14.07.2014, 09.52 Uhr   |   Marcus Müller   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Von Gottesdienst bis Autokorso: Das CW-Land feiert den WM-Sieg

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Im "La Piazza" wurde natürlich auch das WM-Finale geschaut.

Da konnte ja eigentlich nichts mehr schief gehen: Zwar kommt der Papst aus Argentinien, den guten Draht nach „oben“ gab es aber am Final-Sonntag, 13. Juli 2014, auch im CW-Land: Die evangelische Johanneskirche hatte nämlich am Endspiel-Tag zwischen Deutschland und Argentinien zu einem WM-Gottesdienst geladen.

Pfarrer Gerson Monhof machte dabei keinen Hehl daraus, dass er natürlich der deutschen Nationalmannschaft im Finale der Fußball-Weltmeisterschaft im fernen Brasilien die Daumen drückte: „Hoffen wir auf einen erfolgreichen Abend“, lautete sein Motto, bevor er – unterstützt von den erfolgreichen Kicker-Teams der Gemeinde – Fans dreier verschiedener Fußball-Clubs aus der Hauptstadt Rio de Janeiro vorstellte: „Sie trauen sich nicht, offen für ihren Verein zu leben“, erklärte Monhof angesichts der Fanrivalität. „Aber sie alle sind vereint in der Sache.“

Vereint Fußball schauen, das konnte man dann am späten Abend wieder. Argentinische Trikots waren beim „Rudelgucken“ im CW-Land allerdings Mangelware. Aber dennoch mischte sich an dem einen oder anderen Ort auch mal ein „falsches“ Trikot unter die deutschen. In der Sportsbar von „La Piazza“ an der Hauptstraße hing natürlich auch eines der Squadra Azzurra – nicht als Sympathiebekundung für die blau beleibten Argentinier, vielmehr pfiff mit Nicola Rizzoli ja ein Italiener ja das WM-Finalspiel.

„Abseits, Abseits, das war Abseits“, musste Simone Fiore vom „La Piazza“ seine mitfiebernden Gäste das eine ums andere Mal beruhigen, als sie etwa beim Pfostentreffer von Benedikt Höwedes den Torschrei schon auf den Lippen hatten. Das wollten die natürlich nicht so gerne hören – aber der Italiener sollte letztlich Recht behalten. Auch fast bis auf den letzten Sitzplatz gefüllt war die Johanneskirche am Von-der-Heydt-Park zum letzten WM-„Public Viewing“: Besonders mit dem teils brutalen Einsteigen der Argentinier haderten die Fans hier, bejubelten deutsche Torschüsse und Fouls – zitterten sich aber auch hier erfolgreich bis in die Verlängerung.

Als Mario Götze in der 113. Spielminute das erlösende 1:0 erzielte, kannte der Jubel allen Ortes keine Grenzen mehr. Und als Schiedsrichter Nicola Rizzoli gegen 23.36 Uhr zum Schlusspfiff ansetzte, ging dieser in Hup- und Trötgeräuschen fast unter. Zahlreiche Fans machten sich auf dem Weg von den Südhöhen in Richtung Döppersberg, wo fast schon traditionell mehrere tausend Fußball-Fans gemeinsam den WM-Titel bis in die späte Nacht hinein feierten. Aber auch im CW-Land verstummten die letzten Auto-Hupen erst, als es fast schon wieder Morgen wurde…

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