17.06.2014, 20.30 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Pickfest: Zwei heiße Pfingst-Tage in Vonkeln

Artikelfoto

Frontfrau Ron Ja Rösti und ihre “Kartoffelschäler” Bernardo Potato, Harry Z.Ziki, Micha Pellmann sowie PommFritz kamen in der Party-Küche ganz schön ins Schwitzen.

„Ich werde bei unserer nächsten Jahreshauptversammlung beantragen, dass Petrus zum Ehrenmitglied ernannt wird“, sagte Friedhelm Ackermann zum Vonkelner Pickfest. Zum sechsten Mal in Folge schien dem Pickverein „Grüne Eiche e.V.“ zu seinem zweitägigen Fest die Sonne, zumal es sich auf der Pickbahn im Schatten der Bäume selbst am heißesten Pfingst-Wochenende seit Jahrzehnten gut aushalten ließ, pilgerten die Besucher zahlreich an die „Grüne Eiche“: „Wir sind sehr zufrieden“, befand Pick-Chef Ackermann – das rechte Fazit zum 120-jährigen Bestehen des Vereins.

Zumal sich die rund 40 Mitglieder zum Jubiläum kräftig „ins Zeug“ gelegt hatten: Nachdem zuvor schon Treppen, Mauern, die Bühne oder auch der Abwurfplatz erneuert worden waren, spuckten die Picker nun wieder in die Hände, renovierten ihr schmuckes Vereinsheim und bezogen die Polster der Sitzbänke zum Beispiel mit original Karostoff aus Schottland – richtig fein gemacht präsentierte sich die „Grüne Eiche“ am vergangenen Samstag. „Zu solchen Maßnahmen gehört natürlich die Bereitschaft der Mitglieder“, dankte Friedhelm Ackermann dafür, dass die Picker „so manche Stunde ihrer Freizeit geopfert“ hatten.

Der erste Tag des Pickfests stand ganz im Zeichen des altbergischen Wurf-Spiels, das die Schmiede und Schleifer im 19. Jahrhundert erfunden haben sollen, als das Kegeln durch die Kirche als Glücksspiel „geächtet“ war. Ab 14 Uhr spielten die Vonkelner am Pfingstsamstag das alljährliche Königspicken aus. Diesmal traten 13 Vereinsmitglieder um die Pick-Krone an – da von den einst diversen Pickbahnen im Bergischen nur noch auf der Vonkelner Anlage gespielt wird, darf sich der Pick-König zugleich mit dem inoffiziellen Titel des Pick-Weltmeisters schmücken.

Abo-Sieger nicht da – „Edel-Techniker“ Schmidt gewinnt

Und diesmal war für mehr Spannung als zuletzt gesorgt: Weil Abo-Sieger Carsten Fütterer urlaubsbedingt fehlte, war diesmal die Bahn frei für die Konkurrenz. Nach insgesamt 45 Würfen gewann der Picker das Königspicken, der bislang stets mit den besten „Haltungsnoten“ bedacht wurde: „Edel-Techniker“ Dirk Schmidt traf 23-mal die kleinen Holzpinne und wurde dafür zum Pick-König 2014 „gekrönt“. Mit gebührendem Abstand und 18 Treffern belegte Dieter Deckert den zweiten Platz, während Platz 3 im Stechen entschieden werden musste.

Zuvor mit je 16 Pinnen gleichauf setzte sich Vereins-Neuling Axel Johne schließlich gegen Patrick Florath durch und wurde bei seinem ersten Königspicken auf Anhieb Dritter. Nicht ganz so gut lief es für Markus Boos bei seiner Königspicken-Premiere: Das Mitglied des Schachvereins belegte mit nur drei Pinnen den letzten Platz und gewann damit die begehrte Zitrone, welche im Anschluss an die Siegerehrung von den beiden Boos-Söhnen ohne saure Miene, aber mit viel Genuss verspeist wurde. Zur Ehrenrettung von Markus Boos: Mit König, Dame und Bauern kann der Pastoralreferent der katholischen Südhöhen-Gemeinden sicherlich besser umgehen als die meisten Picker…

Nach dem über vierstündigen Wettbewerb wurden auf der Pickbahn eilends Tische und Bänke aufgebaut: Nach dem Picken war am Abend Party angesagt. Die „Peddy Pellmann Band“, alljährlich Stammgast beim samstäglichen Pickfest, enterte die Bühne und tischte ihre stets fein „abgeschmeckte“ Party-Mischung aus aktuellen Charthits und Highlights der Rock- und Pop-Geschichte auf – erst in der lauen Vonkelner Nacht war der Party-Hunger der Besucher gestillt, die letzten Gäste machten um 2 Uhr das Licht auf der Pickbahn aus.

Viel Zeit zum Schlafen blieb nicht, denn beim Irish-Folk-Frühschoppen am Pfingstsonntag zeigte sich die Pickbahn bereits wieder proppevoll: Kulinarisch stand der zweite Fest-Tag ganz im Zeichen von frischem Guinness vom Fass, edlem Whiskey, „irren“ Reibekuchen sowie anderem Gebrutzelten und Gebackenen. Musikalisch sorgte derweil die Band „Frickelsome Amsel“ mit Klasse-Folk aus Schottland, Irland sowie Eigenkompositionen dafür, dass sich die vielen Besucher des zweiten Pickfest-Tages an der Grünen Eiche wie auf der grünen Insel fühlten. Ergebnis: Am Ende waren alle Fässer Guinness ausgetrunken…

Mehr zum Pick-Verein gibt es online unter pickverein.de

pickfest_2014_01

Image 1 of 29