heute noch häufig vergeudet wird – die Botschaft dabei: Möglichkeiten zur Reduzierung von Treibhausgasen sind da, man kann etwas gegen den Klimawandel tun, die Optionen müssen nur genutzt werden. Und zumindest Manuel (14) wusste, wo Kraft-Wärme-Kopplung bereits Wirklichkeit ist: im Müllheizkraftwerk (MHKW) Korzert. Hier ist die bei der Müllverbrennung entstehende Abwärme längst kein „Abfall-Produkt” mehr, sondern wird mehr und mehr als Fernwärme zur Beheizung genutzt.

Und die geht nicht nur an Wohnhäuser und Firmen oder wärmt das Wasser des Freibades Neuenhof. Im Winter haben es auch die Schüler des FBR-Kurses 8 NC dank Kraft-Wärme-Kopplung in ihrem Klassenzimmer angenehm warm – das Schulzentrum Süd wird ebenso mit Fernwärme beheizt. Im „Süd“ klappt’s also mit der Energieeinsparung…