12.07.2014, 16.30 Uhr   |   Matthias Müller   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Zu Besuch bei den NaturFreunden: 16 Kinder aus Tschernobyl

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Bescheiden im Hintergrund: Hannelore Geiss (hi. mi.) mit ihren 16 Gästen und den Betreuern aus Weißrussland vor dem NaturFreunde-Haus Cronenberg.

Am 1. Juli 2014 kamen sie am Greuel an: Noch bis zum 22. Juli verbringen 16 weißrussische Kinder aus der Nähe von Tschernobyl auf Einladung des Vereins „Ärzte in sozialer Verantwortung für die Kinder von Tschernobyl“ im Cronenberger NaturFreunde-Haus drei Ferienwochen. Vereins-Aktivistin Hannelore Geiss hat es mit ihrer unermüdlichen Arbeit und trotz ihres hohen Alters von immerhin 89 Jahren sowie gesundheitlicher Gebrechen wieder einmal geschafft, acht Mädchen und acht Jungen im Alter zwischen sieben und zwölf Jahren nach Wuppertal zu holen.

1986 ereignete sich das verheerende Unglück im Kernkraftwerk von Tschernobyl; seit 1992 ist Hannelore Geis aktiv und war schon ‘zig mal in Weißrussland, um sich um Kinder aus dem weißrussische Örtchen Merkolowitschi in der durch den Atom-Gau von Tschernobyl besonders betroffenen Gomel-Region zu kümmern. „Wir haben schon viel Leid gesehen. Auch wenn sich der weißrussische Staat inzwischen mehr um die Opfer kümmert, ist die Not noch sehr groß“, weiß die engagierte Seniorin.

„Ärzte in sozialer Verantwortung“: Schon 1.000 Kinder nach Wuppertal geholt

Rund 1.000 Kinder sind inzwischen schon durch den Wuppertaler Verein und maßgeblich mit Hilfe von Hannelore Geiss zu einem unbeschwerten Urlaub in Cronenberg gewesen. Dazu gingen unzählige Pakete nach Merkolowitschi, sogar eine Zahnstation wurde dort eingerichtet. Nun warten im Bergischen Land und bei Ausflügen wieder viele tolle Erlebnisse auf die Kleinen: Es soll in den Freizeitpark Kalkar gehen, der Wuppertaler Zoo wird ebenfalls besucht und vielleicht der Botanische Garten auf der Hardt. Natürlich ist eine Fahrt mit der Schwebebahn vorgesehen, und ein Grillabend mit den NaturFreunden steht auch auf dem Programm. „Aber wir werden auch viel durch den Wald spazieren gehen, ganz ohne Stress“, berichtet Begleiterin Luba Golubizkaja, die schon oft Kinder aus Tschernobyl nach Cronenberg begleitet hat und inzwischen die deutsche Sprache sehr gut beherrscht: „Es ist hier in Cronenberg wie bei einem Kururlaub für die Kinder – das gefällt uns sehr.“

Wer kann helfen? Sach- und Geldspenden erbeten

Aber: „Es hängt alles an Spenden“, hofft Hannelore Geiss auf weitere Zuwendungen durch die CW-Leser. Denn: Auch wenn Hannelore Geiss noch rüstig ist, wird das Spendensammeln zur Finanzierung des Aufenthaltes zunehmend schwieriger. Allein die Kosten für den Reisebus erhöhen sich von Jahr zu Jahr. Neben Geldspenden hoffen Hannelore Geiss und ihre Helfer aber auch auf Sachspenden. Besonders willkommen sind Kinderbekleidung, Bettwäsche und Spielsachen. Wer Hannelore Geiss und den Verein „Ärzte in sozialer Verantwortung für die Kinder von Tschernobyl” mit einer Spende unterstützen möchte, kann diese auf das Konto 915 181 bei der Stadtsparkasse Wuppertal (BLZ 330 500 00) leisten. Nähere Informationen gibt Hannelore Geiss gerne unter Telefon 0178-717 00 33.